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Hexer-Edition 08: Engel des Bösen

Hexer-Edition 08: Engel des Bösen

Titel: Hexer-Edition 08: Engel des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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eine Stimme. »Fred hat es mir gesagt, aber ich konnte es nicht glauben. Du hast tatsächlich die Unverfrorenheit, hier aufzutauchen!«
    Der Mann war ein Riese – gut zwei Köpfe größer als Rowlf und weitaus breitschultriger, dabei aber erstaunlich jung; allerhöchstens fünfunddreißig. Trotzdem war sein Haar schlohweiß.
    »Ich muss mit dir reden, Stan«, sagte Cohen.
    »Verschwinde!«, schnappte Stanislas. »Ich sage es dir nicht zweimal, Wilbur. Geh und nimm die beiden Galgenvögel mit, solange ihr noch in der Lage seid, auf euren eigenen Füßen aus dem Haus zu gehen.« Zornig ballte er die Fäuste und begann, immer drei Stufen auf einmal nehmend, die Treppe herunterzulaufen.
    »Stan«, sagte Cohen verzweifelt. »Hör mir nur eine Minute zu. Es ist -«
    »Du sollst verschwinden!«, brüllte sein Bruder. »Ich habe dir verboten, dieses Haus jemals wieder zu betreten!« Er erreichte das Ende der Treppe und rannte mit kampflustig erhobenen Fäusten auf seinen Bruder zu.
    Rowlf stellte ihm ein Bein.
    Stanislas keuchte, landete nach einem grotesk aussehenden Hüpfer der Länge nach auf den Fliesen und kam mit einem fast hysterischen Brüllen wieder auf die Füße. Seine gewaltige Faust wirbelte durch die Luft und schlug nach Rowlfs Gesicht.
    Rowlf tauchte unter dem Hieb hindurch, steppte mit einer behänden Bewegung an ihm vorbei und drehte ihm den Arm auf den Rücken. Gleichzeitig legte sich seine linke Hand in Cohens Nacken und drückte mit aller Macht zu.
    »Bisse jetzt venünftich, oder mussich ers grob wem?«, fragte er.
    Cohen brüllte vor Zorn, bäumte sich in Rowlfs Griff auf und schlug mit der freien Hand nach hinten. Rowlf seufzte, schüttelte den Kopf und trat ihm wuchtig in die Kniekehlen. Cohen fiel vor ihm auf die Knie und gab endlich seinen Widerstand auf.
    »Rowlf!«, sagte Howard scharf. »Lass ihn los.«
    »Warten Sie noch!«, sagte Cohen hastig.
    Rowlf runzelte die Stirn, hielt Cohens Bruder aber vorsichtshalber weiter fest und lockerte nur seinen Griff ein wenig.
    Cohen trat auf seinen Bruder zu und sah ihm einen Herzschlag lang ernst in die Augen. »Ich bitte dich, Stan«, sagte er eindringlich. »Hör uns fünf Minuten lang zu. Danach gehe ich – wenn du das wirklich noch willst.«
    Stanislas keuchte. »Verschwindet!«, würgte er hervor. »Noch einmal kriegt ihr mich nicht. Und wenn ich mich selbst umbringen muss.«
    Cohen wollte antworten, aber Howard trat mit einem raschen Schritt zwischen ihn und seinen knienden Bruder, brachte Cohen mit einem Blick zum Verstummen und wandte sich an Stanislas.
    »Ich fürchte, Sir, hier liegt ein Irrtum vor«, begann er umständlich. »Ich weiß nicht, was zwischen Ihrem Bruder und Ihnen vorgefallen ist, aber ich gebe Ihnen mein Wort, dass wir nichts damit zu tun haben.«
    Stanislas starrte ihn an, als sähe er ihn zum ersten Mal. »Das ist ein Trick«, keuchte er. »Ich glaube Ihnen nicht, wer immer Sie sein mögen.«
    Howard seufzte und hob die Hand. »Lass ihn los, Rowlf«, sagte er.
    Rowlf zögerte einen Moment, ließ dann aber gehorsam Cohens Arm und Nacken los und trat zurück, blieb jedoch in angespannter, sprungbereiter Haltung.
    Stanislas Cohen erhob sich umständlich, griff sich mit der Linken in den Nacken und blickte abwechselnd von Howard zu seinem Bruder und wieder zurück. In seinem Gesicht arbeitete es.
    »Fünf Minuten«, sagte er schließlich. »Und keine Sekunde länger.«
    Howard atmete erleichtert auf. »Ich fürchte, es wird länger dauern, Ihnen alles zu erklären«, begann er. »Aber vielleicht reicht die Zeit, Sie davon zu überzeugen, dass wir wirklich nicht Ihre Feinde sind, Mister Cohen. Im Gegenteil.«
    Das Misstrauen in Cohens Blick flammte zu neuer Glut auf. »Was soll das heißen?«, fragte er lauernd.
    »Das soll heißen, dass wir deine Hilfe brauchen, Stan«, sagte Cohen.
    Sein Bruder lachte, aber es klang nicht sehr amüsiert. »Meine Hilfe?«, fragte er. »Wobei? Willst du mich wieder ins Irrenhaus bringen oder hast du dir etwas Neues einfallen lassen?«
    Cohen schluckte, verzichtete aber auf eine Antwort und nach einer kleinen Ewigkeit wandte sich sein Bruder wieder an Howard. »Eine Minute ist bereits um«, sagte er. »Sie sollten sich beeilen.«
    Howard zögerte noch einen winzigen Augenblick, dann nickte er, sog hörbar die Luft zwischen den Zähnen ein und begann zu erzählen.
     
    Der Ort bot einen bizarren Anblick. Die Straße war leer, bar jeder Bewegung und jeder Spur von Leben, aber irgendetwas Ungreifbares,

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