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Hexer-Edition 05: Der Seelenfresser

Hexer-Edition 05: Der Seelenfresser

Titel: Hexer-Edition 05: Der Seelenfresser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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stöhnte, hob die Hand an die Stirn und begann leise zu lachen. »Natürlich«, murmelte er. »Natürlich ist alles in Ordnung, du Witzbold.« Er schob meine Hand beiseite, richtete sich auf und blieb einen Moment stehen, als wäre er nicht sicher, sich aus eigener Kraft auf den Füßen halten zu können. Dann ging er mit hängenden Schultern zu Shannon hinüber und kniete neben ihm nieder. Seine Finger zitterten, als er Shannons reglosen Körper herumdrehte und sein Hemd öffnete.
    »Was tust du?«, fragte ich verwirrt.
    Howard antwortete nicht, sondern begann Shannons nackten Oberkörper Zentimeter für Zentimeter abzutasten. Im ersten Moment glaubte ich, er sehe nach seinen Verletzungen, aber ich erkannte schnell, dass das nicht stimmte. Howard suchte nach etwas. Nach etwas ganz Bestimmtem.
    »Verdammt, was tust du da?«, fragte ich. Howard sah auf, runzelte unwillig die Stirn und machte eine abwehrende Bewegung. Nacheinander untersuchte er Shannons Oberkörper, seine Arme, den Hals, und zog zum Schluss sogar seine Hosen herunter, um seine Oberschenkel betrachten zu können.
    Schließlich ließ er Shannon wieder zurücksinken und stand auf. Dann begann er die kleinen Brände auszutreten, die überall im Zimmer aufgeflammt waren.
     
    Shannon erwachte, als wir ihn zurück in seine Kammer gebracht und seine Wunde notdürftig versorgt hatten. Wie bei Howard waren seine Verletzungen nicht lebensbedrohend, aber sehr tief, und seine Stirn glühte vor Fieber. Aber sein Blick war klar, als er die Augen aufschlug und mich ansah.
    »Jetzt … hast du mir zum zweiten Mal das Leben gerettet, Jeff«, murmelte er. »Ich glaube, ich … stehe in deiner Schuld.«
    »Unsinn«, widersprach ich. »Wenn überhaupt, dann sind wir quitt. Heute Morgen warst du es, der mich gerettet hat.«
    Shannon schüttelte den Kopf. Die Bewegung wirkte schwach, aber trotzdem sehr nachdrücklich.
    »Ich weiß … weiß, was geschehen ist«, sagte er leise. »Im … Fluss. Du hast … den Magier geschlagen. Er … er war hinter mir her, Jeff. Er wollte mich … töten.«
    »Er?«, mischte sich Howard ein, ehe ich Gelegenheit fand zu antworten. »Wer war er, Shannon?«
    Shannon schwieg. Bisher schien er Howards Anwesenheit überhaupt nicht bemerkt zu haben. »Du kannst ihm vertrauen«, sagte ich rasch. »Er ist ein guter Freund von mir.«
    Shannon überlegte einen Moment. Dann nickte er. »Ich glaube, ich … bin es dir schuldig, dir die Wahrheit zu sagen«, murmelte er. »Dieser Mann am Fluss … du erinnerst dich an den Namen, den ich dir genannt habe?«
    »Ihr Freund?«, fragte Howard hastig. »Dieser Raven?«
    »Craven«, verbesserte ihn Shannon leise. »Robert Craven. Ich … habe dich belogen, Jeff. Craven ist nicht mein Freund. Ich … bin hier, um ihn zu vernichten.«
    Seine Worte überraschten mich nicht. Nicht wirklich. Ich hatte es geahnt, die ganze Zeit über.
    »Zu vernichten?«, vergewisserte sich Howard. Seine Stimme klang gepresst und in seinen Augen stand ein warnendes Flackern, als er mich ansah.
    »Er ist … ein Magier«, murmelte Shannon. Er begann zu zittern. Ich spürte, dass er das Bewusstsein wieder zu verlieren begann.
    »Nehmt euch … vor ihm in Acht«, flüsterte er mit schwächer werdender Stimme. »Der Mann am Fluss heute, Jeff, das … das war Craven. Der Mann mit der weißen Haarsträhne. Er … weiß, dass ich hier bin. Er wird versuchen, mich zu … töten. Nehmt euch in Acht vor … Robert Craven!«
    Seine Stimme versagte. Er fiel zurück, schloss die Augen und schlief auf der Stelle ein. Es dauerte lange, bis Howard das bedrückende Schweigen brach, das sich in dem kleinen Zimmer ausgebreitet hatte.
    Er seufzte, richtete sich mit einer erschöpft wirkenden Bewegung auf und sah mich auf sonderbare Weise an. »Er hält deinen Vater für dich … und dich für seinen Freund«, sagte er leise und in einem Ton, der mich frösteln ließ. »Ich glaube, du hast ein Problem, Robert.«

 

     
     
    Die Nacht war still und fast endlos gewesen und als die Dämmerung kam, wirkte die Morgensonne grell und hart. Lowry Temples wusste, dass es ein böser Tag werden würde für ihn, für Jane, für sie alle und für Innsmouth. Er hatte die ganze Nacht gebetet und zu Gott gefleht, ihn zu verschonen. Aber als aus dem angrenzenden Zimmer der erste, dünne Schrei des Neugeborenen drang und wenige Augenblicke später die Tür aufging und er in die Augen des Arztes sah, wusste er, dass seine Gebete nicht erhört worden waren. Der Fluch,

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