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Hexer-Edition 16: Stirb, Hexer!

Hexer-Edition 16: Stirb, Hexer!

Titel: Hexer-Edition 16: Stirb, Hexer! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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Aber er würde sich nicht provozieren lassen – jetzt noch nicht. Wenn Jackson einen Kampf haben wollte, konnte er ihn bekommen, aber zu seinen Bedingungen.
    »Ihr habt beide Recht«, sagte Carlsen plötzlich. »Zwei von uns sollten hier bleiben und die Maschine bewachen. Die anderen können hinaufgehen und Bruder Sarim suchen.« Er starrte Jackson herausfordernd an. »Du siehst, Bruder, du kannst getrost hierbleiben.«
    Jackson schluckte die Herausforderung wortlos herunter, aber sein Gesicht verlor deutlich an Farbe. »Ich komme mit«, sagte er wütend.
    »Bruder Frederik, Bruder Horst und ich auch.« Allisdale stand auf und starrte den Yankee mit einer Mischung aus Zorn und Triumph an. »Irgendjemand muss schließlich die Verantwortung übernehmen, oder?«, fügte er hinzu.
    Jackson schluckte auch diese neuerliche Provokation ohne Widerspruch. Er musste wohl einsehen, dass der Moment schlecht gewählt war, seinen persönlichen Zwist mit Allisdale auszutragen. Aber seine Hand klatschte in einer Bewegung, die ganz und gar nicht so zufällig war, wie sie aussah, auf den langläufigen Colt, den er dort im Gürtel trug, wo seine Brüder ihre geweihten Schwerter trugen.
    Es sah ziemlich albern aus, fand Allisdale. Außerdem verachtete er moderne Waffen; nicht nur bei Jackson. Ein Revolver machte für Allisdales Gefühl viel zu viel Lärm und war zudem keine geweihte Waffe. Er richtete zu viel Schaden an, ohne wirklich präzise zu töten. Und – und das war das Schlimmste – jeder Idiot konnte ihn abfeuern und damit Unsinn anstellen. Die wuchtigen Langschwerter, die er und seine Brüder zu ihrer Uniform zu tragen pflegten, waren viel präzisere Waffen. Jemand, der nicht damit umzugehen verstand, würde sich höchstens selbst einen Fuß oder einen Finger abschneiden. Aber in geübter Hand war ihre Wirkung verheerend.
    Doch er sprach nichts von alledem aus, sondern trat stumm auf die Tür zu und machte eine auffordernde Kopfbewegung. »Geh voraus, Bruder Jackson.«
    Jackson starrte ihn noch einen Moment lang zornig an, dann fuhr er auf dem Absatz herum und riss die Tür auf. Carlsen schüttelte den Kopf, als er an ihm vorüberstürmte.
    »Irgendwann wird er sich selbst in den Fuß schießen mit diesem Ding«, murrte er, wohlweislich aber so leise, dass Jackson die Worte nicht verstehen konnte. »Ich weiß nicht, was sich der Meister dabei dachte, als er ihm erlaubte, diese Waffe zu tragen. Unter Balestrano hätte es das nicht gegeben«, setzte er giftig hinzu, als Allisdale nicht reagierte. »Wir -«
    »Still jetzt«, sagte Allisdale scharf. »Du hast Recht, Bruder, aber jetzt ist nicht der Moment, darüber zu streiten. Später.«
    Carlsen blickte ihn einen Moment betroffen an, schwieg aber befehlsgemäß. Nebeneinander traten sie auf den Gang hinaus, wo Jackson bereits mit leicht gespreizten Beinen und angeschlagenem Colt Aufstellung genommen hatte, als gelte es, den Angriff einer ganzen Indianerhorde abzuwehren. Allisdale blickte ihn kopfschüttelnd an, gebot ihm mit einer Geste weiterzugehen und zog ebenfalls seine Waffe. Er fühlte sich einfach sicherer mit dem Gewicht des Schwertes in der Hand.
    Jackson erreichte die kleine Tür am Ende des Ganges, die Sarim de Laurec ihnen beschrieben hatte, und untersuchte das Schloss. Mit einem zufriedenen Grinsen fingerte er in seiner Tasche herum und kramte einen Dietrich heraus. Doch bevor er ihn ins Schloss stecken konnte, schlug Allisdale mit seiner gepanzerten Rechten zu. Die Tür sprang krachend auf und gab den Weg frei.
    Allisdale übernahm die Führung. Mit gezogenem Schwert drang er in den Korridor ein. Carlsen und die anderen folgten ihm sofort. Jackson schlug leise fluchend die Tür zu und bedachte Allisdale mit einem wütenden Blick. Dann setzte auch er sich zögernd in Bewegung.
    Wenigstens versuchte er es.
    Wo vor dem Bruchteil einer Sekunde noch der Rücken von Bruder Frederik gewesen war, versperrte ihm plötzlich eine massive Wand den Weg; eine Wand, die seinen Vormarsch sehr abrupt – und alles andere als sanft – aufhielt.
    Für Sekunden tanzten Sterne vor seinen Augen. Jackson taumelte zurück, presste die Linke gegen die Nase und spürte warmes, klebriges Blut zwischen den Fingern. Erst dann – mit gehöriger Verspätung – sickerte die Erkenntnis dessen, was überhaupt geschehen war, in sein Bewusstsein durch.
    Was nun nicht etwa bedeutete, dass er es verstand.
    »Das … das ist doch nicht möglich …«, murmelte er. »Das gibt es doch einfach

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