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Hexer-Edition 18: Endstation Hölle

Hexer-Edition 18: Endstation Hölle

Titel: Hexer-Edition 18: Endstation Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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fernen Zukunft Feinden gegenübergestanden, die ebensolche Waffen benutzten – den Morlocks. Und wenn diese Wesen hier den fetten Kannibalen des Jahres 802701 auch nur entfernt ähnlich sahen und auch das Licht nicht scheuten, so waren die erschreckenden Parallelen doch unverkennbar: die gleiche helle Haut, der starke Haarwuchs, die degenerierten, flachen Gesichtszüge.
    Ein irrwitziger, böser Gedanke schlich sich in Georges Hirn. Sollten diese Wesen Vorfahren jener Morlocks sein, die einst über die Erde herrschen würden?
    Doch zusammen mit diesem Gedanken erwachte grimmiger Trotz in George Wells. Wenn dies wirklich die Ahnen der Morlocks waren, so bot sich ihm hier und jetzt eine unglaubliche Chance.
    Er musste sie vernichten, um die Zukunft der Eloi zu retten! Ihm selbst war der Rückweg versperrt, die Zeitmaschine ein Wrack, und doch konnte er gegen das Schicksal ankämpfen, das die Morlocks jenem friedliebenden Volk der Zukunft zugedacht hatten.
    Obwohl der Schlag mit dem Knochen mit aller Wucht geführt worden war, spürte George den Schmerz kaum. Sekundenlang war er wie betäubt von der phantastischen Erkenntnis …
    Er hatte die Macht, die Zukunft zu ändern!
    Noch einmal zerrte er wie von Sinnen an seinen Fesseln – und biss die Zähne zusammen, als die groben Stricke in seine Handgelenke schnitten. Blut lief seine Arme herab, doch kein Laut des Schmerzes kam über Georges Lippen.
    Der Häuptling der Weißhäutigen stieß einen dumpfen, grollenden Laut aus und hielt mit einem Male ein primitives, aus Knochen gefertigtes Messer in der Hand.
    George hielt erschrocken inne.
    Die Kreatur trat dicht vor ihn hin, hob das Messer und setzte es George an die Brust, gleich über dem Herzen. Die Spitze durchdrang die Haut. Ein einzelner, dunkelrot schimmernder Tropfen Blut trat aus der Wunde.
    George Wells war Wissenschaftler, kein Kämpfer, doch in diesem Augenblick, da er selbst – und mit ihm die Zukunft der Eloi – verloren schien, brach der Urinstinkt des wilden Tieres aus ihm hervor.
    Er riss den Kopf nach unten. Seine Stirn traf die des unheimlichen Wesens und ließ es haltlos zurücktaumeln. Mit einem gellenden Schrei bäumte er sich ein letztes Mal auf, legte all seine Kraft in den rechten Arm – und kam frei! Der Strick, der sich um seine Handgelenke gewunden hatte, zerriss mit einem krachenden Laut. Hastig bückte er sich, um auch die Fußfesseln zu lösen.
    Der Häuptling hatte sich indessen von dem Schlag auf die Stirn erholt. Doch er rief weder nach seiner Sippe noch machte er Anstalten, George an seinem Tun zu hindern. Er stand einfach nur da und wartete ab und auf seinen tumben Gesichtszügen schien sich so etwas wie ein Grinsen breit zu machen.
    Und als George Wells sich endlich vollends von seinen Fesseln befreit hatte und sich auf ihn stürzen wollte, hob er einfach den Arm.
    Etwas traf mit schmerzhafter Wucht Georges Hinterkopf. Für einen Moment spiegelte sich noch ungläubiges Erstaunen auf seinen Zügen wider, bevor er bewusstlos zusammenbrach.
     
    Ich wusste, dass ich tot war.
    Niemand konnte einen Sturz über Hunderte von Meilen überstehen.
    Doch wenn dies das Paradies (oder die Hölle) war, so besaß ich auch hier noch immer einen Körper und ein Bewusstsein.
    Um mich herum waren vollkommene Stille und Dunkelheit. Ein zäher Brei umgab mich, schmiegte sich von allen Seiten an meinen Körper und drang mir in Mund und Nase. Es war ein Gefühl, als stände ich unter dem Einfluss einer betäubenden Droge. Alles war so … dumpf und unwirklich, als wäre ich gefangen in einem ewig währenden Zustand zwischen Wachen und Schlafen.
    Dann wurde mir mit einem Male bewusst, dass ich nicht mehr atmen konnte. Im ersten Moment war ich nicht einmal besorgt darüber. Gleichgültig, was mit mir geschah – ein Sterben nach dem Tode konnte es nicht geben.
    Dann fühlte ich, wie mir die Luft knapp wurde, wie feurige Sterne vor meinen Augen zu tanzen begannen. Ich erstickte!
    Also … lebte ich noch?!
    Mein Verstand konnte den irrwitzigen Gedanken kaum fassen. Doch wenn ich es auch nicht zu begreifen vermochte … mein Instinkt, mein Überlebenswille reagierte. Ich warf mich in der zähen, klebrigen Masse hin und her, wühlte in blinder Hast darin herum, stieß mich gleichzeitig wie ein Schwimmer mit den Beinen ab – und brach durch!
    Plötzlich drang helles Licht an meine Augen und frische, köstliche Luft strömte durch eine kleine Öffnung in der breiigen Substanz. Ich zog mich noch weiter vor,

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