Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hexer-Edition 22: Der Sohn des Hexers II

Hexer-Edition 22: Der Sohn des Hexers II

Titel: Hexer-Edition 22: Der Sohn des Hexers II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
Vom Netzwerk:
reden.
    »Verdammt, ich hab keine Lust, hier ’rumzuliegen und zu warten, bis sie uns die Hälse ’rumdrehen«, maulte Rowlf.
    »Ich glaube nicht, dass sie uns umbringen«, antwortete Howard. »Wenn sie das wollten, hätten sie es längst getan.«
    Erst als er sich wieder zu Rowlf herumdrehte und den Ausdruck auf seinem Gesicht sah, begriff er, dass seine Worte vielleicht nicht besonders klug gewesen waren. Natürlich musste auch Rowlf wissen, dass es nicht ihr Tod war, den die TIEFEN WESEN im Sinn hatten. Und offensichtlich war es genau das, wovor er sich fürchtete.
    Die Zeit verstrich träge. Ihre Gespräche wurden immer einsilbiger und verstummten schließlich ganz und nach einer Weile ließ sich Howard wieder zurücksinken und suchte auf dem harten Boden nach einer einigermaßen bequemen Position. Er war müde. Nun, als die unmittelbare Gefahr vorüber war, reagierte sein Körper auf die Anstrengungen der letzten Stunden und es war Howards Vernunft, die ihm klar machte, dass er vielleicht gut daran tat, sich ein wenig Ruhe zu gönnen. Zu seiner eigenen Überraschung schlief er schon nach wenigen Minuten ein.
    Ein dumpfer Knall weckte ihn. Howard schrak hoch, sah, dass auch Rowlf neben ihm aufgefahren war und sich mit noch leicht benommenem Ausdruck umblickte, dann sah er sich nach den TIEFEN WESEN um. Zwei der Geschöpfe standen hoch aufgerichtet und wie erstarrt neben ihnen, offensichtlich ebenso verwirrt und überrascht wie er selbst, das dritte war herumgefahren und eilte mit grotesk hoppelnden Schritten auf die Tür am anderen Ende des Raumes zu.
    Es erreichte sie nicht. Ein zweiter, noch lauterer Knall ertönte. Howard spürte, wie der Boden unter ihm sacht erzitterte. Staub und winzige Steintrümmer rieselten von der Decke und plötzlich zerriss der Lichtblitz einer gewaltigen Explosion das Halbdunkel. Die stählerne Tür wurde aus ihren Angeln gerissen, flog wie ein welkes Blatt im Sturm davon und traf das Krötengeschöpf mit furchtbarer Wucht. Die Kreatur wurde regelrecht zerschmettert und war tot, noch ehe die verbogene Tür sie ganz unter sich begrub.
    Doch damit war das Chaos noch lange nicht vorbei. Im Gegenteil – es begann erst. Auch die beiden anderen TIEFEN WESEN waren erschrocken herumgefahren und hatten sich der Tür zugewandt. Zugleich sprang Rowlf auf die Füße, riss mit einem zornigen Brüllen die Fäuste in die Höhe und machte Anstalten, sich auf sie zu stürzen. Eines der Geschöpfe zögerte, offensichtlich unschlüssig, welcher Gefahr es sich zuerst zuwenden sollte, das zweite setzte mit einem erstaunlich eleganten Sprung über Howard hinweg und näherte sich der Tür. Alles geschah ungeheuer schnell, sodass Howard die Geschehnisse im Grunde erst richtig begriff, als sie schon vorüber waren. Unter der Tür erschien ein Mann. Er war nicht sehr groß, trug eine sonderbar geschnittene, graue Uniform und einen noch sonderbareren grauen Helm aus Stahl mit einer breiten Krempe. Sein Gesicht war mit Ruß und Blut besudelt und in den Händen hielt er eine fremdartig geformte Waffe, die an eine Mischung aus einem zu kleinen Gewehr und einer zu großen Pistole erinnerte. Als er das TIEFE WESEN erblickte, fuhr er erschrocken zusammen – aber nur für eine Sekunde, dann riss er seine Waffe in die Höhe und plötzlich spie ihre Mündung gelbe, zuckende Flammen. Ein ratterndes Krachen erklang, wie von einem Dutzend Gewehre, die nahezu gleichzeitig abgefeuert wurden, und das TIEFE WESEN taumelte wie unter einem Faustschlag zurück. In den grünen Schuppen auf seiner Brust klafften plötzlich fünf, sechs beinahe faustgroße Löcher, aus denen ein Strom dunklen Dämonenblutes quoll, während es langsam und mit einem fast erstaunt klingenden Seufzer auf die Knie sank. Die Waffe des Fremden stieß eine zweite, krachende Salve aus und das Geschöpf stürzte endgültig zu Boden und rührte sich nicht mehr.
    Mittlerweile hatte sich Rowlf auf das zweite TIEFE WESEN gestürzt. Wohl mehr aus Überraschung als aus irgendeinem anderen Grund, wankte der Koloss tatsächlich unter seinen wütenden Fausthieben und wich zwei, drei Schritte vor ihm zurück. Doch seine Überraschung hielt nicht lange an. Mit einer zornigen Bewegung stieß es Rowlf von sich, schleuderte ihn zu Boden und bückte sich, um ihn vollends zu packen und ihm den Garaus zu machen.
    »Runter!«, schrie der Mann unter der Tür.
    Howard reagierte ganz instinktiv, presste sich flach gegen den Boden und riss die Arme über das Gesicht. Im

Weitere Kostenlose Bücher