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Hexer-Edition 22: Der Sohn des Hexers II

Hexer-Edition 22: Der Sohn des Hexers II

Titel: Hexer-Edition 22: Der Sohn des Hexers II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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denn er zuckte erschrocken vor ihm zurück.
    »Ich bin es, Howard«, sagte Howard hastig. »Keine Angst.«
    Rowlfs Blick klärte sich. Für die Dauer eines Herzschlages starrte er verwirrt zu Howard hoch, dann glomm etwas in seinem Blick auf, das Howard erneut und hastig die Hand heben ließ.
    »Nicht!«, sagte er erschrocken. »Bleib liegen. Es hat keinen Zweck.«
    Für eine Sekunde sah es beinahe so aus, als würde Rowlf die Warnung in den Wind schlagen und aufspringen, um sich wieder auf seine Gegner zu stürzen. Aber dann sank die rasende Wut in seinem Blick zu einem brodelnden Zorn herab und er richtete sich, noch vorsichtig, in eine halb sitzende, halb liegende Position auf. »Was is passiert?«, nuschelte er. »Wo simmer?«
    »Ich wünschte, ich wüsste es«, seufzte Howard. Auch er setzte sich neben Rowlf auf, zog die Beine unter den Körper und sah sich lange und aufmerksam um. Nicht, dass es besonders viel zu entdecken gegeben hätte. Sie befanden sich in einem niedrigen, aber sehr großen Raum, dessen Wände völlig kahl waren. Auf der anderen Seite, in dem herrschenden Zwielicht mehr zu erahnen als wirklich zu sehen, gab es eine metallene Tür und durch einige schmale Öffnungen in der Decke drang ein kühler Luftstrom zu ihnen herab. Doch trotz der Trostlosigkeit dieses Anblicks erfüllte er Howard zugleich mit Erleichterung, denn der Stein, den er sah, war Stein, nicht der Gestalt gewordene Irrsinn, aus dem R’lyeh erbaut war. Offensichtlich befanden sie sich in einem Gebäude, das von Menschenhand geschaffen worden war – oder zumindest von Wesen, die aus ihrem Universum stammten, nicht aus den Dimensionen des Wahnsinns, die die GROSSEN ALTEN ausgespien hatten.
    »Viel mehr würde mich die Frage interessieren, wann wir sind«, murmelte er. Die Worte galten nicht Rowlf und der Riese sagte auch nichts dazu, sondern sah ihn nur verständnislos an und Howard konzentrierte seine Aufmerksamkeit wieder auf die TIEFEN WESEN, die zusammen mit ihnen aus dem Tor getreten waren.
    Nur drei der grün geschuppten Kolosse, die sie in jenem zukünftigen R’lyeh überwältigt hatten, waren ihnen in das Verlies gefolgt. Trotzdem verwarf Howard den Gedanken an irgendeinen Widerstand beinahe ebenso rasch, wie er ihm kam. Drei oder dreißig, das blieb sich im Grund gleich. Rowlf war der mit Abstand stärkste Mensch, dem Howard jemals begegnet war, und selbst ihm war es im Grunde nur durch Glück gelungen, eines dieser Ungeheuer zu besiegen. Und da hatte er den Vorteil der Überraschung auf seiner Seite gehabt, war unverletzt und im Vollbesitz seiner Kräfte gewesen. Nichts davon traf auf ihre jetzige Situation zu.
    Howards Gedanken griffen das Stichwort auf und führten ihn wieder zu der Frage zurück, die er gerade vor sich hin gemurmelt hatte. Er hatte keinerlei Beweis, aber er glaubte zu spüren, dass sie sich nicht nur im Raum, sondern abermals auch in der Zeit bewegt hatten. Unerklärlicherweise gab es nicht den mindesten Hinweis darauf, wie weit diese Reise geführt hatte. Es mochte sein, dass sie sich wieder in der Epoche der Morlocks befanden, ebenso gut aber konnten sie auch wieder im London des ausklingenden neunzehnten Jahrhunderts sein, oder auch in der Frühzeit der Erde, jenen Millennien, die der Herrschaft der Dinosaurier vorausgegangen waren und in denen diese Welt den GROSSEN ALTEN und ihren Kreaturen gehörte.
    »Wir sollten irgendwas tun«, sagte Rowlf.
    »Sicher«, antwortete Howard mit einem säuerlichen Grinsen. »Du könntest sie fragen, ob sie uns freundlicherweise gehen lassen. Wir könnten sie auch angreifen, falls du zufällig einen Mörser oder ein Maschinengewehr in deiner Tasche hast.«
    Rowlfs Gesicht verdüsterte sich noch mehr. »Mit den drei Figuren werd ich immer noch fertig«, murmelte er. »Ich brauch nur eine kleine Verschnaufpause.«
    Howard konnte sich eines flüchtigen Lächelns nicht erwehren. Rowlf war ganz und gar nicht der tumbe Idiot, als den er sich so gerne gab – aber in mancher Hinsicht war er ein Kind geblieben.
    Eines der Geschöpfe wandte sich zu ihnen um und blickte aus seinen kalten Augen auf Rowlf herab. Howard überlegte, ob es seine Worte vielleicht verstanden hatte. Aber wenn, so schien es wohl zu dem gleichen Schluss zu kommen wie auch Howard, was die Einschätzung von Rowlfs Kräften und Möglichkeiten anging, denn es wandte sich nach einigen Sekunden wieder um und fuhr fort, mit jenen sonderbaren, blubbernden Lauten mit seinen beiden Begleitern zu

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