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Hexer-Edition 16: Stirb, Hexer!

Hexer-Edition 16: Stirb, Hexer!

Titel: Hexer-Edition 16: Stirb, Hexer! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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nicht!«
    Wie zur Antwort erscholl in diesem Moment ein Lachen in seinen Ohren; ein Laut, der so bösartig klang, dass Jackson abermals vor Schrecken zusammenfuhr. Eine eisige Hand schien sich um sein Herz zu legen und zuzudrücken.
    »Ruhig«, murmelte er. »Nur ruhig, alter Junge. Jetzt nicht die Nerven verlieren.« Er lachte, sehr nervös und einzig aus dem Grund, sich selbst zu beruhigen, wechselte seinen Colt von der rechten in die linke Hand und tastete mit klopfendem Herzen die Wand vor sich ab. Sie bestand aus glattem Ziegelmauerwerk, das ohne Fugen zusammengefügt war. Jackson klopfte mit dem Kolben des Colts gegen die Mauer.
    Diesmal erfolgte eine Reaktion, wenn sie auch gänzlich anderer Art war, als Jackson erwartet hatte.
    »Ruhe, verdammt noch mal. Willst du das ganze Haus zusammentrommeln?«, pfiff Allisdale ihn an. Seine Stimme war so klar, als stünde er direkt vor Jackson.
    »Allisdale, Carlsen. Wo … wo seid ihr?«, stammelte Jackson. »Könnt ihr mich sehen?«
    Alles blieb still. Eine Stille, die fürchterlich war. Jackson hörte … nichts. Nicht einmal das Klopfen seines eigenen Herzens. Selbst das entsetzliche Lachen, das vor Augenblicken in seinen Ohren geklungen hatte, wäre ihm in diesem Moment wie eine Erlösung vorgekommen.
    Aber alles blieb still. Nervös klopfte er noch einmal gegen die Wand. Das Geräusch war so leise, dass er es kaum hören konnte.
    »Bist du übergeschnappt, Jackson? Hör endlich auf, mit deiner Kanone auf die Wände einzuschlagen, und komm endlich her. Oder glaubst du, wir wollen hier unser Lager aufschlagen?« Allisdales Stimme klang jetzt gereizt.
    Jackson drehte sich wie ein Kreisel um seine eigene Achse – und schrie entsetzt auf. Korridor und Tür waren ebenso spurlos verschwunden wie seine Gefährten. Dafür existierten plötzlich vier Wände, die ihn vollständig einschlossen. Sie waren so weit auseinander, dass er sie mit den Spitzen seiner ausgebreiteten Arme gerade noch erreichen konnte.
    Seine Angst schlug in jähe Panik um. »Allisdale, Carlsen, Frederik, wo seid ihr? Hört ihr mich denn nicht?«, schrie er so laut er konnte.
    »Allisdale, Carlsen, Frederik, wo seid ihr?«, hallte das Echo höhnisch von den Mauer zurück. »Wo seid ihr? Wo seid ihr? Wo seid ihr? Woseidihrseidihrseidihr?!« Und dann dieses Lachen, dieses entsetzliche, grässliche Lachen!
    Jackson schlug die Hände gegen die Ohren und taumelte rücklings gegen die Mauer.
    Sie gab wie noch nicht erstarrter Kautschuk nach. Gleichzeitig wuchsen Tentakel aus ihr heraus und schlangen sich um Jacksons Beine und seinen linken Arm.
    Jackson versuchte sich loszureißen, doch je stärker er dagegen ankämpfte, umso fester schlossen sich die Tentakel um ihn. Nur seine rechte Hand blieb frei. Er schlug mit dem Coltgriff gegen die Fesseln, doch diese pressten sich so zusammen, dass er zu schreien begann. Dann schlang sich einer der dünnen, widerlich weichen Arme um seinen Hals.
    »Hilfe!«, kreischte er. »Helft mir doch, Brüder. Die Wand bringt mich um!« Doch um ihn war Schweigen. Nur dieses tiefe, grollende Lachen klang wieder auf; gleichzeitig fassten neue Tentakel nach ihm. Ein weiterer, dünner Strang schlang sich um seine Kehle und zog sich zu.
    Blind vor Panik riss er den Colt hoch und zog den Stecker durch. Der peitschende, in der Enge des Ganges vielfach widerhallende Knall zerriss ihm fast das Trommelfell.
    Und dann geschah etwas Entsetzliches:
    Vor seinen Augen lösten sich die Wände auf, wurden zu grauem Rauch, zu Schemen, dann zu nichts. Von einer Sekunde auf die andere waren sie verschwunden, so spurlos, als hätten sie niemals existiert. Ebenso wie die würgenden Tentakel, die ihn vor einem Augenblick noch gehalten hatten.
    Dafür sah er seine Gefährten wenige Meter vor sich stehen. Carlsen griff sich mit einem erstickten Laut an die Brust, blickte einen Sekundenbruchteil aus hervorquellenden Augen auf das frische rote Blut, das plötzlich auf seinen Fingern war – und kippte wie ein gefällter Baum zur Seite.
    Allisdale war mit einem Sprung bei ihm, fiel auf die Knie herab und beugte sich über den Reglosen. Als er wieder aufstand, war sein Geicht aschgrau.
    »Jackson, du Narr. Du hast Carlsen erschossen«, flüsterte er mit tonloser Stimme.
    »Aber das … das ist … großer Gott!« Jackson taumelte einen Schritt auf Carlsen zu, blieb wieder stehen, starrte auf den Revolver in seiner Hand und dann auf den Toten. »Die Wände«, flüsterte er. »Wo … wo sind …« Seine Stimme

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