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Hexer-Edition 02: Als der Meister starb

Hexer-Edition 02: Als der Meister starb

Titel: Hexer-Edition 02: Als der Meister starb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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unstet, und seine Hände vollführten kleine, ängstliche Bewegungen, ohne dass er sich dessen überhaupt bewusst schien.
    »Wir werden sterben!«, keuchte er. »Wir … wir werden alle sterben, Captain. So wie die, die auf der LADY zurückgeblieben sind! Das … das Ungeheuer wird uns holen, uns alle.«
    Bannermann fuhr herum, packte ihn ohne ein weiteres Wort bei den Rockaufschlägen und versetzte ihm eine schallende Ohrfeige. »Jetzt reicht es, Billings«, sagte er scharf. »Sie werden sich zusammenreißen, Sie verdammter Narr, oder ich prügele den Verstand in Ihren Dickschädel zurück!« Er hob die Hand, als wolle er seine Ankündigung unverzüglich in die Tat umsetzen. Billings stieß ein helles, wimmerndes Geräusch aus, hob schützend die Hände über den Kopf und presste sich gegen die Wand. Bannermann schnaubte und ließ die Faust sinken. »Okay«, sagte er laut. »Jeder hat das Recht, einmal durchzudrehen, aber jetzt reißt euch zusammen. Wir müssen irgendwie hier heraus. Schlimmstenfalls klettern wir aus dem Fenster. Also …«
    Es ging zu schnell, als dass irgendeiner von uns noch Gelegenheit gefunden hätte, auch nur einen Finger zu rühren. Billings stieß sich mit einer blitzartigen Bewegung von der Wand ab, rannte Bannermann schlichtweg über den Haufen und lief, aus Leibeskräften schreiend und wie ein Wahnsinniger um sich schlagend, auf die Treppe zu.
    Er kam nicht einmal fünf Schritte weit. Irgend etwas Unsichtbares, ungeheuer Starkes schien ihn mitten im Schritt zu ergreifen und mit Urgewalt herumzuwirbeln. Er schrie auf, riss verzweifelt die Arme hoch und brüllte erneut, als ihn ein zweiter, noch härterer Schlag traf. Der Matrose taumelte, prallte gegen die Wand und sank mit einem Schmerzensschrei auf die Knie. Über seiner linken Augenbraue war ein fingerlanger, blutiger Riss entstanden.
    Es ging unglaublich schnell. Für den Bruchteil einer Sekunde erschien ein Schatten auf dem Flur; ein verzerrtes, gewaltiges Etwas, grob menschenähnlich geformt, aber weit über zwei Meter groß und mit fast einem Dutzend muskulöser, peitschender Schlangenarme, kopflos und mit grünschuppiger, glitzernder Haut, ein abscheuliches Monstrum, dessen bloßer Anblick allein genügt hätte, einem Mann das Blut in den Adern gerinnen zu lassen. Aber es verschwand so schnell wieder, wie es aufgetaucht war.
    Dafür begann Billings zu schreien. Sein Körper wand sich, bog sich wie unter einem tödlichen Krampf und erschlaffte mit erschreckender Plötzlichkeit.
    Und das Blut auf seiner Stirn begann zu kochen …
    Ich wartete nicht, was weiter geschah. Billings war rettungslos verloren, aber vielleicht rettete uns sein Opfer das Leben. Mit einem krächzenden Schrei stürmte ich los, rannte, Bannermanns entsetzte Rufe missachtend, los, und stürmte mit gesenktem Kopf an Billings und dem Unsichtbaren vorüber. Eine Wolke erstickenden Gestankes hüllte mich ein, als ich an dem unglücklichen Matrosen vorüberhastete, und für einen winzigen, schrecklichen Augenblick glaubte ich noch einmal, den Schatten des Blutdämons zu sehen, ein verzerrter grauer Moloch, der sich gierig über den Sterbenden beugte, seine schrecklichen Tentakelarme tief in seinen Körper versenkt.
    Dann war ich vorbei und hatte die Treppe erreicht.
    Die Anstrengung ließ mich taumeln. Blindlings griff ich nach dem Geländer, klammerte mich mit der Linken fest und begann die ausgetretenen Stufen hinunterzustolpern. Ein hastiger Blick über die Schulter zurück zeigte mir, dass auch Bannermann und die vier überlebenden Matrosen endlich aus ihrer Erstarrung erwacht und losgerannt waren. Billings bewegte sich nicht mehr, aber dafür glaubte ich hinter ihm einen gewaltigen, auf bizarre Weise verzerrten Schatten zu erkennen. Und diesmal war ich sicher, mir das Ungeheuer nicht nur eingebildet zu haben.
    Bannermann holte mich ein, als ich den Fuß der Treppe erreichte. Sein Atem ging schnell und ungleichmäßig, und auf seinem Gesicht hatte sich ein Ausdruck tiefen, unüberwindlichen Grauens festgesetzt. »Craven!«, stammelte er. »Was … was ist das? Was …« Er brach ab, als die Eingangstür des Hotels mit einem so harten Ruck aufgestoßen wurde, dass sie rücklings gegen die Wand prallte und die Scheibe klirrend zerbrach.
    Unter der Öffnung erschien eine schwarzuniformierte Gestalt.
    Es war nicht einmal eine Stunde her, dass ich Constabler Donhill gegenübergesessen hatte. Trotzdem erkannte ich ihn kaum wieder. Sein Gesicht war zu einer Grimasse des

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