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Hexer-Edition 19: Der abtrünnige Engel

Hexer-Edition 19: Der abtrünnige Engel

Titel: Hexer-Edition 19: Der abtrünnige Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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Ein Schatten huschte eine Hand breit an Madur vorbei, eine Spur aus Rauch und sprühenden Funken hinter sich herziehend, und mit einem Male verwandelte sich das Ding in eine glühende Kugel aus Feuer, mannshohe, lodernde Arme aus ungeheure Hitze ausstoßend.
    Madur taumelte zurück und schlug die Hände vor das Gesicht, um sich vor der grausamen Hitze zu schützen. Das Öl, das die beiden Sree über das Ding gegossen hatten, verbrannte mit ungeheurer Hitzeentwicklung. Binnen Sekunden wurde es in der Halle so heiß, dass ein Atmen schier unmöglich erschien.
    Aber das Ungeheuer tötete es nicht.
    Madur wich bis zum Ausgang zurück, ehe er stehen blieb und durch die noch immer erhobenen Hände zu der Gestalt am Fuße der Treppe blinzelte. Die Kreatur war gestürzt. Ihre zahllosen Arme und Beine peitschten wie in irrsinnigem Schmerz. Ein ungeheurer Gestank breitete sich in der Halle aus.
    Aber die Flammen wurden bereits kleiner. Das Öl verbrannte, aber der entsetzliche Körper der Bestie war nicht einmal verletzt …
    Ganz langsam richtete sich der Angreifer auf, sah sich suchend um und wankte ungeschickt auf Madur und die anderen Krieger zu, seine noch rauchenden Arme hinter sich herschleifend. Obwohl es kein Gesicht hatte, glaubte Madur die Bosheit zu spüren, die die Kreatur ausstrahlte.
    Seine Leute schossen weiter Brandpfeile ab, die mit dumpfen, platschenden Lauten in den Leib des wandelnden Schleimklumpens einschlugen, ohne ihm irgendwelchen sichtlichen Schaden zuzufügen. Wo die Flammen seine Haut berührten, schwärzte sich diese, gerann wie zu heiß gewordenes Fett und wurde zu einer gesprungenen dunklen Kruste. Aber nur für einen Moment. Kaum erloschen die Flammen, glättete sich die entsetzliche Masse wieder, als wäre nichts geschehen.
    Drei, vier Sree senkten ihre Speere und machten Anstalten, auf das Ding loszugehen, aber Madur hielt sie mit einer zornigen Bewegung zurück. »Hört auf, ihr Narren, sonst bringt euch das Ding noch alle um«, sagte er. »Ihr habt keine Chance gegen ihn! Den kann nur Mereda mit ihren Magiern vernichten!«
    Die Affenmenschen verstanden seine Worte sofort und zogen sich wieder zurück.
    Nicht so seine menschlichen Untergebenen. Zwei noch sehr junge Männer, kaum in den Kriegerstand erhoben, rissen ihre Schilde und Schwerter in die Höhe und drangen mit heiserem Geschrei auf das Ding ein.
    Madur verfolgte ihren Angriff mit einer Mischung aus Zorn und fast wissenschaftlichem Interesse. Es war ihm klar, dass die beiden dem Dämon keinen Schaden zufügen konnten – aber möglicherweise entdeckte er irgendeine Schwachstelle, während das unmögliche Wesen damit beschäftig war, diese Narren zu töten.
    Die beiden rannten auf das Ding zu, wichen im letzten Moment nach rechts und links aus und duckten sich unter seinen peitschenden Armen hindurch. Sie gingen dabei nicht einmal ungeschickt zu Werke, wie Madur anerkennend registrierte.
    Was natürlich nichts daran änderte, dass sie starben.
    Der eine griff an, mit erhobenem Schild, das Schwert abwehrend erhoben. Die Klinge pfiff durch die Luft, zerschnitt sieben, acht, zehn der dünnen peitschenden Tentakel und fuhr über den Leib des Ungeheuers, eine fingertiefe, klaffende Wunde hinterlassend, die sich sofort wieder schloss. Das Monster wirbelte wie eine groteske Spinne mit zu vielen Beinen herum, versuchte den Krieger schlichtweg unter sich zu begraben und verlor dabei ein weiteres halbes Dutzend Glieder.
    Aber Madur sah auch, dass dieser Erfolg trügerisch war. Die abgeschnittenen Peitschenarme des Ungeheuers lebten weiter. Wie kleine schleimige Schlangen ringelten sie sich am Boden, tasteten blind umher und krochen schließlich wieder auf die Hauptmasse zu – um sich abermals mit ihr zu vereinigen!!
    Dann …
    Madur konnte direkt sehen, wie sich einer der Tentakel veränderte, plötzlich nicht mehr weich und klebrig war, sondern zu einer stahlharten, biegsamen Peitsche würde, deren Spitze boshaft zu glitzern schien. Eine blitzschnelle Bewegung, ein peitschender Schlag – und der Tentakel durchbohrte den Schild des Kriegers wie eine Speerspitze, raste weiter und bohrte sich tief in seine Brust!
    Der Mann stieß einen röchelnden Schrei aus, ließ sein Schwert fallen und umklammerte den tödlichen Tentakel mit beiden Händen.
    Dann begann er sich zu verändern.
    Er fiel nicht. Der Arm in seiner Brust hielt ihn aufrecht, wie einen absurden, aufgespießten Schmetterling.
    Aber sein Leib zerfloss.
    Es dauerte Sekunden, bis Madur

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