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Hexer-Edition 20: Hochzeit mit dem Tod

Hexer-Edition 20: Hochzeit mit dem Tod

Titel: Hexer-Edition 20: Hochzeit mit dem Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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Wange lief.
    Es tat gut, so viele gute Freunde an diesem Freudentag um mich zu wissen, die mein Glück mit mir teilten.
    Kurz darauf entdeckte ich auch Roderick Andara, meinen Vater, der zusammen mit einer hübschen Frau ein Stück seitlich von mir saß.
    Ohne sie je gesehen zu haben, wusste ich, dass die Frau meine Mutter war.
    Ich rief mich in Gedanken zur Ordnung, streifte die neben mir kniende Priscylla mit einem zärtlichen Blick und versuchte mich auf die Worte des Priesters zu konzentrieren.
    Erst jetzt erkannte ich, dass es sich um Dagon handelte. Wo er stand, bildete sich langsam eine grünlich schimmernde Pfütze auf dem Stein. Abn el Gurk Ben Amar Chat Ibn Lot Fuddel der Dritte, mein gnomenhafter Freund aus der elften Dimension, der mich in düsteren Stunden schon oft mit seinen lustigen Späßchen aufgeheitert hatte, thronte auf seiner Schulter und grinste mich fröhlich an, während er seine Faxen schnitt. Niemand schien etwas Anstößiges daran zu finden, und auch ich amüsierte mich köstlich.
    Schließlich war es so weit, dass Priscylla und ich die Trauringe wechselten, und dann wurde sie von Dagon aufgefordert den Schleier zu lüften, damit ich unsere Trauung mit einem Kuss besiegeln konnte.
    Mit einem Ruck schlug sie den Schleier zurück.
    Ich schrie gellend auf.
    Zwei schleimige, fast schwarze Blutfäden rannen aus den zerfransten Löchern, die einmal ihre Augen gewesen waren. Kleine, weiße Maden krochen über ihre Lippen. Ihre Haut war nicht glatt und zart, wie ich sie kannte, sondern faltig wie die einer uralten Frau; zudem mit Warzen und Runzeln übersät. Eine abgrundtief hässliche und Ekel erregende Fratze grinste mich an, doch damit war das Grauen noch nicht beendet.
    Priscylla (PRISCYLLA???) alterte noch weiter, binnen weniger Sekunden verflossen für sie Jahre, binnen einer Minute Jahrzehnte. Ihr Gesicht trocknete aus und fiel ein; das Fleisch verdorrte und schließlich spannte sich nur noch mumifizierte, an Pergament erinnernde Haut über ihren Knochen, bis auch diese zu Staub zerfiel und nur ein Totenschädel übrig blieb, in dessen leeren Augenhöhlen immer noch ein verzehrendes Feuer brannte, und auf dessen Zügen auch jetzt noch ein satanisches Grinsen lag.
    Ihre verfaulten Zahnstümpfe bewegten sich, als sie zu sprechen versuchte.
    »Nun sind wir für alle Zeit vereint, Robert«, sagte sie mit brüchiger Stimme. Es klang wie das Knistern jahrhundertealten Papiers. »Für immer, Robert!«
    Ich schrie, riss entsetzt die Hände vor das Gesicht und taumelte zurück, stolperte, fiel auf den harten Steinboden und versuchte aufzuspringen.
    Priscylla folgte mir.
    Ein grässliches, blubberndes Geräusch drang aus dem zerfransten Loch, das einmal ihr Mund gewesen war. Grüner Schleim sickerte aus ihren leeren Augenhöhlen.
    Ich schrie abermals auf, taumelte rücklings davon und prallte gegen eine der schweren Eichenbänke.
    Priscylla folgte mir weiter, langsam, mit schleppenden Schritten und pendelnden Armen, wie eine auf grässliche Weise zur bösen Karikatur von Leben erwachte Mumie. Wo sie ging, hinterließen ihre faulenden Füße feucht-braune Abdrücke auf dem Boden.
    Ich fuhr herum – und schrie zum dritten Male auf.
    Dutzende von Händen streckten sich mir entgegen. Aber es waren keine helfenden Hände.
    Es waren Klauen, grässliche, verkrümmte Klauen, wie eine lebende peitschende Wand, die mich zurückprallen ließ.
    Aber all diese Männer und Frauen waren doch meine Freunde!
    »Howard!«, kreischte ich. »Rowlf, Mary … so … so helft mir doch!«
    Niemand rührte auch nur einen Finger, um mir zu helfen. Und hinter mir waren noch immer die schlurfenden Schritte des grässlichen Ungeheuers, in das sich Priscylla verwandelt hatte!
    Es war nahe. Entsetzlich NAHE!
    Schließlich fand mein Blick den meines Vaters.
    Aber auch in Roderick Andaras Augen las ich keine Spur von Mitleid. Das einzige Gefühl, das ich darin erkannte, war ein dumpfer Zorn.
    »Vater!«, wimmerte ich. »So hilf mir doch!«
    »Narr«, antwortete Andara. »Du verdammter Narr. Du hast versagt!«
    Plötzlich sprang er hoch, deutete mit anklagend ausgestrecktem Zeigefinger auf mich und schrie noch einmal mit vollem Stimmenaufwand: »DU HAST VERSAGT, DU NARR!«
    Ich wollte antworten, aber ich kam nicht mehr dazu.
    Die Schritte hinter mir hörten auf.
    Und dann berührte mich etwas …
    Ich schrie auf, warf mich herum und sah die grinsende Totenfratze Priscyllas direkt vor mir.
    »Robert!«, krächzte ihre Stimme. »Komm

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