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Hexer-Edition 09: Dagon - Gott aus der Tiefe

Hexer-Edition 09: Dagon - Gott aus der Tiefe

Titel: Hexer-Edition 09: Dagon - Gott aus der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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hob den Kopf und sah mich mit einem fast entschuldigenden Lächeln an. »Ich war nie dabei«, sagte sie. »Wir … wir Frauen durften nicht mitkommen, wenn sie ihn gerufen haben. Sie sagten, dass das eine Männersache ist. Etwas, bei dem Frauen nichts zu suchen haben.« Plötzlich begann ihre Stimme zu zittern. »Wir waren nur gut, um ihre dreckigen Begierden zu stillen; hinterher. Sie sind wie die Tiere, wenn sie nach Hause kommen. Nicht nur James. Ich habe mit den anderen Frauen gesprochen. Sie haben es uns verboten, aber wir haben es trotzdem getan. Sie waren alle so. Tiere! Nichts als widerliche, gierige Tiere.«
    Alarmiert sah ich zu ihr hinüber, aber ihr Gesicht verriet noch immer keine Regung. Dann fiel mir etwas auf, unten am Seeufer.
    »Ein paar von ihnen sind Frauen«, sagte ich.
    Several nickte abgehackt. »Heute sollte es anders sein«, sagte sie. »Ich weiß nicht warum, aber James sagte, dass alle ihre Frauen mitbringen sollten. Etwas Besonderes würde geschehen, haben sie gesagt.« Ihre Hand machte sich selbstständig und kroch in die Tasche ihres groben Kleides, in der sie das Messer verwahrte. Aber sie führte die Bewegung nicht zu Ende und als sie meinen besorgten Blick bemerkte, lächelte sie nur und schüttelte ganz sachte den Kopf.
    »Keine Angst, Robert. Ich werde keine Dummheiten machen.«
    Ich antwortete nicht darauf, nahm mir aber vor, sie noch genauer im Auge zu behalten. Insgeheim bereute ich bereits, Several mitgenommen zu haben. Ich wusste selbst nicht so recht, was ich hier wollte; nicht genau. Es war eine jener Situationen, in denen es sinnlos gewesen wäre, Pläne zu schmieden. Alles, was ich tun konnte, war, den Dingen ihren Lauf zu lassen und entsprechend zu reagieren. Vielleicht war es dabei nicht unbedingt das Klügste, eine lebende Zeitbombe wie Several bei mir zu haben.
    Eine Zeit lang sah ich dem Treiben am Seeufer noch zu, dann robbte ich vorsichtig rücklings aus dem Gebüsch hervor, richtete mich auf Händen und Knien hoch und kroch zu dem verschnürten Bündel mit meiner Ausrüstung zurück. Ich war noch einmal zum Meer hinabgestiegen und hatte einen Teil der Dinge geholt, die mir Nemo mitgegeben hatte. Natürlich nicht alles – der Unterwasserpanzer wäre viel zu schwer gewesen, ihn über Meilen mitzuschleppen – und so hatte ich mich auf Helm, Schwimmflossen und das wuchtige, mit kupfernen Stabilisierungsflossen versehene Atemgerät beschränkt. Und selbst sein Gewicht hatte meine Kräfte beinahe überstiegen.
    Several langte neben mir an und sah neugierig zu, wie ich das Bündel auspackte und seinen Inhalt vor mir im Sand verteilte. Sie hatte bisher nicht gefragt, warum ich noch einmal die gefährliche Kletterpartie zum Strand hinab gewagt und mich mit einem Zentner Gepäck abgeschleppt hatte; jetzt regte sich ihre Neugier.
    »Was ist das?«, fragte sie.
    Ich zögerte einen Moment. Es wäre mir ein Leichtes gewesen, ihr irgendwelchen Unsinn zu erzählen. Aber es bestand kein Grund dazu.
    »Eine Apparatur, mit deren Hilfe man unter Wasser atmen kann«, antwortete ich. »Wenigstens für eine Weile.«
    »Unter Wasser atmen?« Several sah mich an, blickte dann zum See zurück und presste die Lippen aufeinander. »Sie … wollen dort hinunter?«
    »Nicht unbedingt«, antwortete ich. »Wenn ich ehrlich sein soll, gibt es ein paar tausend Dinge, die ich im Moment lieber täte. Aber ich fürchte, mir bleibt keine andere Wahl.«
    »Und Ihr … Freund?«
    »Bannermann?« Ich zuckte mit den Achseln, hielt für einen Moment in meinem Tun inne und sah zum Haus hinüber, das wie ein schwarzes Ungeheuer auf der anderen Seite des Sees thronte. Several hatte es als Gut bezeichnet und vermutlich war es das auch – aber auf mich wirkte es eher wie eine Festung, finster und groß und jede einzelne Linie seiner Architektur abstoßend und feindselig. Selbst jetzt war es nur als Schatten zu erkennen, aber hinter einem guten halben Dutzend seiner Fenster brannte Licht.
    »Wenn er hier ist, ist er dort drüben«, fuhr ich nach sekundenlangem Schweigen fort. »Aber es ist vollkommen unmöglich, unbemerkt dort hineinzukommen. Selbst für mich.«
    Wieder schwieg Several einen Moment, dann deutete sie auf die Tauchermaske. »Damit würde es gehen.«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Es gibt eine Verbindung zwischen dem See und dem Haus«, erklärte Several. »Einen Kanal. Er endet im Keller des Gutshauses, unter dem großen Saal, in dem sie ihre Beschwörungen abhalten.«
    »Sind Sie sicher?«
    Several

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