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Hexer-Edition 07: Im Bann des Puppenmachers

Hexer-Edition 07: Im Bann des Puppenmachers

Titel: Hexer-Edition 07: Im Bann des Puppenmachers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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bildeten einen dicht geschlossenen Kreis um Balestrano und mich. Nicht, dass es etwas nutzen würde. Eine einzige dieser Maschinen musste reichen, uns alle zu töten. Und wir standen gleich dreißig dieser stählernen Monster gegenüber. Langsam, aber unaufhaltsam, rückten sie näher.
    »Jetzt sterbt ihr«, kreischte de Laurec. »Ihr habt euch zu früh gefreut. Der Sieg ist mein!«
    Ich starrte den näher rückenden Maschinen entgegen, schätzte hastig die Zeit ab, die mir noch blieb, und warf einen letzten Blick in die Halle hinunter. De Laurec sah mich direkt an. Vielleicht wäre dies der richtige Moment für eine theatralische – oder auch nur hämische – Bemerkung gewesen, aber dazu fehlte mir die Zeit.
    Ich stieß Balestrano und den Templer, der vor ihm stand, zur Seite, sprang den Schachmördern entgegen und riss beide Arme in die Höhe. Meine Lippen formten Worte, die ich vor Jahren auswendig gelernt und schon fast wieder vergessen hatte, und mein Geist tat Dinge, die ich selbst nicht wirklich verstand und die ich im Grunde niemals hatte können wollen.
    Aber sie wirkten.
    Für einen kurzen Moment hatte ich das Gefühl, eins mit dem tobenden Gewitter draußen über dem Land zu sein, keinen Körper mehr zu haben, sondern nur noch aus pulsierender, berstender Kraft und Licht und Hitze zu bestehen, dann …
    Ein unglaublicher Donnerschlag ließ das Gebäude erzittern.
    Die elektrische Beleuchtung erlosch. Knallend zerbarsten die Glühbirnen und einer der Kronleuchter brach aus seiner Halterung und stürzte zu Boden. Blaue, zischende Elmsfeuer rasten durch den Saal, sprangen über Steine und Menschen und Metall und erloschen. Dann explodierten die Fensterscheiben. Alle auf einmal und nach innen.
    Ein grellweißer Blitz zuckte durch eines der zerborstenen Fenster herein, schlug in den Boden und raste in irrsinnigem Zickzack durch die Halle, um die Maschinenmenschen zu treffen und zu weiß glühendem Schrott zu verschmelzen.
    Aber davon merkte ich schon nichts mehr. Ich verlor das Bewusstsein und ging zu Boden. Allmählich bekam ich auch darin Routine.
     
    Diesmal dauerte es Stunden, bis ich erwachte. Ich lag auf einer Couch in einem kleinen, behaglich eingerichteten Salon und das Erste, was ich sah, war das ausgeglühte Skelett eines elektrischen Kronleuchters, der über mir an der Decke pendelte. Dann regte sich etwas neben mir und als ich den Kopf wandte, erkannte ich das faltenzerfurchte Gesicht Jean Balestranos. In seinen Augen stand eine Mischung aus vorsichtiger Erleichterung – und Angst.
    Angst vor mir, dachte ich düster. Es war nicht das erste Mal, dass ich diesen Ausdruck in den Augen eines Menschen las. Aber bei Balestrano tat er besonders weh.
    »Sind wir schon alle tot und im Himmel, oder leben wir noch?«, fragte ich. Meine Stimme klang fremd in meinen eigenen Ohren. Eher wie ein Krächzen.
    Balestrano lächelte flüchtig und wurde sofort wieder ernst. »Wir leben noch, Robert«, sagte er. »Dank Ihnen.«
    Ich erwiderte sein Lächeln, versuchte mich aufzusetzen und sank stöhnend wieder zurück, als sich das Zimmer um mich herum zu drehen begann.
    »Überanstrengen Sie sich nicht«, sagte Balestrano sanft. »Sie haben sehr viel Kraft verbraucht.« Er schwieg einen Moment, seufzte tief und hörbar und sah mich wieder mit einer Mischung aus Freundlichkeit und mühsam unterdrückter Angst an. »Ich will gar nicht wissen, was Sie getan haben, Robert«, sagte er ernst. »Aber was immer es war, ich danke Ihnen. Ohne Sie wären wir tot.«
    »Es war kein -« Ich bemühte mich, das Wort spöttisch klingen zu lassen »- kein Teufelswerk, wenn Sie das meinen, Balestrano, sondern -«
    »Ich will es nicht wissen«, sagte er noch einmal und diesmal so scharf, dass ich unwillkürlich aufsah.
    »Warum?«, fragte ich. »Können Sie es nicht mit Ihrem Gewissen vereinbaren, sich von den Mächten das Leben retten zu lassen, die Sie bekämpfen? Ich habe so wenig mit dem Satan zu tun wie Sie.«
    »Ich weiß«, antwortete Balestrano. »Und jetzt hören Sie auf davon, Robert. Wir haben später Zeit genug, uns über alles zu unterhalten. Vorerst werde ich dafür sorgen, dass Sie und Ihr Freund Rowlf gesund gepflegt werden und Sie wieder zu Kräften kommen. Das ist das Mindeste, was ich Ihnen schulde.«
    »Nein, Balestrano«, sagte ich leise. »Sie schulden mir mehr.«
    Balestrano schwieg, aber sein Stirnrunzeln vertiefte sich.
    »Ich habe Ihnen das Leben gerettet«, fuhr ich fort. »Ihnen und jedem einzelnen Mann in

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