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Hexer-Edition 12: Die Hand des Dämons

Hexer-Edition 12: Die Hand des Dämons

Titel: Hexer-Edition 12: Die Hand des Dämons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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mächtiges Wesen in der Hand hielt …
    Zur Erreichung seiner Ziele schreckte der Herr der Drachenburg vor nichts zurück; es war ihm völlig gleichgültig, wieviele Menschen seinetwegen sterben mussten.
    Das war einer der Punkte, in denen wir uns unterschieden. Ich verfolgte die SIEGEL ebenfalls, aber ich konnte – und wollte – ihren Wert nicht in Menschenleben aufwiegen. Es gab noch einige weitere kleine Punkte, in denen Necron und ich nicht ganz einer Meinung waren. Unbedeutende Meinungsverschiedenheiten, zum Beispiel darüber, wie lange mein Leben noch währen sollte.
    Oder seines.
    Ich rannte so schnell wie selten zuvor in meinem Leben. Meine Füße schienen die Treppenstufen kaum noch zu berühren. Ich wusste, dass mein Vorhaben alle Züge von Wahnsinn besaß, aber es bot sich mir eine winzig kleine Chance, den Spieß umzudrehen und vom Gejagten zum Jäger zu werden.
    Der Drachenkrieger hatte mich nicht gesehen, konnte mich gar nicht gesehen haben; und dass ich ihn entdeckt hatte, war nicht mehr als reiner Zufall gewesen. Erst als ich das Gebäude verlassen hatte, blieb ich stehen und blickte mich suchend um.
    Die Drachenkrieger waren Meister der Tarnung. Ich konnte kaum hoffen, den Gesuchten noch einmal zufällig zu entdecken, konnte aber auch nicht erwarten, ihn noch an dem Ort, an dem ich ihn gesehen hatte, anzutreffen. Er musste sich irgendwo auf dem riesigen Grundstück mit seinen unzähligen Verstecken aufhalten.
    Im offenen Kampf gegen ihn hatte ich keine Chance. Die Drachenkrieger waren Necrons Leibgarde und sie waren fast unüberwindbare Streiter. Mit Ausnahme von Shannon, der sich in vielem von seinen Mitkämpfern unterschied, schienen sie keine Individualität zu besitzen. Stets traten sie in nachtschwarzen Gewändern auf, die ihre Körper vollständig verhüllten, und sie waren ihrem Meister in hündischer Unterworfenheit ergeben. Jeder von ihnen würde bedenkenlos und ohne Zögern sein Leben opfern, wenn Necron es verlangte. Die gleiche Skrupellosigkeit, die sie sich selbst gegenüber an den Tag legten, ließen sie auch anderen gegenüber walten. Sie waren perfekte Killer, von einer Kraft und Schnelligkeit, die ihnen den Mythos der Unbesiegbarkeit eingebracht hatten.
    Aber ich besaß im Moment immerhin einen kleinen Vorteil: Ich wusste von der Existenz meines Feindes, während er allenfalls ahnen mochte, dass ich mich irgendwo in der Nähe aufhielt.
    Wenn es mir gelang, ihm unbemerkt zu folgen, würde er mich über kurz oder lang zu Necron führen. Vorausgesetzt, er war ebenfalls hier.
    Doch dazu musste ich den Drachenkrieger erst einmal finden. Vom Fenster des Konferenzraumes aus hatte ich einen guten Überblick gehabt. Jetzt aber befand ich mich in der gleichen Situation wie der Drachenkrieger. Ich wusste nicht, wo er sich aufhielt, sah nicht mehr als den Weg vor mir und die rissigen Wände der Gebäude.
    Es gab keine befestigten Straßen, denn das Gelände lag ein Stück außerhalb des Ortes. Unter meinen Füßen befand sich festgetretenes Erdreich, das es mir ermöglichte, mich fast lautlos vorwärts zu bewegen.
    Überall traf ich auf die Spuren von Moder und Verfall. Carringham hielt es ganz offensichtlich nicht für nötig, das Grundstück auch nur oberflächlich sauber halten zu lassen. Die ATC hatte ihre eigene Lösung für die Beseitigung anfallenden Mülls gefunden: Sie lud ihn überall da ab, wo er gerade nicht störte.
    In Ecken und an Wänden türmten sich wahre Berge von Abfall, die mir immer wieder die Sicht versperrten und ideale Verstecke abgaben. Ich schlich weiter, dabei geschickt jeden Schatten und jeden Mauervorsprung ausnutzend.
    An meiner Seite spürte ich den beruhigenden Druck des Stockdegens, den ich in meinen Gürtel gesteckt hatte. Oberflächlich betrachtet war er ein ganz gewöhnlicher Spazierstock, wie ihn ein Gentleman bei sich zu führen pflegte. Doch darin verbarg sich eine Klinge, die selbst den Kreaturen der GROSSEN ALTEN gefährlich werden konnte. Denn in den Knauf des getarnten Degens war ein Shoggotenstern eingearbeitet, der eine immense magische Kraft innewohnte. Er war zwar kein Allheilmittel, aber oft genug hatte er mich schon gerettet.
    Etwas raschelte in dem Abfallhaufen, den ich gerade umrundete. Ich zuckte zusammen und fuhr herum.
    Es waren Ratten.
    Widerliche kleine Biester, mit denen ich schon unliebsame Erfahrungen gemacht hatte. Jetzt aber war ich fast erleichtert, sie zu sehen.
    Wenn mich mein Orientierungsvermögen nicht täuschte – was bei

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