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Hexer-Edition 17: Das Auge des Satans

Hexer-Edition 17: Das Auge des Satans

Titel: Hexer-Edition 17: Das Auge des Satans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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mich hielt, einen gewaltigen Stoß und schlug gleichzeitig nach Dschakid. Mein Hieb war zu schnell und ohne die nötige Kraft, einen Mann wie ihn wirklich auszuschalten, aber ich trieb ihn doch ein paar Schritte zurück, und das war alles, was ich wollte.
    Mit einem verzweifelten Satz zog ich mich auf den Rücken des Kamels hinauf, griff nach den Zügeln und hielt nach Letitia und Ali Ausschau. Der junge Araber hatte ebenso schnell reagiert wie ich und war auf sein Kamel gesprungen, während Letitia noch immer teilnahmslos dahockte und auf das tobende Chaos hinabstarrte, als ginge sie das alles nichts an.
    Mit einer verzweifelten Bewegung riss ich das Kamel herum, versuchte es an Letitias Seite zu dirigieren und hörte Dschakid mit überschnappender Stimme Befehle brüllen. Einer seiner lebenden Toten rannte auf mich zu, sprang mit weit ausgebreiteten Armen nach mir und wurde mitten im Sprung von einem Pfeil getroffen und herumgerissen. Ein zweiter versuchte mir mit weit ausgebreiteten Armen den Weg zu verstellen.
    Ich ritt ihn kurzerhand nieder.
    Mehr als ein halbes Dutzend Zelte brannten, als ich Letitia erreichte, und die Flammen griffen rasend schnell um sich. Zudem jagten noch immer Pfeile heran, nicht sehr viele, aber präzise und unglaublich regelmäßig abgeschossen, und machten die ohnehin vergeblichen Löschversuche der Araber vollends zunichte. Letitias Kamel begann zu scheuen, trat wild aus und wich vor mir zurück – und kam dabei in gefährliche Nähe eines brennenden Zeltes.
    Aber die lodernden Flammen hielten auch die Beni Ugad nachhaltig davon ab, sich auf Letitia oder mich zu stürzen. Der Stamm war mittlerweile vollends in Panik geraten, denn kaum jemand nahm überhaupt Notiz von uns.
    Nicht so Dschakid und seine seelenlosen Kreaturen. Die Stimme des Arabers überschlug sich fast und seine Krieger rückten in breiter Front auf Letitia und mich zu. Verzweifelt griff ich nach den Zügeln von Letitias Reitkamel, erreichte damit aber nichts weiter, als das Tier noch einen Schritt zurückzutreiben – weiter auf das brennende Zelt zu!
    Es schrie vor Schmerz, als die Flammen über seine Hinterläufe leckten, bäumte sich auf und hätte Letitia abgeworfen, wäre sie nicht im Sattel festgebunden gewesen. Ich beugte mich vor, ergriff den Zügel und zerrte mit aller Gewalt daran.
    Etwas Hartes, Eiskaltes krallte sich an meinem Bein fest und zerrte daran. Ich schrie auf, fuhr herum und entdeckte einen Mumienkrieger, der mich aus dem Sattel zu ziehen versuchte. Ich stieß nach ihm und trat ihm ins Gesicht, aber das Ungeheuer schien meinen Hieb nicht einmal zu spüren.
    Verzweifelt änderte ich meine Taktik. Statt weiter zu versuchen den Unhold von mir zu stoßen, zerrte ich ihn mit beiden Händen zu mir herauf – und warf ihn auf der anderen Seite des Kamels wieder hinunter, geradewegs in die Flammen hinein.
    Er stürzte, blieb einen Moment wie benommen liegen – und richtete sich wieder auf. Sein uralter, zundertrockener Körper brannte wie eine Pechfackel. Aber ich beachtete ihn gar nicht mehr, sondern verwandte mein letztes bisschen Kraft dazu, Letitias bockendes Kamel unter Kontrolle zu bekommen.
    Als ich es endlich geschafft hatte, waren Dschakids Krieger fast heran. Noch drei, vier Schritte und die Phalanx der lebenden Toten musste Letitia und mich erreichen und von den Kamelen zerren.
    Was ich dann tat, entsprang purer Verzweiflung.
    Mit aller Macht riss ich mein und Letitias Kamel gleichzeitig herum, konzentrierte mich ein letztes Mal und schaltete der Tiere Willen aus.
    Und zwang sie, geradewegs in die lodernden Flammen hineinzuspringen!
    Ich spürte ihren Schmerz wie meinen eigenen, als sie das brennende Zelt niederstampften und die Flammen ihr Fell und ihre Haut versengten. Dann waren wir hindurch und zwischen uns und Dschakids Kreaturen war das Einzige, was diese Ungeheuer aufzuhalten vermochte – Feuer.
    Aber unsere Lage hatte sich kaum gebessert, denn statt eines Dutzends lebender Leichen sah ich mich plötzlich einigen hundert durcheinander stürmender und schießender Beni Ugad gegenüber!
    Ein Schatten auf einem gewaltigen Reitkamel tauchte neben mir auf – Ali! Er gestikulierte wild mit den Armen, deutete in die Richtung, aus der noch immer die Pfeile herangeflogen kamen und schrie etwas, das ich nicht verstand. Aber ich begriff, was er meinte. Instinktiv schlug ich meinem Kamel die Absätze in die Flanken und sprengte los.
    Letitias Reittier zwischen uns und tief über den Hals unserer

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