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Hexer-Edition 05: Der Seelenfresser

Hexer-Edition 05: Der Seelenfresser

Titel: Hexer-Edition 05: Der Seelenfresser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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plötzlich ab und sah Shannon beinahe erschrocken an. »Was machen Sie denn hier?«
    »Sie sprachen von einem gewissen Howard«, sagte Shannon, ohne auf das unwillige Murren zu achten, das aus der Menge hinter ihm lauter wurde. Der Hass schien sich zu verdichten. Irgendetwas würde passieren, das spürte er. »Ich hoffe, Sie meinen nicht -«
    »Ich meine Howard«, unterbrach ihn der Riese gereizt. »Howard Lovecraft, und R … ich meine Ihren Freund.«
    »Jeff?«, entfuhr es Shannon.
    »Jeff«, bestätigte Rowlf nickend. »Sie sin beide da innem Haus gewesen, als das Feuer losgegangen is.« Er deutete wütend auf die beiden Polizisten. »Aber statt nach ihnen zu suchen, löchern mich die beiden Schießbudenfiguren mit Fragen.«
    »Der Brand ist völlig grundlos ausgebrochen, Sir«, sagte einer der Polizisten steif. »Und zwar, nachdem Ihre beiden Begleiter das Haus betreten haben. Ich frage mich also, weshalb? Das Haus steht seit elf Jahren leer und es gab dort drinnen absolut nichts, was sich von selbst hätte entzünden können.«
    »Warum vertrödelst du deine Zeit überhaupt noch mit Fragen, Matt?«, sagte eine Stimme aus der Menge. »Hol einen Strick und häng’ den Burschen an den nächsten Baum.«
    Der Polizist fuhr unwillig auf, aber schon stimmten andere in den Ruf ein. »Hängt ihn auf«, kreischte eine Frau. »Und den anderen gleich mit. Er kommt auch aus dieser verdammten Universität!«
    »Seit diese Fremden hier aufgetaucht sind, hat der Teufel in Arkham Einzug gehalten«, fügte ein anderer hinzu. »Bringt sie um. Um ein Haar wäre unsere ganze Stadt niedergebrannt.«
    »Tötet die fremden Teufel!«, brüllte jemand. »Verbrennt sie, so wie sie fast unsere Stadt niedergebrannt hätten!«, fiel ein anderer ein.
    Shannon spannte sich. Er fühlte, wie die Stimmung den Siedepunkt erreichte und weiter stieg; ein Funke, dachte er, ein einziges, falsches Wort, und der ganze Ort würde in einer Woge von Gewalt explodieren wie ein Pulverfass.
    »Ich glaube, es ist besser, wenn wir jetzt gehen«, sagte er, so leise, dass nur Rowlf und einer der beiden Polizisten die Worte hörten. Der Beamte nickte abgehackt. Seine Lippen zitterten. Er spürte die Spannung ebenso wie Shannon. Und er wusste, dass er die aufgeputschte Menge nicht im Zaum halten konnte, wenn sie erst einmal losbrach.
    »Es ist gut, Sir«, sagte er, mit absichtlich erhobener Stimme. »Das Beste wird sein, Sie fahren erst einmal zum Campus zurück. Wir wissen ja, wo wir Sie finden können, sollten sich noch Fragen ergeben.«
    Aber es schien zu spät zu sein. Rowlf drehte sich um und griff zum Kutschbock hinauf, aber in diesem Moment löste sich ein Mann aus der Menge, die mittlerweile einen dichten Kreis um den Wagen gebildet hatte, und zog ihn am Arm zurück.
    Wenigstens versuchte er es.
    Rowlf knurrte zornig, fuhr herum und versetzte dem Burschen einen Stoß, der ihn zurück und gegen die anderen taumeln ließ.
    Hätte er angefangen, auf die Menge zu schießen, wäre das Ergebnis kaum mehr anders gewesen. Ein gellender, vielstimmiger Schrei erhob sich aus der aufgeputschten Meute. Wie eine Woge flutete sie heran, begrub Rowlf und die beiden Polizisten unter sich und begann mit Fäusten und Füßen auf sie einzudreschen.
    Auch Shannon ging unter dem plötzlichen Ansturm zu Boden, kam aber fast sofort wieder auf die Füße und stieß die beiden Männer, die sich an ihn klammerten, von sich. Jemand versuchte nach seinem Gesicht zu schlagen; Shannon wich dem Hieb aus, packte den Mann und brach ihm den Arm.
    Aber er sah, dass er der Angreifer auf diese Weise nicht Herr werden konnte. Hastig wich er zurück, stieß einen Mann aus dem Weg und erreichte das Gespann.
    Auch Rowlf hatte sich – auf seine gewaltige Körperkraft vertrauend und weniger elegant als Shannon (aber deswegen nicht weniger wirksam) – seiner Gegner entledigt. Er schwang die gewaltigen Fäuste wie Dreschflegel, während von den beiden Polizisten keine Spur mehr zu sehen war.
    Shannon deutete mit einer Kopfbewegung zum Bock hinauf. »Steigen Sie auf, Mann«, sagte er hastig. »Ich versuche sie aufzuhalten. Schnell!«
    Rowlf nickte, zog sich mit einer hastigen Bewegung auf den Kutschbock hinauf und griff nach der Peitsche. Die Pferde wieherten nervös.
    »Bringt sie um!«, brüllte eine Stimme und die Menge nahm den Ruf begeistert auf und wiederholte ihn, bis die Straße unter einem dröhnenden, an- und abschwellenden Chor widerzuhallen schien. Shannon gewahrte eine Bewegung aus den

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