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Hexer-Edition 15: Der Koloss von New York

Hexer-Edition 15: Der Koloss von New York

Titel: Hexer-Edition 15: Der Koloss von New York Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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hatte sehr deutlich gemacht, dass zuerst ich über meine Abenteuer zu berichten hätte. Und so hatte ich ihm alles erzählt, was in den vergangenen zehn Bänden geschehen war, bis hin zu unserem Abschied von Sitting Bull, der sich entschlossen hatte, Cody doch nicht auf der Europatour zu begleiten, sondern zu seinem Stamm zurückzukehren und mit seinen Göttern eins zu werden – was immer er darunter verstand –, und Buffalo Bills, Annies, Priscyllas und meiner Rückreise mit der Bahn hierher.
    Bei der Erwähnung des Namens Cody sah Howard neugierig auf. »Bill Cody?«, vergewisserte er sich. »Der berühmte Buffalo Bill ist hier in New York?«
    Ich nickte voller Entdeckerstolz. »Willst du ihn kennen lernen?«, fragte ich. »Ich bringe dich zu ihm. Aber erst«, fügte ich mit einem missbilligenden Blick auf seine und Rowlfs Kleidung hinzu, »besuchen wir einen anständigen Schneider.«
    Howard lächelte gequält, sog tief an seiner Zigarre und blickte an sich herab. »Unsere Kleidung entspricht in der Tat nicht unbedingt dem Standard, den ich gewohnt bin und schätze«, erklärte er umständlich. Und damit waren wir beim Thema. Howard hatte es bisher geschafft, alle meine diesbezüglichen Fragen mit fast unglaublichem Geschick abzublocken, aber jetzt würde ich mich nicht mehr mit Ausflüchten zufrieden geben.
    »Was ist passiert, Howard?«, fragte ich. »Wo wart ihr die ganzen Wochen und wieso … seht ihr so aus?«
    Howard lächelte unglücklich, tauschte einen raschen Blick mit Rowlf und blies eine Wolke blaugrauen Qualms in meine Richtung. Ich hustete demonstrativ, was er ebenso demonstrativ überhörte. »Ich musste mich für eine Welle zurückziehen, um meine … Kräfte zu regenerieren«, erklärte er geheimnisvoll. »Und jetzt frag mich bitte nicht, wohin und wozu – ich dürfte es dir nicht einmal sagen, wenn ich es wollte.«
    »Aber du willst es auch nicht.«
    Howard lächelte. »Nein«, erklärte er. »Ganz davon abgesehen, dass ich es nicht kann. Aber es war nötig. Ich wäre gestorben, hätte ich es nicht getan«, fügte er mit großem Ernst hinzu und dann, noch leiser: »Und auch so beinahe.«
    »Und dann?«, fragte ich nach einer Weile. »Was ist geschehen?«
    Howard druckste herum, sog wieder an seiner Zigarre und versteckte sich hinter Qualmwolken. »Wir hatten … Pech«, erklärte er zögernd. »Nach unserer Rückkehr von jenem Ort, über den ich zu schweigen geschworen habe, hat etwas nicht so geklappt, wie ich hoffte.«
    »Das sieht man«, sagte ich. »Was?«
    »Wir sin pleite«, erklärte Rowlf gerade heraus.
    Howard lächelte. »Ich hätte es etwas anders ausgedrückt«, sagte er, »aber es trifft den Kern der Sache ziemlich gut, fürchte ich. Wir erreichten New York, wie ich es geplant habe, aber wir fanden uns leider vollkommen mittellos.«
    »Wenn das alles ist«, sagte ich, beinahe erleichtert. »Ich helfe dir gerne mit ein paar Pfund aus.«
    Howard seufzte. »Das ist leider nicht alles«, gestand er. »Geld wäre das kleinere Problem, mein Junge. Wir können arbeiten und Rowlf mit seinen Bärenkräften und ich mit meiner nicht unbedingt geringen Intelligenz hätten wohl innerhalb weniger Wochen die nötige Barschaft zusammengehabt, die nötigen Schritte zu unternehmen. Aber das größere Problem sind unsere Papiere.«
    Diesmal verstand ich nicht ganz.
    »Wir kamen nicht nur ohne Geld hier an«, erklärte Howard, »sondern gewissermaßen ohne alles. Unter anderem sind wir auch unserer gesamten persönlichen Papiere verlustig gegangen.«
    »Seid ihr unter die Straßenräuber gefallen?«, fragte ich in einem schwachen Versuch, einen Scherz zu machen.
    »Man könnte es wohl eher eine temporal-materiell differierende Materialisations-Dissonanz nennen«, antwortete Howard. »Aber … gut, es waren eine Art Räuber.«
    Ich starrte ihn an.
    »Auf jeen Fall simmer pleite«, grummelte Rowlf. »Un Arbeit is nich ohne Papiere, Jungchen. Außer als Tagelöhner Kohle schaufeln un so’n Kram. Un immer auffer Flucht vor’n Cops.«
    »Papiere«, murmelte ich, noch immer darum bemüht, den Knoten aus meinen Gehirnwindungen zu bekommen, den ich mir eingehandelt hatte, als ich versuchte, Howards Erklärung zu verstehen. »Das ist ein Problem«, gestand ich schließlich. »Aber kein Unlösbares. Gebt mir ein paar Tage Zeit und ich besorge euch Pässe.«
    Howard blieb skeptisch. »Hast du Verbindungen zu den hiesigen Behörden?«, fragte er zweifelnd.
    »Eher im Gegenteil«, erwiderte ich feixend. »Aber

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