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Hexer-Edition 20: Hochzeit mit dem Tod

Hexer-Edition 20: Hochzeit mit dem Tod

Titel: Hexer-Edition 20: Hochzeit mit dem Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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her! Jetzt gehörst du mir! Wir sind zusammen. Für alle Zeiten zusammen!«
    Etwas in mir schien zu zerbrechen.
    Ich schrie auf, warf mich wie von Sinnen zurück und hämmerte mit beiden Fäusten auf die entsetzliche Grimasse ein, in die sich das Gesicht meiner geliebten Priscylla verwandelt hatte.
    Mit aller Macht hieb ich zu.
    Aber es war, als hätte ich gegen Stahl geschlagen.
    Die Haut an meinen Knöcheln platzte auf, aber der Totenschädel kam immer näher. Ich sah das weiße Wimmeln der Maden in den leeren Höhlen, die einmal ihre Augen gewesen waren, spürte den entsetzlichen Gestank und hörte ihr hämisches Kichern, aber ich konnte mich nicht einmal mehr bewegen.
    »Komm, Liebling!«, kicherte Priscylla. »Küss mich!«
    Ich schrie in wahnsinniger Panik, wollte herumfahren und davonstürzen, aber es ging nicht. Priscyllas entsetzliche Knochenhände packten meine Oberarme und hielten sie mit der Kraft von Schraubstöcken. Der schreckliche Totenschädel näherte sich meinen Lippen, und – ich erwachte mit einem gellenden Schrei.
    Mein Herz raste. Ich saß aufrecht im Bett. Die Decke war von meiner Brust geglitten und zu Boden gefallen und ich spürte die Kälte, die durch das nur angelehnte Fenster hereinströmte.
    Trotzdem war ich in Schweiß gebadet.
    Meine Ohren hallten wider von meinem eigenen Schrei, und meine Kehle tat weh.
    Ein Traum. dachte ich verzweifelt. Es war nur ein Traum, nicht mehr.
    Nur ein Traum.
    Natürlich war es nur ein Traum gewesen. Aber es war nicht nur ein Traum, sondern der Traum, der eine, entsetzliche Traum, der mich seit zwei Wochen verfolgte, Nacht für Nacht. Und der schlimmer wurde.
    Für einen Moment hatte ich nicht einmal den Mut die Augen zu öffnen, aus reiner Angst, das Entsetzen könnte wahr geworden sein.
    Natürlich war es nicht so. Als ich die Augen öffnete, sah ich nichts außer den vertrauten blassen Konturen meines Zimmers. Ich war allein.
    Wenigstens noch für die nächsten Sekunden.
    Dann wurden draußen auf dem Gang polternde Schritte laut und Howard stürmte ins Zimmer, ohne sich die Mühe zu machen extra anzuklopfen. In der linken Hand hielt er eine rußende Petroleumlampe, im rechten Mundwinkel einen kaum weniger qualmenden Zigarrenstummel.
    Ohne ein weiteres Wort trat Howard vollends ins Zimmer, stellte die Lampe auf den Tisch und entzündete die große Gaslampe unter der Decke, ehe er sich abermals zu mir umwandte.
    Das plötzliche, grelle Licht ließ mich blinzeln. Ich hob die Hand vor die Augen, zog eine Grimasse und angelte gleichzeitig mit den Zehen nach der Bettdecke.
    Howard schüttelte den Kopf, ging in die Knie und warf mir die Decke zu, wobei er seine Zigarrenasche auf den teuren Perser-Teppich streute ohne es auch nur zu bemerken.
    »Wieder derselbe Traum?«, fragte er. Nein, korrigierte ich mich in Gedanken. Es war keine Frage. Es war eine Feststellung.
    Ich nickte, obwohl ich das Gefühl hatte, es besser nicht zu tun. Ich konnte mir so ungefähr vorstellen, was kam.
    Ich sollte Recht behalten.
    Howard sog an seiner Zigarre, stellte fest, dass sie weit genug heruntergebrannt war, dass die Glut fast seine Lippen berührte, und schnippte den Stummel zielsicher einen halben Yard neben den Kamin, wo er der ansehnlichen Ansammlung von Brandflecken im Teppich ein weiteres Exemplar hinzufügte. Mit der gleichen unnachahmlichen Sicherheit angelte er eine neue Zigarre aus seiner Tasche und zündete sie an.
    »Du solltest -«
    »Nein«, unterbrach ich ihn ruppig. »Sollte ich nicht.«
    Howards linke Augenbraue rutschte ein Stück nach oben. Aber er sagte kein Wort. Während der letzten beiden Wochen hatten wir dieses Gespräch an die zehn Mal geführt.
    Jedes Mal hatte es mit einem fürchterlichen Streit geendet.
    »Gut«, sagte er schließlich. »Wie du willst. Brauchst du mich noch?«
    Ich schüttelte den Kopf. Warum ging er nicht endlich? Zum Teufel, ich hatte wahrlich genug mit mir selbst zu tun. Reichte es nicht aus, dass mein eigenes Unterbewusstsein sich offensichtlich vorgenommen hatte mich nach allen Regeln der Kunst fertig zu machen?
    Howard starrte mich noch einen Moment lang vorwurfsvoll an, ehe er sich umdrehte und mit steifen Schritten zur Tür ging. Als er sie öffnete, sah ich einen riesigen Schatten, der davor Aufstellung genommen hatte. Rowlf. Unwillkürlich lächelte ich.
    Der Gute hatte meine Schreie offensichtlich ebenfalls gehört und war wie Howard herbeigestürmt.
    Aber leider kämpfte ich gegen einen Feind, dem er mit seinen

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