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Hexer-Edition 21: Der Sohn des Hexers I

Hexer-Edition 21: Der Sohn des Hexers I

Titel: Hexer-Edition 21: Der Sohn des Hexers I Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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das vorstellen.«
    Das kurze Stocken in ihrer Stimme entging Howard keineswegs; und Mary hatte völlig Recht. Robert war nicht aufgewacht, sondern war wiederbelebt worden. Viktor hatte ein Wunder vollbracht und er hatte im Laufe der Zeit deutlich an Erfahrung und Wissen dazugewonnen. Noch vor wenigen Jahren hätte die nicht unerhebliche Gefahr bestanden, dass Robert wie Viktors erstes Geschöpf als tumber Idiot mit dem Verstand eines Kleinkindes auferstanden wäre. Nach Marys Beschreibung jedoch hatte er lediglich Teile seines Gedächtnisses, nicht aber seine Intelligenz verloren, und wenn er sich auch optisch geringfügig verändert hatte, war er doch kein ungeschlachter Kinderschreck wie zum Beispiel Boris geworden.
    Howard nickte. Marys Erklärung war so einfach wie nahe liegend. Sie erklärte auch die überhastete Eile, mit der der Angriff auf Robert durchgeführt worden war.
    »Es könnte sein, dass sie erst nach Roberts Erwachen wieder auf mich aufmerksam geworden sind«, überlegte er laut. »Aber trotzdem …« Er schüttelte den Kopf. »Irgendwie passt das alles einfach nicht zusammen. Die Art, wie man mich nach Roberts Tod matt gesetzt hat, war brillant, aber was heute im Gefängnis passiert ist, trägt absolut nicht die gleiche Handschrift. Ich müsste tot sein. Stattdessen konnte ich einfach weglaufen.«
    »Einfach?«, keuchte Gray. »Sieben Männer sind tot, und du –«
    »Eben«, fiel ihm Howard ins Wort. »Sieben bewaffnete Männer. Ich hingegen konnte fliehen. Und ich werde das Gefühl nicht los, als wäre genau das der Sinn der Sache gewesen. Diese Kreatur sollte mich nicht töten, sondern mir zur Flucht verhelfen.«
    »Das ist absurd«, behauptete Gray. »Welchen Sinn sollte das haben?«
    Howard zuckte die Schultern. »Genau das muss ich herausfinden. Und das werde ich auch, verlass dich darauf.«
    In diesem Moment wurde die Tür aufgestoßen. Sill kam hereingestürmt, gefolgt von David, der sie vergeblich aufzuhalten versuchte.
    »Ich glaube, wir haben Robert gefunden«, stieß sie atemlos hervor.
     
    Ich brauchte eine ganze Weile, bis ich meine Überraschung auch nur halbwegs überwunden hatte. Ich starrte die beiden Burschen in dieser Zeit durchdringend und wortlos an und sie starrten ebenso durchdringend und wortlos zurück. Wir schätzten uns gegenseitig ab in dieser Zeit. Ich weiß nicht, zu welchem Ergebnis sie kamen – aber ich spürte nichts anderes als eine immer größer werdende Verwirrung.
    Ich hatte keinen Grund, an der Behauptung der beiden zu zweifeln; mehr noch: ich wusste, dass sie die Wahrheit gesagt hatten, denn es gehörte zu dem magischen Erbe meines Vaters, dass man mich nicht belügen konnte. Priscylla ausgenommen, hatte ich Zeit meines Lebens stets sofort gespürt, wenn mir jemand die Unwahrheit sagte. Auf der anderen Seite war die Erinnerung an meine Begegnung mit Shorty und Jack noch entschieden zu frisch, als dass ich mein Misstrauen sofort hätte überwinden können. Um es kurz zu machen: Ich verstand überhaupt nichts mehr.
    »Wer sind Sie?«, fragte ich zögernd.
    »Mein Name ist Matt«, sagte der Bursche mit der Pistole. Er deutete auf seinen Kameraden. »Das ist Thomas. Sie sind Robert Craven, nehme ich an?«
    Ich nickte. Matt hatte seine Pistole mittlerweile vollends eingesteckt, aber Thomas hielt noch immer den Prügel umklammert. Sein Blick erinnerte mich auf frappierende Weise an den Jacks – er hatte den gleichen Rattenblick und in sein Gesicht hatte sich der gleiche Ausdruck eingegraben; der verschlagene Ausdruck des Berufsverbrechers; den ich auch in den Gesichtern der beiden anderen entdeckt hatte. Nicht, dass diese Erkenntnis etwa in irgendeiner Hinsicht dazu beigetragen hätte, meine Verwirrung zu lösen. Im Gegenteil: Über einen Mangel an Feinden hatte ich mich ja noch nie beklagen können, aber wieso zum Teufel interessierte sich nun auch noch die Londoner Unterwelt für mich?
    »Woher wissen Sie das?«, fragte mich mit einiger Verspätung.
    »Man hat Sie uns beschrieben«, antwortete Matt.
    »Man? Wer ist man?«, fragte ich betont.
    Damit brachte ich Matt sichtlich in Verlegenheit. Er druckste einen Moment herum, und als er endlich doch antwortete, wich er meinem Blick aus. »Unser Chef«, sagte er. »Wir alle suchen nach Ihnen. Schon den ganzen Tag. Wer Sie zu ihm bringt, bekommt zwanzig Pfund Belohnung.«
    Mein Gesichtsausdruck verdüsterte sich. Zwanzig Pfund mochte eine Menge Geld für diese Burschen sein, aber ich hatte doch geglaubt, ein wenig

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