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Hexer-Edition 22: Der Sohn des Hexers II

Hexer-Edition 22: Der Sohn des Hexers II

Titel: Hexer-Edition 22: Der Sohn des Hexers II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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entwickelt hatte – Automobile, die mit einem Motor ausgestattet waren und sich bewegten, ohne auf Pferde oder andere Zugtiere angewiesen zu sein. Doch die Bilder, die er davon gesehen hatte, hatten wenig mit diesem großen, schnellen Gefährt gemein, das jetzt auf sie zurollte. Offensichtlich befanden sie sich noch immer sehr weit in ihrer eigenen Zukunft, wenn die technische Entwicklung solche Fortschritte gemacht hatte.
    Ihr Retter brachte den Wagen mit einem Ruck unmittelbar vor ihnen zum Stehen und wedelte ungeduldig mit der linken Hand, während seine Rechte ein großes Speichenrad umklammerte, mit dem er das Gefährt offensichtlich steuerte. »Steigt ein!«, rief er. »Schnell! Ich weiß nicht, wie lange die Brücke noch steht!«
    Howard spürte, wie sich ihm jedes Haar auf dem Kopf sträubte, als er den Sinn dieser Worte begriff – der Mann hatte offensichtlich tatsächlich vor, mit diesem Wagen über die zerstörte Brücke zu fahren. Trotzdem zögerte er nicht, sondern kletterte hinter Rowlf auf das sonderbare Gefährt und sie rasten los, noch ehe sie völlig an Bord waren. Der Wagen rumpelte so schnell über die trümmer- und schlaglochübersäte Straße, dass Rowlf und er wild auf den ungepolsterten Bänken hin und her geworfen wurden, und immer wieder mussten sie größeren Brocken oder rauchenden Kratern im Boden ausweichen, wurden jedoch dabei keinen Deut langsamer.
    Howard wartete ab, bis er vor ihnen ein halbwegs gerades Straßenstück erspähte und kletterte dann rasch auf den Sitz neben dem Fahrer. Kaum hatte er es getan, sprang der Wagen durch ein Schlagloch, das er übersehen hatte, und er wurde ein Stück weit in die Höhe geworfen und fiel schmerzhaft wieder zurück.
    Der Mann neben ihm warf ihm einen fast spöttischen Blick zu, während seine Hände wild am Lenkrad kurbelten. Howard sah, dass er den Wagen mittels dreier großer Pedale, die unmittelbar unter seinen Füßen angebracht waren, bediente. Eines davon musste wohl der Beschleunigung dienen. Er hatte es bis zum Boden durchgetreten.
    »Haltet euch gut fest!«, brüllte er. »Ab jetzt wird es ungemütlich!«
    Ungemütlich?! Howard starrte den Mann eindeutig entsetzt an. Er konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass es noch schlimmer werden konnte, als es schon war.
    Aber das konnte es. Der Wagen näherte sich in rasendem Tempo der Brücke und Howard registrierte voller Entsetzen, dass der Fahrer keine Anstalten machte, langsamer zu werden oder gar dem riesigen Krater auszuweichen. Er lenkte den Wagen nur ein Stück zur Seite, sodass sie nicht unmittelbar in seinen glühenden Schlund hinabschossen, sondern mit durchdrehenden Reifen und wild hin- und herschlingernd über die schräge Böschung schlitterten. Es gab einen Moment, in dem Howard innerlich mit dem Leben abschloss, als das ausgeglühte Geröll unter ihnen plötzlich unter dem Gewicht des Wagens nachgab und sie mit schrill aufheulendem Motor und durchdrehenden Reifen rückwärts in die Tiefe schlitterten. Doch der Motor dieses sonderbaren Fahrzeuges besaß erstaunliche Kraft. Die grobstolligen Räder fanden wieder Halt und der Wagen wühlte und grub sich die Böschung hinauf und hüpfte schließlich auf der anderen Seite wieder aus dem Krater heraus.
    Howard drehte sich auf dem Sitz herum und warf einen Blick zu Rowlf zurück. Der Riese war auf der Rückbank des Wagens in sich zusammengesunken und klammerte sich mit solcher Kraft an den Aufbauten fest, dass seine Finger das dünne Blech verbogen. Sein Gesicht hatte alle Farbe verloren. Er zitterte vor Angst.
    »Ich glaube, wir schaffen es«, sagte der Fahrer. »Festhalten!«
    Howard fand gerade noch Zeit sich irgendwo festzuklammern, ehe der Wagen nahezu im rechten Winkel zur Seite schoss, um einem gewaltigen Loch auszuweichen, das vor ihnen in der Brücke gähnte. Für eine schreckliche Sekunde hing eines der Räder im Leeren, doch ihr Vorrat an Glück war ganz offensichtlich noch nicht aufgebraucht. Sie stürzten nicht ab, sondern bewegten sich schlingernd und wild hüpfend weiter.
    »Wohin fahren wir?«, schrie Howard über das Heulen des Motors und den Lärm der Schlacht hinweg.
    »Ins Hauptquartier!«, brüllte ihr Begleiter. »Falls es noch existiert, heißt das.«
    Howard starrte ihn betroffen an, zog es aber vor, dieses Thema nicht weiter zu vertiefen. »Ins Hauptquartier? Aber wieso?«
    »Weil ich den Befehl dazu habe!«
    »Sie haben den Befehl, uns zu suchen?«, wunderte sich Howard. Der Wagen schoss durch

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