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Hexer-Edition 10: Wer den Tod ruft

Hexer-Edition 10: Wer den Tod ruft

Titel: Hexer-Edition 10: Wer den Tod ruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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Sie das getan?« Eldekerks Stimme war fast ausdruckslos. Es fiel ihm schwer, überhaupt zu sprechen. Seit sie den Dschungel verlassen hatten und wieder in seinem Haus am Stadtrand waren, waren dies die ersten Worte überhaupt, die er sprach. Er wusste nicht einmal mehr wirklich, wie er zurückgekommen war. Nach dem brutalen Mord an den beiden Soldaten war er in eine Art Trance gefallen; ein Schock, der nicht seinen Körper, wohl aber seinen Geist lähmte. Es war weniger die unmenschliche Kälte, mit der Shannon gehandelt hatte, als vielmehr die vollkommene Sinnlosigkeit seines Tuns.
    »Warum, Shannon?«, fragte er noch einmal, als der Schwarzgekleidete nicht sofort antwortete. »Die beiden hätten uns helfen können.«
    Statt einer Antwort ging Shannon zielsicher zu dem Wandschrank, in dem Eldekerk seinen schmalen Vorrat an Alkohol aufbewahrte, und kam mit einem randvollen Whiskyglas zurück. »Trinken Sie«, sagte er, als er Eldekerk das Glas in die Hand drückte. Eldekerk starrte ihn an, schluckte nervös und setzte das Glas an die Lippen. Der Whisky war pur und brannte wie Feuer in seiner Kehle. Aber er half. Seine Hände hörten nach wenigen Augenblicken auf zu zittern, wenn auch in seinem Inneren, jetzt, als die Lähmung allmählich von ihm abzufallen begann, ein wahrer Vulkan von Gefühlen tobte.
    »Sie glauben also, die beiden hätten uns geholfen?«, fragte Shannon ruhig. »Ich fürchte, das ist ein Irrtum, Mijnheer Eldekerk. Im Gegenteil. Ich habe sie getötet, weil sie uns sonst getötet hätten.«
    »Aber das ist doch Unsinn«, widersprach Eldekerk, obwohl er zu spüren glaubte, dass Shannon die Wahrheit sprach. »Warum sollten sie uns töten?«
    »Warum sollten sie überhaupt dort sein?«, sagte Shannon anstelle einer Antwort. »Haben Sie sich das schon einmal überlegt? Es gibt dort oben absolut nichts von Interesse. Weder eine Ansiedlung, noch einen strategisch wichtigen Punkt, noch irgendetwas von Wert. Und die Garnison ist fast dreißig Kilometer entfernt.« Er schüttelte den Kopf, nahm Eldekerk das leere Glas aus den Fingern und füllte es erneut. »Nein«, sagte er, als er zurückkam. »Diese beiden waren aus einem ganz bestimmten Grund dort oben, Eldekerk. Um nach uns Ausschau zu halten.«
    »Nach uns?«, murmelte Eldekerk ungläubig.
    »Oder nach Männern wie uns«, schränkte Shannon ein. »Leuten, die neugierig sind und vielleicht Dinge entdeckt haben, die sie nichts angehen. Glauben Sie mir – die beiden hätten nicht gezögert, uns zu erschießen, wenn Sie ihnen gesagt hätten, was wir entdeckt haben.«
    »Aber das ist doch Unsinn!«, widersprach Eldekerk, allerdings mehr aus purer Gewohnheit denn aus Überzeugung. »Die … die Garnison ist zu unserem Schutz da!«
    »Glauben Sie?«, fragte Shannon ruhig. »Und wenn ich Ihnen sage, dass diese so genannte Garnison so viel mit der niederländischen Krone zu tun hat, wie mit einem Maori-Priester?«
    »Aber … aber wieso?«, stammelte Eldekerk. »Was wollen Sie damit sagen, und … und was … mein Gott, Shannon – sie opfern Menschen dort unten! Was sollen wir tun, wenn uns nicht einmal die Garnison hilft?«
    »Es gibt eine Möglichkeit«, antwortete Shannon, so rasch, dass Eldekerk plötzlich sicher war, dass er nur auf dieses Stichwort gewartet hatte. »Aber ich brauche Ihre Hilfe, Jop. Hören Sie zu …«
     
    Natürlich hatte ich es mir vorgenommen und natürlich gelang es mir nicht, mir den Weg zu merken, den wir nahmen. Der Eselskarren verließ die Garnison und wandte sich nach Osten, direkt auf das steil aufstrebende, mehr als zweitausend Meter hohe Zentralmassiv der Insel zu, und schon nach kurzer Zeit verschlang uns der Dschungel.
    Der Weg war nur ein besserer Trampelpfad, auf dem selbst das robuste Gefährt Schwierigkeiten hatte, durchzukommen, und die Kronen der gewaltigen Urwaldriesen vereinigten sich über unseren Köpfen zu einem verfilzten, nahezu undurchdringlichen Blätterdach, sodass der Karren oft wie durch einen Tunnel zu fahren schien, in dem das helle Sonnenlicht zu einem schwachen, dunkelgrünen Schimmer gedämpft war.
    Wir fuhren zwei Stunden, dann hielt Roosfeld an, sprang vom Bock herunter und trat an meinen Käfig. In seinen Augen stand ein Ausdruck sadistischer Befriedigung, während er mich musterte. Langsam löste er eine Feldflasche von seinem Gürtel, zog den Korken mit den Zähnen heraus und nahm einen tiefen Zug. Seine Lippen glänzten feucht, als er die Flasche absetzte und mich wieder ansah.
    »Hast du auch

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