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Hexer-Edition 15: Der Koloss von New York

Hexer-Edition 15: Der Koloss von New York

Titel: Hexer-Edition 15: Der Koloss von New York Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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schlugen uns lachend vor Freude auf die Schultern. Rowlf war gnädig genug, mir dabei nicht mehr als drei Rippen zu prellen.
    »Mein Gott Rowlf, dass du da bist«, keuchte ich atemlos vor Freude, als er mich endlich wieder losließ. »Ich … ich hatte schon kaum mehr damit gerechnet, dich noch einmal zu sehen!«
    Rowlf brabbelte eine Antwort, die ich in meiner Aufregung gar nicht verstand. Aber er schien mindestens ebenso erfreut zu sein wie ich, denn er schlug mir abermals auf die Schultern, dass ich in die Knie ging, und machte schon wieder Anstalten, mich zu umarmen. Diesmal wich ich seinem Griff aus. »Wo ist Howard?«, fragte ich aufgeregt. »Warum kommt er nicht herein? Wo …«
    Ich sprach nicht weiter. Plötzlich war etwas in Rowlfs Blick, das meine Freude so abrupt abkühlte wie ein Eimer Eiswasser. Er lächelte noch immer, aber in seinen Augen stand ein dumpfer Schmerz, den er nicht vollends unterdrücken konnte.
    »Was … ist geschehen?«, murmelte ich. »Wo ist Howard, Rowlf? Ist er hier? Lebt er? Ist er gesund?« Und plötzlich fiel mir noch mehr auf – ich hatte Rowlf eigentlich niemals gut oder gar elegant gekleidet erlebt, sodass es mir im ersten Moment nicht einmal aufgefallen war, aber jetzt konnte ich den Portier beinahe verstehen, der ihm den Eintritt verwehrt hatte.
    Zu sagen, dass er in Lumpen gekleidet war, wäre geschmeichelt gewesen. Die Kleider, die er trug, waren nur noch Fetzen und sie starrten vor Schmutz. Sein Gesicht war noch immer das breite, gutmütige Bulldoggengesicht Rowlfs, aber er schien um zehn Jahre gealtert und unter seinen Augen lagen schwarze Tränensäcke. Seine Hände waren rissig geworden. Ein schmuddeliger Verband zog sich um sein linkes Handgelenk.
    »Was ist passiert?«, fragte ich noch einmal.
    Rowlf versuchte zu grinsen. »Siehste doch«, antwortete er. »’s geht uns nich besonders gut im Moment.« Er lachte, aber jetzt wirkte es eindeutig bitter. »Deine feinen Pinkel wollten uns ja nich’ma in ihr sauberes Hotel lassen.«
    Ich wollte antworten, aber ich kam nicht dazu, denn in diesem Moment zupfte mich jemand sanft am Ärmel und hinter mir erscholl jenes unnachahmliche Räuspern, zu dem nur Oberkellner in besonders teuren Restaurants oder Hotelangestellte der höheren Preisklasse fähig waren.
    Im Moment war es der Direktor des Hilton-Hotels selbst, der hinter mir Aufstellung genommen hatte und mich eindeutig missbilligend ansah. Die Blicke, mit denen er Rowlf maß, wollte ich zu seinen Gunsten lieber nicht deuten.
    »Sir«, sagte er. »Gehört dieses -« Er blickte zu Rowlf hoch und sträubte kampflustig seinen Schnauzbart, »- dieses Individuum zu Ihren Bekannten?«
    »Äh?«, fragte Rowlf.
    »Er ist ein Freund von mir, ja«, sagte ich hastig, um mein Budget nicht auch noch mit den Kosten für einen Schönheitschirurgen belasten zu müssen. »Ich bitte Sie, stören Sie sich nicht an seinem etwas sonderbaren Aussehen. Er -«
    »Mister Craven«, unterbrach mich der Hoteldirektor. »Ich möchte Ihnen nicht zu nahe treten, aber es gibt Grenzen.«
    »Ach?«, fragte ich böse. »Wie hoch sind sie?«
    Ich hatte einen Fehler begangen, aber das bemerkte ich erst, als es in den Augen des schnauzbärtigen Zwerges wütend aufblitzte. »Zu hoch«, sagte er zornig. »Selbst für Sie, fürchte ich.« Er stieß einen dürren Zeigefinger wie einen Dolch in Rowlfs Richtung. »Dieser Mensch wird mein Hotel nicht betreten. Nicht, solange ich hier die Direktion vertrete.«
    Für einen Moment hatte ich allen Ernstes Lust, das Hotel zu kaufen, nur um den Kerl rausschmeißen zu können. Aber nur für einen Moment. Dann sah ich ein, dass ich nur noch mehr Aufsehen erregen würde, wenn ich den Streit fortsetzte, und nickte mit gespielter Zerknirschung. »Natürlich«, sagte ich. »Es … tut mir Leid. Verzeihen Sie.« Dann wandte ich mich an Rowlf. »Bring mich zu Howard. Wir können draußen reden.«
    Rowlf nickte. Auch er war sichtlich erleichtert, den Streit nicht fortsetzen, zu müssen – etwas, das so gar nicht zu dem Rowlf passte, den ich kannte.
    So schnell wir konnten, verließen wir das Hotel und traten auf die Straße hinaus. Ich hatte erwartet, Howard irgendwo auf dem Trottoir vor dem Eingang anzutreffen, aber Rowlf deutete auf eine schmale Gasse auf der anderen Seite der Straße und eilte vor mir her, ohne auf den dichten Verkehr zu achten. Ich folgte ihm – wobei ich fast von einem Pferdefuhrwerk überrollt wurde – und hetzte hinter Rowlf in die Gasse.
    Im ersten

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