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Hexer-Edition 11: Der achtarmige Tod

Hexer-Edition 11: Der achtarmige Tod

Titel: Hexer-Edition 11: Der achtarmige Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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blubbernden Laut aus, zog sich weiter auf die NAUTILUS empor und hob auch die andere Hand, um sein Opfer zu packen. Howard warf sich mit aller Kraft herum und versetzte dem fürchterlichen Wesen einen Tritt, der es zurückschleuderte und rücklings ins Wasser klatschen ließ.
    Zumindest den größten Teil von ihm!
    Seine Hand blieb, wo sie war – wie eine Kralle aus faulig gewordenem Holz um Howards rechtes Fußgelenk gekrampft. Und sie bewegte sich noch immer und kroch wie eine fünfbeinige hässliche Spinne an seinem Bein empor!
    Für einen Moment schien Howards Herz auszusetzen. Er sah und hörte nichts mehr von dem, was um ihn herum vorging, sah nicht die zahllosen aufgedunsenen Gestalten, die plötzlich aus dem Wasser krochen, hörte weder Nemos entsetztes Keuchen noch den Chor von Schreien, der plötzlich vom Deck der Zuidermaar herüberwehte, sondern starrte nur das entsetzliche, kriechende Ding an, das an seiner Hüfte emporkletterte, eine Spur von Schmerz über seine Brust zog und sich unaufhaltsam seinem Gesicht näherte! Für einen Moment, einen einzigen, schrecklichen Moment nur, war er der schmalen Trennlinie zwischen Normalität und Wahnsinn so nahe wie nie zuvor in seinem Leben.
    Und plötzlich erschien ein Schatten über ihm. Ein Stiefel schleuderte die Zombie-Hand davon, dann fühlte er sich von starken Händen gepackt und in die Höhe gerissen. Howard schrie wie von Sinnen auf, hob die Fäuste und schlug blindlings zu. Er spürte, dass er traf, zwei-, drei-, viermal hintereinander, dann bekam er selbst eine schallende Ohrfeige, die seinen Kopf in den Nacken warf und ihn abermals zu Boden geschleudert hätte, hätte Rowlf nicht gleichzeitig zugepackt und ihn aufgefangen.
    »Alles wieda in Ordnung?«, fragte der rothaarige Riese.
    Howard nickte benommen und Rowlf versetzte ihm einen neuerlichen Stoß, der ihn auf den Turm der NAUTILUS zutaumeln ließ.
    Das Deck des Unterseebootes war voller entsetzlicher Gestalten. Es mussten Dutzende der Untoten sein, die de Cruyk gefolgt waren und versuchten, das Schiff zu entern. Aus dem Turm peitschten Schüsse und immer wieder torkelten die Schreckensgestalten zurück, aber es waren einfach zu viele.
    Und der Angriff galt nicht der NAUTILUS allein!
    Mit ungläubigem Entsetzen sah Howard, wie auch neben der riesigen Zuidermaar Dutzende der lebenden Leichen aus dem Wasser auftauchten und geschickt wie riesige vierbeinige Spinnen an der Bordwand des Kriegsschiffes emporzuklettern begannen.
    Ein Stoß traf ihn in den Rücken. Er stolperte, sah aus den Augenwinkeln wie Rowlf den Untoten, der ihn angesprungen hatte, wie eine Katze im Nacken packte und in hohem Bogen über Bord warf und riss instinktiv die Arme über den Kopf, als sich ein zweiter Zombie auf ihn stürzte. Ein harter Schlag traf seine Lippe und ließ sie aufplatzen. Er reagierte instinktiv auf den Angriff, fing den nächsten Hieb mit seinem Unterarm ab und schlug zurück. Seine Faust traf in ein halb aufgeweichtes Etwas, das dort war, wo eigentlich ein menschliches Gesicht hätte sein sollen, aber die Kreatur schien unempfindlich gegen Schmerz zu sein. Wieder war es Rowlf, der ihn rettete.
    Aber auch die Riesenkräfte des irischen Riesen würden irgendwann einmal erlahmen. Immer mehr und mehr Untote krochen aus dem Meer und überschwemmten das Deck der NAUTILUS, und im Grunde war es ein Wunder, dass sie nicht längst überwältigt worden waren.
    »Zum Turm!«, sagte Howard schwer atmend. »Das Luk!«
    Rowlf nickte, fuhr herum und stieß einen Angreifer zu Boden, der sich von hinten auf Howard stürzen wollte. Seine gewaltigen Arme schlugen eine regelrechte Gasse durch die Menge der Angreifer, die das Schott belagerten. Noch immer peitschten ihnen Schüsse entgegen und Howard sah, dass zwei Matrosen verzweifelt versuchten, das zollstarke Panzerschott von innen zu schließen.
    Eine Hand schoss aus dem Wasser und krallte sich um sein Bein, als sie versuchten, den Turm zu umrunden. Rowlf knurrte wie eine gereizte Bulldogge, bückte sich und schmetterte dem Leichnam seine gewaltige Faust aufs Haupt. Die Hand löste sich von Howards Bein, als der Untote gurgelnd im Meer versank.
    Dann hatten sie den Turm umrundet und die hintere Hälfte des Decks erreicht. Howard deutete mit einer Kopfbewegung auf den gewaltigen Zackenkamm, der sich vom Heck bis zum Turm des Schiffes spannte, streckte die Arme aus und versuchte sich hinaufzuziehen. Seine Kräfte reichten nicht aus. Er sank zurück, fiel keuchend gegen den

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