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Hexer-Edition 04: Tage des Wahnsinns

Hexer-Edition 04: Tage des Wahnsinns

Titel: Hexer-Edition 04: Tage des Wahnsinns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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gleich mit unserer Ankunft die allgemeine Aufmerksamkeit auf uns zu lenken, tat er wohl gut daran, dieses merkwürdige Nachbarschaftsfest zu organisieren.
    Die Männer in ihren Nachthemden oder hastig übergeworfenen Kleidungsstücken, die vor einem Pint Bitter hockten, zunehmend redseliger wurden und uns dennoch ab und zu einen misstrauischen Blick zuwarfen, hatten etwas Bizarres an sich. Obwohl ihre Gewehre alt waren und einige von ihnen nicht gerade kräftig wirkten, hatten sie sehr schnell reagiert.
    So schnell, wie es nur Menschen tun, die sich vor einer gemeinsamen Gefahr zusammenschließen. Ich fragte mich, wovor sie wirklich Angst hatten.
     
    Es war nicht leicht gewesen, von den mittlerweile schon reichlich angetrunkenen Männern etwas über Mr. Baltimore zu erfahren. Sein Haus am anderen Ende des Waldes wurde von den Dorfbewohnern gemieden. Mehr noch – als ich versuchte, das Gespräch behutsam in die von mir gewünschte Richtung zu lenken, spürte ich deutlich, dass sie es sogar vermieden, über ihn zu reden, und dass meine Fragen, obgleich ich mir Mühe gab, sie so beiläufig wie möglich zu stellen, ihr Misstrauen erneut wachriefen. Aber schließlich, nach einer Stunde und mehr als einer Runde Ale, die ich spendiert hatte, erhielt ich doch eine halbwegs brauchbare Wegbeschreibung.
    Ich hatte mich entschlossen, mich gleich auf den Weg zu machen. Kurz bevor der allgemeine Aufbruch begann, nutzte ich einen Besuch auf der Toilette, um aus dem Fenster zu steigen und mich aus dem Dorf zu schleichen. Schon nach wenigen hundert Metern blieben die Häuser hinter mir zurück; nur die Fenster der Gaststube waren hell erleuchtet, sonst war alles stockdunkel.
    Ich hatte eine Lampe mitgenommen, aber ich wagte noch nicht, sie zu entzünden. Es war nicht nötig, dass jemand auf meine nächtliche Expedition aufmerksam wurde; Howard würde mein Fehlen früh genug bemerken und die richtigen Schlüsse daraus ziehen. Ich musste ihn nicht noch mit der Nase daraufstoßen.
    Ich kämpfte mich einen schmalen Pfad entlang und hielt mich an der ersten Hecke, auf die ich stieß, links in Richtung Buchenhain. Der Mann, der mir halb lallend den Weg beschrieben hatte, hatte mir geraten, nicht über die Wiese zu gehen, um einen mehrere Meilen langen Umweg zu vermeiden.
    Nach kaum hundert Metern erreichte ich eine mit Heidekraut bewachsene Lichtung, über der lose Nebelfetzen hingen. Ich folgte einem Pfad, der an einer Hecke parallel zum Wald vorbeilief. Erst jetzt wagte ich den Docht der Lampe zu entzünden. Bis jetzt hatte ich mich nach der Beschreibung gut zurechtgefunden und ich hoffte, dass es so bleiben würde.
    Der Wind fuhr sanft durch die Äste und erzeugte ein Geräusch, das an das leise Atmen eines großen Tieres erinnerte, und die Lampe warf tanzende Schatten auf den Nebel. Die weißen Schwaden reflektierten das Licht und die Helligkeit blendete mich mehr, als sie mir half, meine Umgebung zu erkennen.
    Die Lampe war praktisch nutzlos und ich überlegte, ob ich sie wieder löschen sollte. Aber dann ließ ich sie doch brennen, in der Hoffnung, dass es im Wald nicht ganz so neblig sein würde.
    Ich täuschte mich. Je näher ich den Bäumen kam, umso weniger sah ich. Die weißen Schwaden schienen wie mit geisterhaften Fingern nach mir zu greifen und meine Kleidung mit Feuchtigkeit zu durchtränken.
    Das rhythmische Rascheln kahler Bäume und dunkler Tannen verstärkte sich. Auf und ab schwoll das Geräusch, mit der mechanischen Monotonie eines schweren Uhrpendels oder eines gigantischen, schlagenden Herzens. Ich spürte, wie mir trotz der Kälte Schweißtropfen den Rücken herunterrannen.
    Auf und ab, ein unnatürliches Geräusch in der umfassenden Dunkelheit. Es vermischte sich mit meinem eigenen Herzschlag, lief eine Zeit lang synchron mit ihm, und verlangsamte sich dann.
    Ich hielt unwillkürlich an, hob die Lampe höher über den Bodennebel, der mich jetzt schon bis zum Bauchnabel umspülte, und versuchte mit einigen Blicken, die tanzende, weiße Schicht zu durchdringen. Aber da war nichts.
    Jedenfalls nichts Fassbares.
    Und doch spürte ich etwas, irgendetwas Ungeheuerliches, das in der Dunkelheit auf mich lauerte. Mein Atem beschleunigte sich und die Hand, mit der ich die Lampe hielt, zitterte. Ich fragte mich, was ich hier überhaupt wollte.
    War es wirklich nur Priscylla, die mich gerufen hatte? Oder war es eine andere, finstere Kraft, die sie nur benutzte, um mich in eine Falle zu locken?
    Aber das gab keinen Sinn. Ich

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