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Hexer-Edition 04: Tage des Wahnsinns

Hexer-Edition 04: Tage des Wahnsinns

Titel: Hexer-Edition 04: Tage des Wahnsinns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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lachte leise. »Sie haben doch nicht das Format dazu, Mann. Geben Sie die Waffe her und lassen Sie uns die Sache vergessen.«
    Er trat einen Schritt vor und streckte die Hand nach der Waffe in meinen Fingern aus.
    »Keinen Schritt weiter«, warnte ich ihn und hob den Revolver ein Stück höher.
    Das kalte Metall wirkte wie ein Fremdkörper in meiner Hand, aber ich war nicht bereit, aufzugeben. In einer anderen Situation hätte ich Seans Kaltblütigkeit vielleicht bewundert, aber jetzt dachte ich nur daran, dass er mich unnötig aufhielt. Ich war meinem Ziel greifbar nahe und ich ahnte, dass die Zeit drängte. Das gespenstische Erlebnis im Wald hatte mich zu der Überzeugung gebracht, dass die Gefahr, von der Priscylla gesprochen hatte, greifbar nahe war.
    Sean schien mir anzusehen, dass ich zum Äußersten entschlossen war. Er ließ die Hand sinken, langsam, als überlege er, wie er mich am besten überwältigen könnte.
    »Keine Tricks«, warnte ich ihn. »Offnen Sie die Tür, dann sehen wir weiter. Aber denken Sie immer daran, dass ich mit dem Revolver hinter Ihnen stehe.«
    Sean zögerte sichtlich, bevor er schließlich widerstrebend drückte. »Also gut«, sagte er. »Ich werde es versuchen.«
     
    Santers drückte Mrs. Sunday auf die Holzbank und starrte mit ausdruckslosen Augen auf sie hinab. Mrs. Sunday stieß einen erstickten Laut aus und hob abwehrend die Hände. In ihren weit aufgerissenen Augen funkelte panische Angst und ihre Hände zitterten kraftlos.
    Sie gehörte nicht zu dem Typ Frau, der schon beim Anblick eines Messers in Ohnmacht fällt, aber das, was sie in der letzten Stunde erlebt hatte, hatte ihren Widerstand gebrochen. Lyssa hatte fast erwartet, dass sie schreien oder sie mit erbitterten Vorwürfen überschütten würde, aber sie hatte sich getäuscht. Die Angst, die Mrs. Sunday gepackt hielt, schien bei ihr weder einen klaren Gedanken noch eine normale Reaktion zuzulassen.
    »Lasst sie in Ruhe!«, befahl Lyssa.
    Santers zuckte zusammen und trat einen Schritt zurück.
    »Aber ich muss sie doch vorbereiten«, wandte er ein.
    »Das mache ich schon«, sagte Lyssa.
    Mrs. Sunday ließ die Hände sinken und starrte sie an.
    »Pri«, stieß sie hervor. Ihre Stimme klang rau. »Du musst Hilfe holen. Die beiden sind nicht mehr bei Verstand. Hol den Doktor!« Den letzten Satz schrie sie.
    Lyssa erstarrte. Es war zwar unwahrscheinlich, dass sie jemand hörte, aber sie durften kein Risiko eingehen. Wenn man sie entdeckte, bevor das Opfer vollbracht war, war der Ausgang ihres Unternehmens in Gefahr. Sie nickte Santers zu und lehnte sich zurück.
    Er hatte nur darauf gewartet. Mit einem Satz war er bei Mrs. Sunday und presste ihr die Hand auf den Mund.
    »Keinen Muckser mehr«, zischte er. »Oder ich schlitze dich gleich auf.«
    Mrs. Sunday versuchte seine Hände wegzuschieben, aber sie vermochte nichts gegen Santers festen Griff auszurichten. Er ließ sie erst los, als ihr Widerstand erlahmte.
    »Wir sollten uns beeilen«, sagte er nervös und warf einen Blick auf Lyssa, die sich von ihrem Platz erhoben hatte. »Wenn jemand zufällig Henesey findet -«
    »Wie sollte das wohl möglich sein?«, fiel ihm Acorn ins Wort. »In Mrs. Sundays Bett wird ihn doch wohl niemand suchen, oder?« Er lachte meckernd.
    Santers schüttelte ernsthaft den Kopf. »Das nicht«, gab er zu. »Aber trotzdem …«
    Lyssa schob ihn beiseite und trat an die Holzbank heran, die ihnen als Opferaltar diente. Sie spürte die Dringlichkeit ihrer Aufgabe und sie würde sich jetzt von nichts und niemandem mehr von ihrem Vorhaben abbringen lassen.
    »Wir werden beginnen«, sagte sie feierlich. »Seid ihr bereit, Helfer des Ti’lar’min?«
    Acorn gesellte sich zu ihnen und baute sich an einer Seite des improvisierten Altars auf, Santers an der anderen. Es dauerte eine Weile, bis sie zur Ruhe gekommen waren. Ihre Gesichter wirkten feierlich, aber auch angespannt, und es war eine Spur von Furcht darin, als wären sie nicht sicher, den Kräften gewachsen zu sein, die sie herausfordern wollten. Selbst Acorn, der sich im Allgemeinen hinter einer Maske von Gleichmut und Überheblichkeit verbarg, wirkte sichtlich nervös.
    Schließlich hoben sie gemeinsam die Hände zu der Geste des uralten Ritus’ und nickten sich zu.
    »Wir sind bereit«, sagten sie feierlich. Ihre Worte hallten leer und hohl in dem Raum wider.
    Eine spürbare Spannung lag mit einem Mal in der Luft. Plötzlich spürten sie, dass sie nicht mehr allein waren, als ob sich etwas zu

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