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Hexer-Edition 06: Die Chrono-Vampire

Hexer-Edition 06: Die Chrono-Vampire

Titel: Hexer-Edition 06: Die Chrono-Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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unheimlich verzerrt durch die hallenden Echos der Nacht. Dieser Narr! »Hier spricht die Polizei! Das Haus ist umstellt. Sie haben keine Chance mehr! Geben Sie auf!«
    Necron blinzelte. Das grelle Licht des Scheinwerfers wurde von einem zweiten gleißenden Strahl verstärkt, der von der anderen Seite des Gartens her kam.
    Necrons Gesicht verzerrte sich.
    »Du hast mich verraten, Craven!«, keuchte er. »Du hast mich hintergangen! Dafür wirst du bezahlen!«
    »Rühren Sie sich nicht von der Stelle, Necron!«, brüllte Tornhill. »Die Hände hoch! Wir schießen bei der geringsten verdächtigen Bewegung!«
    Necrons Lippen verzogen sich zu einem kalten, überheblichen Lächeln. Langsam hob er die Arme, streckte die Hände aus – und verschwand.
    Er lief nicht etwa davon oder löste sich auf, nein – er verschwand, von einem Sekundenbruchteil auf den anderen. Dort, wo er gerade noch gestanden hatte, war plötzlich nichts als die leere Treppe und die Gestalten seiner beiden Leibwächter.
    Alles geschah gleichzeitig. Die beiden Drachenkrieger wirbelten herum. Tornhill begann zu brüllen und hinter mir krachten Schüsse. Instinktiv warf ich mich nach vorn. Die Kugeln pfiffen über mich hinweg und klatschten gegen die Wand oder heulten als Querschläger davon. Einer von Necrons Männern bäumte sich auf und fiel.
    Dann war es vorbei. Die Polizisten feuerten noch immer und auch von der anderen Seite des Hauses erklangen jetzt Schüsse, aber es gab keine Ziele mehr. Necron und der zweite Drachenkrieger waren entkommen.
    »Feuer einstellen!«, brüllte Tornhill. »Hört auf zu schießen! Wir stürmen!«
    Er tauchte vor mir auf, blieb stehen und riss mich mit einer hastigen Bewegung auf die Füße.
    Ich schlug seine Hand beiseite. »Sie Idiot!«, brüllte ich. »Jetzt wird er Pri und Howard umbringen! Und es ist Ihre Schuld!«
    »Nicht wenn wir es verhindern können!«, antwortete Tornhill. In seinen Augen stand ein gehetzter Ausdruck. Seine Züge wirkten schlaff, als hätte er die Kontrolle über sein Gesicht verloren. »Wir stürmen das Haus. Kommen Sie, Craven!«
    Abermals ergriff er meinen Arm – und diesmal packte er so fest zu, dass ich einfach mitgeschleift wurde. Die Schüsse von der Rückseite des Hauses nahmen zu, und dann hörte ich einen Schrei, langgezogen und furchtbar, der plötzlich abbrach. Der Todesschrei eines Menschen.
    »Der erste!«, keuchte Tornhill. »Sie sehen, so unbesiegbar sind diese Zauberkrieger gar nicht.«
    Ungläubig starrte ich ihn an. Begriff er wirklich nicht, wer da geschrien hatte?
    Drei, vier seiner Männer erreichten das Haus, feuerten blindlings durch die offen stehende Tür in der Halle und warfen sich rechts und links des Einganges in Deckung. Tornhill versetzte mir einen Stoß in den Rücken, der mich die Treppe hinauftaumeln ließ.
    »In ein paar Minuten ist der ganze Albtraum vorbei!«, keuchte er. »Ich kenne meine Männer, Craven. Keine Angst. Wir hauen das Mädchen heraus!«
    »Sie sind ja wahnsinnig!«, schrie ich ihn an. »Necron wird ein Blutbad unter Ihren Männern anrichten und Pri und Howard umbringen!«
    Tornhills Antwort ging im Krachen einer neuen Gewehrsalve unter. Zwei seiner Männer sprangen hinter ihrer Deckung hervor und hetzten geduckt durch die Tür, während die anderen wie wild ins Haus schossen.
    »Jetzt!«, befahl Tornhill.
    Geduckt rannten wir durch die Tür. Tornhill versetzte mir einen Stoß, der mich nach rechts torkeln ließ, und sprang gleichzeitig in die entgegengesetzte Richtung. Hinter ihm hetzten zwei Polizisten durch die Tür, ließen sich auf die Knie fallen und hoben die Gewehre.
    Aber sie schossen nicht, und nach einigen Sekunden hörten auch die beiden anderen auf, wie wild in der Gegend herumzufeuern und ihre Munition zu vergeuden.
    Die Halle war leer.
    »Aber das ist doch unmöglich!«, stammelte Tornhill. »Wo sind sie? Sie … sie können nicht die Treppe hinauf sein, die haben wir die ganze Zeit gesehen. Was … was ist mit den Türen?«
    »Unmöglich«, sagte einer der Männer.
    Seine Stimme klang zwar beherrscht, aber doch von einer hörbaren Nervosität erfüllt. »Manners und ich haben sie die ganze Zeit im Blick gehabt. Die Kerle sind weder die Treppe hinauf noch durch eine Tür.«
    Tornhill fuhr sich nervös mit der Zungenspitze über die Lippen. Sein Blick tastete unstet durch die Halle, saugte sich an Schatten und Winkeln fest und begann immer stärker zu flackern.
    »Wo sind sie?«, murmelte er verstört. »Die … die Kerle

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