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Hexer-Edition 12: Die Hand des Dämons

Hexer-Edition 12: Die Hand des Dämons

Titel: Hexer-Edition 12: Die Hand des Dämons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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legte sich der Aufruhr, der seit Tagen in seiner Seele wütete, ein wenig. Jeff ließ sich zurücksinken. Er hatte in den vergangenen Nächten kaum schlafen können und fühlte sich matt und ausgelaugt. Doch obwohl seine Augenlider Tonnen zu wiegen schienen, konnte er sie nicht für länger als ein paar Sekunden schließen.
    Seine Phantasie gaukelte ihm schreckliche Dinge vor, Kreaturen mit langen peitschenden Tentakeln und entsetzlich aufgedunsenen Körpern, die sich seinem Bett näherten. Natürlich war nichts davon zu entdecken, sobald er die Augen wieder öffnete, aber die Angst krampfte sich wie eine eiskalte Totenhand um sein Herz und zwang ihn stets aufs Neue, nachzuschauen, ob da wirklich nichts in seinem Zimmer lauerte.
    Das Schlagen der Kirchturmglocke drang an sein Ohr. Es war bereits zwei Uhr morgens und immer noch kämpfte seine Angst verbissen gegen die bleierne Müdigkeit an. Nachdem der letzte Schlag verklungen war, breitete sich wieder Totenstille in seiner Kammer aus, nur unterbrochen vom leisen Geräusch seines Atems und dem leisen Pfeifen, mit dem der Wind durch die Ritzen zog. Gelegentlich gab die Kerze ein leises Knistern von sich. In der wattigen Lautlosigkeit, die das Halbdunkel seines Zimmers ausfüllte, erschienen die kaum wahrnehmbaren Geräusche überlaut.
    Irgendwann siegte die Müdigkeit über seine Angst. Jeff Conroy glitt in einen neblig ungewissen Zustand zwischen Schlafen und Wachen, in dem es weder Träume noch bewusste Wahrnehmungen gab, sondern nur ein unendliches und undurchdringliches Grau.
    Verwirrt schrak er nach ein paar Minuten – oder waren es Stunden gewesen? – wieder hoch. Etwas war in seinen Halbschlaf eingedrungen und hatte ihn aus dem Dämmerreich zurück in die Wirklichkeit gerissen. Ein Geräusch, das er nur unbewusst wahrgenommen hatte und dessen Ursprung er sich nicht erklären konnte.
    Mit angehaltenem Atem blieb er auf dem Bett liegen, eingehüllt in seine verschlissene Leinendecke, und lauschte. Doch alles, was er hörte, war das vertraute leise Pfeifen des Windes.
    Dann wiederholte sich das Geräusch. Es war das kaum wahrnehmbare Knarren einer Treppenstufe. Jemand schlich sich durch das Treppenhaus und bemühte sich, dabei sehr leise vorzugehen, aber es war unmöglich, die hölzernen Stiegen geräuschlos zu erklimmen.
    Es war ein großes Haus, in dem zahlreiche Menschen wohnten, und Jeffs Zimmer lag direkt unter dem Dach. Das Knarren war nicht weit entfernt aufgeklungen, vielleicht ein Stockwerk tiefer, und es wiederholte sich, noch näher diesmal. Kein Zweifel, jemand näherte sich seinem Zimmer oder dem benachbarten Raum seiner Mutter …
    Es waren weder die schweren Schritte eines männlichen Hausbewohners, noch das Trippeln einer der Frauen. Jeff kannte den Schritt eines jeden von ihnen genau. Manchmal, besonders am Wochenende, kamen sie erst spät nach Hause und er hatte gelernt, sie alle an ihren Schritten zu erkennen.
    Diese hier waren anders. Es waren überhaupt keine normalen Schritte.
    Wer auch immer sich näherte, es gelang ihm, seine Füße so behutsam aufzusetzen, dass nur das gelegentliche Knarren des alten Holzes zu vernehmen war, und das auf eine unbekannte Art, die mit den Bewegungen der Bewohner keinerlei Ähnlichkeit aufwies. Sie entfachte die nagende Furcht in Jeff Conroy sofort zu neuem Leben.
    Für die Dauer von ein, zwei Atemzügen verharrte er noch reglos im Bett, von entsetzlichen Visionen gelähmt, dann gelang es ihm, die Panik abzuschütteln. So leise er nur konnte, schlug er die Decke zurück und schlüpfte aus dem Bett. In aller Eile streifte er sich seine Schuhe über, ansonsten war er vollständig angekleidet.
    Seine wild durcheinander wirbelnden Gedanken trieben ihn zur Flucht an, aber es gab keinen Fluchtweg. Die winzige Dachluke war selbst für ihn zu klein; einen zweiten Ausgang gab es nicht.
    Er musste sich dem unbekannten Besucher stellen. Wer um diese Zeit so leise und heimlich in ein Haus eindrang, konnte nichts Gutes im Schilde führen. Aber es war ein Mensch, kein tentakelbewehrtes Monster, das zeigten die Geräusche von der Treppe her an.
    Verzweifelt blickte Jeff sich nach einer Waffe um. Zwar trug er ein Messer im Gürtel, aber diese Waffe erschien ihm mit einem Male nicht mehr ausreichend. Eines der Stuhlbeine war schon seit Wochen locker und steckte nur noch lose in der Verankerung. Es war die einzige Waffe, die er finden konnte, und war sie auch noch so notdürftig. Zusammen mit dem Messer immerhin besser als

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