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Hexer-Edition 03: Das Haus am Ende der Zeit

Hexer-Edition 03: Das Haus am Ende der Zeit

Titel: Hexer-Edition 03: Das Haus am Ende der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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wirkenden Geste auf ein graues, dreigeschossiges Haus ganz am Ende der Straße. Wir waren nicht lange unterwegs gewesen – zehn, vielleicht fünfzehn Blocks vom Hafen entfernt, noch nicht in der eigentlichen Innenstadt, aber auch nicht mehr im eigentlichen Hafengebiet, sondern in der schmalen, von kleinen Geschäften mit blinden Schaufensterscheiben und bescheidenen Häusern mit zahllosen winzigen Wohnungen beherrschten Gegend, in der die Hafen- und Fabrikarbeiter von Durness wohnten und die Fremde wohl nur selten wirklich bewusst zur Kenntnis nahmen. Die Gegend war nicht so schlimm wie die, in die er uns gestern Abend geführt hatte; trotzdem war es kein Viertel, in das ich freiwillig allein und nach Dunkelwerden gegangen wäre.
    Und es war still und scheinbar menschenleer wie die, in der wir gestern Nacht gewesen waren. Hier und da brannte Licht hinter den geschlossenen Läden der Wohnungen, aber nirgends war auch nur ein einziger Mensch zu sehen. Der Nebel war uns nachgekrochen und hing wie graue flockige Schleier zwischen den Häusern, aber es war jetzt ein ganz normaler, wenn auch unangenehm kalter Nebel. Trotzdem ließ mich der Anblick frösteln.
    »Warum sind es immer die Armen, die es als erste trifft?«, dachte ich.
    »Weil es einen Grund dafür gibt, Robert«, antwortete Howard. Ich fuhr zusammen und sah ihn beinahe verlegen an. Mir wurde erst jetzt klar, dass ich den Gedanken laut ausgesprochen hatte.
    »Einen Grund?«
    Howard nickte. »Sie sind selten glücklich, Robert. Und das Böse sucht sich seine Opfer immer da, wo das Unglück bereits Einzug gehalten hat.«
    Die Worte hörten sich seltsam theatralisch an, aber Howard brachte mich mit einer entschiedenen Geste zum Schweigen, als ich eine weitere Frage stellen wollte, und wandte sich wieder an Sean. »In diesem Haus?«
    »Ja. Ich bin nicht sicher, aber ich glaube, sie wohnen ganz oben, in einer ausgebauten Dachkammer. Wir werden sehen.« Er wollte losgehen, aber Howard hielt ihn am Arm zurück.
    »Es ist besser, wenn Sie nicht mitkommen, Sean«, sagte er ernst. »Warten Sie hier auf uns. Wir finden die Wohnung schon.«
    »Ich habe keine Angst«, sagte Sean, aber wieder ließ ihn Howard nicht zu Wort kommen.
    »Das glaube ich Ihnen, Sean«, sagte er ernst. »Aber ich erlaube trotzdem nicht, dass sie mitkommen. Sie haben gesehen, was mit Gordon passiert ist.«
    »Sie denken doch nicht, dass das auf Tremayns Konto geht? Er und Gordon sind seit fünfzehn Jahren befreundet.«
    Howard wies mit einer Kopfbewegung über die Straße. »Wenn es sich bei dem Buch, das da oben liegt, wirklich um das handelt, was ich befürchte, Sean, dann ist dieser Mann nicht mehr Tremayn«, sagte er ernst. »Sie bleiben hier, Sean. Außerdem brauchen wir jemanden, der uns den Rücken deckt.« Er sah sich mit übertriebener Gestik nach beiden Seiten um. »Diese Stille gefällt mir nicht. Wenn Sie uns schon helfen wollen, dann bleiben Sie hier und halten Sie die Augen auf. Und wenn Sie irgendetwas Auffälliges bemerken, dann warnen Sie uns.«
    Sean widersprach nicht mehr, und Howard drehte sich rasch um und begann mit weit ausgreifenden Schritten die Straße zu überqueren. Rowlf und ich folgten ihm in geringem Abstand.
    Das Haus ähnelte in seinem Inneren dem, in dem wir am vergangenen Abend gewesen waren, war aber größer und nicht ganz so heruntergekommen. Von dem schmalen, von muffiger Luft erfüllten Korridor zweigten eine Anzahl Türen ab, durch die Stimmen und Geräusche zu uns herausdrangen, aber Howard ignorierte sie und steuerte zielstrebig die ausgetretene Holztreppe in die oberen Geschosse an.
    Als wir den ersten Treppenabsatz erreichten, ging eine der Türen auf und ein verschlafenes, schmales Gesicht blickte zu uns heraus.
    »Was wollen Sie hier?«, fragte der Mann unfreundlich.
    »Wir suchen jemanden«, antwortete Howard.
    »Und wen?«
    »Einen … Freund von uns«, erwiderte Howard zögernd. »Man sagte uns, er wohne in diesem Haus. Tremayn.«
    »Tremayn?« Der Ausdruck des Misstrauens auf dem Gesicht des Mannes verstärkte sich. »Der wohnt hier«, sagte er, »ganz oben, in der Dachkammer. Was wollen Sie von ihm?«
    »Dat sagn wir ihm schon selbst«, knurrte Rowlf. Der Mann wollte widersprechen, besann sich aber – nach einem zweiten, etwas eingehenderen Blick auf Rowlfs hünenhafte Gestalt – eines anderen und zog sich hastig in seine Wohnung zurück. Howard deutete mit einer Kopfbewegung nach oben. »Weiter.«
    Wir stürmten los, durchquerten einen

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