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Hexer-Edition 10: Wer den Tod ruft

Hexer-Edition 10: Wer den Tod ruft

Titel: Hexer-Edition 10: Wer den Tod ruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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gesteuert wurde, sprang ich auf die Füße, torkelte zwei, drei Schritte weit und drehte mich herum, als ich Roosfelds wütenden Schrei hinter mir vernahm.
    Der Niederländer schlug meine schützend hochgerissenen Hände beiseite und schmetterte mich gegen die Wand. Ich brachte mich mit einer instinktiven Drehung aus seiner Reichweite und trat nach seinem Knie.
    Ich traf. Roosfeld ging zu Boden, robbte auf mich zu und versuchte meine Füße zu packen.
    Ich trat ihm auf die Finger, sprang mit drei, vier raschen Schritten bis zur gegenüberliegenden Wand zurück und nutzte die Zeit, bis sich Roosfeld abermals erhoben hatte, um wenigstens einigermaßen zu Atem zu kommen. Für einen Moment schien sich der kleine Raum vor meinen Augen zu drehen. Ich konnte es mir nicht leisten, den Kampf auch nur noch eine Minute währen zu lassen.
    Roosfeld stürmte heran, mit hoch erhobenen, geballten Fäusten, das Gesicht zu einer Fratze verzerrt. Ich sprang zur Seite, wich einem Fausthieb aus, packte seinen Arm und verdrehte ihn nach hinten.
    Der Niederländer brüllte noch lauter, fiel auf den Rücken und wälzte sich herum, die Hand auf den verrenkten Arm gepresst. Einen Moment lang lag er schreiend da, strampelte mit den Beinen und warf sich hin und her, dann stemmte er sich auf die Knie hoch. Ich sprang auf ihn zu, packte ihn mit der Linken am Kragen und schmetterte ihm den Handballen der Rechten unter das Kinn. Roosfeld keuchte, verdrehte die Augen und erschlaffte unter meinen Händen.
    Länger als eine Minute blieb ich über ihn gebeugt hocken, atmete keuchend und wartete, dass die Welt aufhörte, sich um mich herum zu drehen. Die Luft, die ich atmete, schien mit Glassplittern gespickt, und in der Übelkeit, die aus meinem Magen emporkroch, war der Geschmack von Blut. Meine Rippen schmerzten höllisch.
    Langsam beruhigte sich mein hämmernder Pulsschlag und die Welt verwandelte sich von einem Mosaik aus Schwärze und blutig roten Schlieren wieder halbwegs zur Normalität zurück. Vorsichtig richtete ich mich auf, massierte meine schmerzenden Rippen und wischte mir mit dem Handrücken das Blut aus dem Gesicht. Dann kniete ich neben Roosfeld nieder, drehte ihn auf den Rücken und untersuchte ihn, so gut es mir möglich war.
    Er war ohne Bewusstsein, aber er lebte. Seine Stirn fühlte sich heiß an und über seinem rechten Ellbogen begann sich das Hemd dunkel zu färben. Für die nächsten Wochen, dachte ich mit grimmiger Befriedigung, würde er keine wehrlosen Männer mehr zusammenschlagen.
    Ich stand wieder auf, blieb noch einen Moment mit geschlossenen Augen stehen und wandte mich dann zur Tür. Ich hörte nicht den geringsten Laut, als ich das Ohr gegen das morsche Holz presste und lauschte. Aber ich war sicher, dass die beiden Soldaten noch draußen standen.
    Entschlossen trat ich einen Schritt von der Tür zurück, hob den Arm und klopfte. Es vergingen nur Sekunden, bis ich Kies unter harten Stiefelsohlen knirschen hörte, dann klirrte ein Schlüssel im Schloss.
    »Was treibst du da drinnen, Roosfeld?«, fragte eine tiefe Stimme. »Du machst einen Lärm, als wäre ein ganzes Bataillon Kaffer bei dir. Du weißt doch, dass Tergard ihn lebendig zurückhaben –«
    Die Tür schwang auf und der Rest des Satzes blieb dem Soldaten im Halse stecken, als er mich erkannte.
    Ich gab ihm genau eine halbe Sekunde Zeit, mit seinem Schrecken fertig zu werden. Dann schlug ich ihn nieder, sprang mit einem Satz aus dem Haus und versetzte auch seinem Kameraden einen Kinnhaken, der ihn für mindestens zwei Stunden außer Gefecht setzen musste.
    Hastig sah ich mich um, aber das Gelände rings um die Hütte war frei, so weit ich sehen konnte. Roosfeld und seine beiden Männer waren die Einzigen gewesen, die zu dieser nachtschlafenen Zeit noch auf den Beinen waren.
    Einen Moment lang musterte ich den Drahtverhau, der das gesamte Gelände der Garnison umschloss und dicht hinter der Hütte entlangführte. Natürlich gab es Wachen und ein Stück weiter westlich ragte sogar das Holzgerippe eines Wachturmes in den Nachthimmel, aber trotzdem wäre es kein nennenswertes Problem gewesen, aus dem Lager zu entkommen. Bis Roosfeld oder einer der beiden anderen erwachte, konnte ich schon meilenweit weg sein.
    Aber ich wandte mich nicht dem Zaun zu. Stattdessen huschte ich zurück zum Hauptgebäude. Ich hatte noch etwas zu erledigen.
     
    Eine harte Hand lag auf seinem Mund, als Eldekerk erwachte, und das Erste, was er sah, waren Shannons Augen, in denen ein

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