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Hexer-Edition 11: Der achtarmige Tod

Hexer-Edition 11: Der achtarmige Tod

Titel: Hexer-Edition 11: Der achtarmige Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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sehen, aber bis zum Sonnenaufgang konnte nur mehr sehr wenig Zeit sein. Und wenn ich dann noch auf Krakatau oder auch nur in seiner Nähe war …
    Ich dachte den Gedanken vorsichtshalber nicht zu Ende, sondern steigerte mein Tempo noch mehr und rannte in einem irrsinnigen Zickzack zwischen brennenden Bäumen und klaffenden Erdspalten dahin. Steine und Schlamm regneten auf mich herab, ein Spritzer glühender Lava traf meine Wange, aber ich spürte nichts von alledem; die phantastische Kraft des Mantels schützte mich weiter.
    Es dauerte fast eine Stunde, ehe ich die Küste erreichte; beinahe genau an der gleichen Stelle, an der ich sie verlassen hatte. Trotzdem erkannte ich sie kaum wieder.
    Die namenlose Stadt, in der alles begonnen hatte, war verschwunden. An ihrer Stelle gähnte ein gewaltiger, mit kochendem Meerwasser und Schlamm gefüllter Krater, unter dessen brodelnder Oberfläche es immer wieder aufblitzte und der von geschwärzten, niedergebrannten Ruinen gesäumt wurde. Beißender Qualm hing in der Luft und vom Meer her fauchte eine kochende Böe gegen die Insel.
    Ich taumelte weiter, blieb im Schatten eines niedergebrannten Baumes stehen und sah mich mit wachsender Verzweiflung um. Wo war Barlaam?! Ich musste ihn finden, sofort!
    Und dann?, flüsterte eine leise, boshafte Stimme in meinen Gedanken. Was würde ich dann tun? Barlaam war ein Magier, ein Mann, der um Dinge wusste und über Kräfte gebot, die meine Vorstellungskraft schlichtweg gesprengt hatten. Selbst wenn ich im Vollbesitz meiner eigenen magischen Kräfte gewesen wäre, wäre ein Kampf gegen ihn etwa so aussichtsreich gewesen wie ein Angriff mit bloßen Händen auf einen tobsüchtigen Stier.
    Oder wie der Kampf Davids gegen Goliath …
    Inmitten der brodelnden Rauch- und Dampfwolken über mir blitzte es auf, als sich ein Lichtstrahl auf schimmerndem Kristall brach. Schnell ließ ich mich tiefer hinter meine Deckung sinken und starrte gebannt nach oben.
    Es war eine der fliegenden Scheiben, bemannt mit gleich drei von Barlaams Männern. Aber sie musste beschädigt sein, denn aus ihrem eleganten Flug war ein bockendes, schüttelndes Hin und Her geworden, bei dem sich die drei Männer auf ihrer Oberfläche kaum mehr zu halten vermochten.
    Plötzlich hob einer der drei die Hand. Etwas Silbernes funkelte in seinen Fingern und dann zuckte ein greller, schmerzhafter weißer Blitz direkt in die brodelnden Wolken hinein und explodierte in einer feurigen Wolke.
    Sie kämpften! Aber gegen wen?
    Wie zur Antwort auf meine Gedanken wuchs plötzlich ein zweiter, monströser Schatten aus den Wolken hervor.
    Der Anblick ließ mich für einen Moment an meinem Verstand zweifeln.
    Das Wesen war mit nichts zu vergleichen, was ich jemals gesehen hatte. Im ersten Moment glaubte ich, eine Art riesiger Fledermaus zu sehen, aber das stimmte nicht; es war nur Trug, hervorgerufen durch das Toben von Qualm und heißer Luft. Es war ein Ding wie ein Stück zerrissener Stoff von der Farbe der Nacht, aber unglaublich groß und monströs. In einer Art ziellosen Taumelns flatterte das Monstrum auf die Flugscheibe zu, hüpfte nach oben und unten, nach beiden Seiten und wieder zurück – und sprang genau in die Schussbahn eines grell weißen Energiestrahles hinein.
    Für eine halbe Sekunde verschwand das Stück flatternder Schwärze in einer Wolke aus Flammen und brodelnder Hitze und ich glaubte Fetzen brennenden Gewebes zu Boden sinken zu sehen. Das Wesen krümmte sich wie in irrsinnigem Schmerz – und dann brach es mit einem ungeheuren Satz aus der Feuerwolke hervor, fiel über die Flugscheibe her und schloss sich darum; wie eine riesige Faust, die ein Spielzeug zermalmt. Ein Splittern und Krachen war zu hören – und als sich das flatternde Ding wieder hob, regnete ein Schauer blitzender Kristallsplitter zu Boden.
    Aber es war nicht vorbei. Das Wesen – was immer es sein mochte – versuchte sich wieder höher in die Luft zu schwingen, aber irgendetwas stimmte nicht. Es musste verletzt sein, denn seine Bewegungen wirkten plötzlich noch zielloser und torkelnder als zuvor. Langsam, immer wieder flatternd und sich aufbäumend, als wehre es sich mit aller Kraft, sank es zu Boden, bäumte sich noch einmal auf, schwebte ein Stück zur Seite und verlor wieder an Höhe.
    Ich vermochte nicht zu sagen, ob es wirklich Zufall war, dass es dabei über den brodelnden Morastsee trieb, der die Stadt verschlungen hatte. Wahrscheinlich nicht. Denn im gleichen Moment, in dem das Wesen über

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