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Hexer-Edition 10: Wer den Tod ruft

Hexer-Edition 10: Wer den Tod ruft

Titel: Hexer-Edition 10: Wer den Tod ruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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Dröhnen wehte Eldekerk und Shannon entgegen.
    »Keinen Laut mehr«, wisperte Shannon. »Und bleiben Sie immer dicht hinter mir, ganz gleich, was geschieht.«
    Eldekerk nickte nervös, presste sich dicht hinter dem Schwarzgekleideten an den Fels und ging mit klopfendem Herzen weiter.
    Das Rauschen der Brandung blieb hinter ihnen zurück, als sie die steile Felstreppe hinaufgingen, aber dafür nahm das dunkle Dröhnen allmählich an Lautstärke zu und nach einer Weile begann Eldekerk den Rhythmus darin zu erkennen. Es war nicht einfach nur ein Laut, es waren Worte, immer wieder die beiden gleichen, an- und abschwellenden Worte, wenngleich auch welche, die er noch niemals gehört hatte.
    »Thuuuuul«, dröhnten die Stimmen. »Thul Saduun! Thul Saduun!«
     
    In Tergards Amtszimmer brannte noch Licht, als einzigem Raum in dem gesamten Komplex, aber obwohl ich annähernd fünf Minuten mit dicht an die Tür gepresstem Ohr gelauscht hatte, hatte ich nicht das geringste Geräusch gehört. Tergard war allein. Wenn nicht – nun, dieses Risiko musste ich eingehen.
    Behutsam richtete ich mich auf, warf einen letzten sichernden Blick in den leeren Gang hinter mir und packte das Gewehr fester, das ich dem Posten abgenommen hatte, der jetzt auf einer Bank neben dem Haupteingang lag und noch ein wenig tiefer schlief als in dem Moment, in dem ich ihn angetroffen hatte. Dann drückte ich die Klinke nach unten, warf mich mit der Schulter gegen die Tür und sprang mit einem Satz in den Raum, das Gewehr bereits im Anschlag.
    Tergard saß noch immer in der gleichen Haltung da, in der er mit mir gesprochen hatte.
    Und er wirkte nicht halb so überrascht, wie ich erwartete.
    Genau genommen wirkte er kein bisschen überrascht. Er machte sich nicht einmal die Mühe, das Weinglas aus der Hand zu stellen.
    »Keine Bewegung, Tergard«, sagte ich drohend, schob die Tür hinter mir zu und drehte mich blitzschnell um meine Achse. Der Gewehrlauf vollführte die Bewegung getreulich mit, aber es gab niemanden, den ich damit hätte beeindrucken können. Niemanden außer Tergard. Und der war ungefähr so beeindruckt, als zielte ich mit einem Kochlöffel auf ihn.
    »Was haben Sie mit Roosfeld gemacht, Craven?«, fragte er ruhig. »Ich hoffe doch, Sie haben ihn am Leben gelassen. Ich brauche ihn noch.«
    »Als nützlichen Idioten?«, fragte ich scharf.
    Tergard lächelte. »Nicht ganz. Roosfeld hat seine kleinen Spleens, das gebe ich zu, aber er ist ganz und gar kein Idiot. Lebt er noch?«
    »Ich bin kein Mörder wie Sie, Tergard«, sagte ich zornig. »Wenn ich hier heraus bin, können Sie gehen und ihn aufsammeln. Ich hoffe, Sie haben einen guten Arzt im Lager.«
    »Sie setzen mich immer mehr in Erstaunen, Craven«, sagte Tergard lächelnd. »Was glauben Sie mit diesem melodramatischen Auftritt erreichen zu können?« Er deutete mit einer Kopfbewegung auf die Flinte in meiner Hand. »Diese Waffe nutzt Ihnen nicht sehr viel, mein lieber Freund. Ein einziger Schuss und Sie haben die gesamte Garnison auf dem Hals. Was also glauben Sie erreichen zu können?«
    »Zumindest das, nicht zusammengeschlagen zu werden«, knurrte ich. »Sie werden mir jetzt ein paar Fragen beantworten, Tergard. Und vor allem werden Sie mir zuhören.«
    »So?«, fragte Tergard lauernd. »Werde ich?«
    Wütend stapfte ich auf ihn zu, blieb dicht vor dem Schreibtisch stehen und schlug ihm das Weinglas mit dem Lauf des Gewehres aus der Hand. Tergard runzelte die Stirn und sah mich strafend an. »Sie sind kein sehr geduldiger Mensch, Craven«, stellte er fest.
    »Nein«, bestätigte ich. »Aber ich bin auch kein Spion, Tergard. Ich möchte, dass Sie das wissen, ehe ich gehe. Ich bin genau das, was ich Ihnen gesagt habe.«
    »Und um mir das zu sagen, sind Sie zurückgekommen?«, fragte Tergard spöttisch. Seine Ruhe begann mir ernstlich auf die Nerven zu gehen. Ich bin auch zuvor Männern begegnet, die sich von einer Waffe, die auf ihre Stirn zielt, nicht besonders irritieren lassen. Aber selten jemandem wie Tergard, den dieser Zustand allerhöchstens zu amüsieren schien.
    »Nicht nur«, sagte ich. »Ich möchte ein paar Antworten. Ehrliche Antworten. Und ich rate Ihnen, mich nicht zu belügen. Ich würde es merken, Bruder Tergard.«
    Diesmal brachte ich ihn doch aus dem Konzept. Eine Sekunde lang starrte er mich wortlos an und seine Augen wurden groß vor Überraschung, dann fragte er: »Woher wissen Sie es?«
    Ich deutete auf den Ring, den er an der rechten Hand trug. »Ihre eigene

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