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Hexer-Edition 20: Hochzeit mit dem Tod

Hexer-Edition 20: Hochzeit mit dem Tod

Titel: Hexer-Edition 20: Hochzeit mit dem Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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Durchgang zwischen zwei Häusern. Ich lief ein paar Schritte, um die Ecke zu erreichen. Vor mir erstreckte sich eine von funkelnden Arkaden überdachte Gasse, die bei aller Pracht nur einen kleinen Schönheitsfehler hatte. Von den beiden Verfolgten fehlte jede Spur.
    Misstrauisch musterte ich Boden und Häuserwände. Sie sahen aus wie überall, von einem schwarzen Gespinst, das auf die Anwesenheit des Shoggoten hingedeutet hätte, war nichts zu entdecken.
    Mit hastigen Schritten durchquerte ich die Gasse. Sie mündete auf eine breite, von Bäumen gesäumte Allee, die ebenfalls menschenleer war. Mit einem wütenden Fluch auf den Lippen wandte ich mich wieder um. In der Gasse gab es zahlreiche Hauseingänge. Durch einen davon mussten die beiden verschwunden und mittlerweile längst im Gewirr der Straßen untergetaucht sein. Es war so gut wie aussichtslos, sie wieder zu finden. Dafür war mehr als nur Glück vonnöten.
    Trotzdem machte ich mich auf die Suche. Willkürlich wählte ich einen der Eingänge aus. Eine Tür gab es nicht, nur eine rechteckige Öffnung, die ins Innere des Gebäudes führte. Es wäre nach meiner unmaßgeblichen Meinung auch ziemlich witzlos gewesen, ein völlig leeres Haus zu verschließen. Ich blickte in einen großen, sonnendurchfluteten Raum, in dem es nichts, aber auch absolut nichts an Einrichtung gab. Im Hintergrund des Raumes wand sich eine Treppe in bizarrer Form in die Höhe. Sie führte in ein weiteres Zimmer, das ebenfalls das ganze Stockwerk ausfüllte und ebenso leer war wie das untere. Nur gab es hier zusätzlich noch Durchgänge zu den Nachbarhäusern. Das gleiche Bild bot sich mir mit jedem Stockwerk, das ich höher stieg. Ergänzt wurde es hier lediglich durch Ausgänge, die zu den unzähligen Brücken führten, die auch weiter entfernt liegende Straßenzüge noch miteinander verbanden.
    Hier erst wurde mir vollends bewusst, welch ein gigantisches Labyrinth diese Stadt bildete. Wer hier einen Verfolger abschütteln wollte, konnte dies mühelos binnen weniger Sekunden tun. Auch wenn ich nach mehr als hundert Menschen suchte, glich meine Suche der nach der berüchtigten Nadel in einem Heuschober. Die hundertfache Zahl von Menschen hätte sich hier bequem verstecken können. Ich hatte vom Stollenausgang aus nur einen vagen Überblick über die wahre Größe der Stadt gewonnen, aber ich erkannte auch so, dass es Jahre dauern konnte, bis ich den Shoggoten und seine Opfer zufällig fand, selbst wenn sie still an einem Platz verharrten. Wenn sie mir auch noch planmäßig auswichen, war es schlicht und einfach unmöglich. Ganz davon abgesehen, dass ich jederzeit in eine Falle tappen konnte und mich nebenbei auch noch um solche Nebensächlichkeiten wie der Suche nach etwas Essbarem widmen musste. Wie zur Bestätigung begann mein Magen zu knurren.
    Mehr aus Neugier denn aus Hoffnung eine Spur zu finden, trat ich in eines der Nebenhäuser und von dort in ein weiteres. Sie glichen exakt dem ersten und das Bild änderte sich auch nicht, als ich die Allee überquerte und in eines der Häuser auf der anderen Straßenseite eindrang. Nach kaum einer halben Stunde war ich überzeugt, dass es nirgendwo in der Stadt anders aussah. Die Bauwerke waren nichts weiter als eine zwar prachtvolle und wunderbar anzusehende, aber nichtsdestotrotz leere Fassade. Es hätte mir schon früher auffallen müssen. Nicht nur, dass sich nicht ein einziger Mensch (oder was auch immer für ein Wesen) auf den Straßen zeigte, wiesen diese auch nirgendwo die geringsten Spuren einer Zivilisation auf, sah man von ihrer bloßen Existenz ab. Die Stadt war nicht einmal tot, denn nur was einmal gelebt hatte, konnte auch sterben. Sie war lediglich ein unbewohnter Kokon, zu nichts anderem geschaffen, als nach außen hin schön zu wirken.
    Oder?
    Ich unterdrückte den Gedanken sofort wieder. Mit solchen Grübeleien lenkte ich mich nur selbst von möglichen Gefahren ab. Ich musste einen Plan entwickeln, wie ich die Beeinflussten allen Widrigkeiten zum Trotz finden konnte. Am sinnvollsten war es wohl, mir erst einmal einen Überblick über die Stadt zu verschaffen.
    Nicht weit von mir entfernt stand ein Gebäude, das in einen hoch aufragenden Turm überging. Entschlossen machte ich mich an den Aufstieg.
    Einige hundert Treppenstufen weiter war ich schon nicht mehr so entschlossen. Meine Füße schmerzten und jede Stufe schien höher als die vorherige zu sein. Trotzdem stieg ich weiter und freundete mich nur langsam mit dem Gedanken

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