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Hexer-Edition 12: Die Hand des Dämons

Hexer-Edition 12: Die Hand des Dämons

Titel: Hexer-Edition 12: Die Hand des Dämons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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Vernunft gekommen sind. Dazu reichen meine Machtbefugnisse immerhin, und …«
    Ich verstummte. Mit einem Mal war meine Kehle wie zugeschnürt. Ich vergaß alles, was ich hatte sagen wollen, denn es war von einem Moment zum anderen unwichtig geworden. Zu unglaublich war der Anblick, der sich mir geboten hatte. Wie gebannt starrte ich immer noch auf die Gebäude hinunter, obwohl es dort längst nichts mehr zu sehen gab. Eiswasser schien anstelle von Blut durch meine Adern zu rinnen.
    Blitzschnell fuhr ich herum, schnappte mir meinen Stockdegen und stürzte zum Ausgang des Raumes, ohne die Anwesenden noch eines Blickes zu würdigen. Ich riss die ledergepolsterte Tür auf und stürmte über den Korridor und die breite, Marmortreppe hinab, während hinter mir erregtes Stimmengemurmel erklang.
    Ich kümmerte mich nicht darum.
    Nur einen Sekundenbruchteil lang hatte ich die schwarz gekleidete Gestalt wahrgenommen, aber ich war sicher, mich nicht getäuscht zu haben. Es war ein Drachenkrieger Necrons gewesen!
     
    Nichts war mehr wie früher, alles hatte sich auf eine fremdartige Weise verändert und eine Grauen erregende Dimension angenommen. Das Finstere, Übernatürliche war mit Macht in sein ärmliches Leben hereingebrochen, als er Robert Craven kennen gelernt hatte. Es hatte sein Leben von Grund auf verändert.
    Jeff Conroy seufzte. Er lag mit hinter dem Kopf verschränkten Armen auf seinem roh zusammengezimmerten Bett und starrte an die niedrige Decke seiner Kammer. Zugluft strich durch zahlreiche Ritzen in den Wänden in den kleinen Raum und ließ die Flamme der Kerze neben seinem Bett flackern. Huschende Lichtreflexe tanzten über die Decke und die Wände, aber sie konnten den Raum nicht ganz erhellen. Und in jedem der finsteren Winkel schien Unheil zu lauern. Die huschenden Schatten gewannen ein gestaltloses, gespenstisches Eigenleben, das ihn mit einer unterschwelligen Furcht erfüllte, gegen die jede logische Überlegung machtlos war.
    Craven hatte die grauenhafte Urweltkreatur besiegt, die sie in das Labyrinth in der Tiefe gelockt hatte, und sie unter Tonnen von Gestein begraben. Sie konnte ihnen nicht mehr gefährlich werden, aber das war nur ein Schrecken von vielen gewesen und Jeff hatte keineswegs Ruhe gefunden. Er wusste nun von bösen Göttern aus einer Zeit vor vielen Millionen Jahren, die danach trachteten, die Erde zu beherrschen. Und diese Angst saß tief.
    Zu tief, um sie je vergessen zu können.
    Seit Tagen hatte Jeff Conroy seine Kammer kaum noch verlassen. Er hatte sich bemüht, mit sich selbst ins Reine zu kommen und seine Erlebnisse geistig zu bewältigen. Er hatte auch mit dem Gedanken gespielt, aus Arcenborough fortzuziehen, weit weg, irgendwohin, wo er alles hinter sich lassen und vergessen konnte, aber er hatte erkannt, dass es diesen Ort nicht gab. Die Erinnerung würde ihn immer und überall einholen.
    Eine Flucht schied aus, aber es gab einen anderen Weg, der ihn gleichermaßen erschreckte wie faszinierte. Robert Craven kämpfte gegen die Kreaturen, die er die GROSSEN ALTEN nannte, und ihre Geschöpfe. Und er wusste, wie man sie besiegen konnte. Jeff würde den Besitzer der ATC bitten, ihn begleiten zu dürfen. Craven würde ihn lehren, was es mit den dämonischen Wesen auf sich hatte, und er würde ihm zeigen, wie man sie bekämpfen konnte. Es schien für Jeff der einzige Weg zu sein, wie er mit seinem Wissen fertig werden und gleichzeitig auch noch anderen Menschen helfen konnte.
    Eine Locke seines braunen Haares fiel ihm in die Stirn und kitzelte in seinen Augen. Mit einer müden Bewegung strich Jeff Conroy sie zurück und richtete sich gleichzeitig auf.
    Es gab nichts, was ihn an diesem Ort hielt. Nicht einmal seine Mutter. Er sah ihr verhärmtes Gesicht vor sich. Der Tod seines Vaters kurz nach Jeffs Geburt hatte sie hart und gefühlskalt werden lassen. So etwas wie Liebe hatte Jeff von ihr niemals empfangen, wenn er sie überhaupt zu Gesicht bekam. Sie arbeitete in der Spinnerei und die harte Arbeit hatte ein Übriges getan, jedes Gefühl in ihr absterben zu lassen. Jeff war weitgehend allein aufgewachsen und schon von früher Jugend an hatte er selber in den Fabriken arbeiten müssen.
    Gleich am nächsten Morgen würde er Robert Craven aufsuchen und ihm seine Bitte unterbreiten. Er verdrängte den Gedanken, dass dieser ablehnen könnte, mit aller Kraft, die er aufbringen konnte. Es durfte einfach nicht passieren.
    Da er sich jetzt endlich zu einem Entschluss durchgerungen hatte,

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