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Hexer-Edition 22: Der Sohn des Hexers II

Hexer-Edition 22: Der Sohn des Hexers II

Titel: Hexer-Edition 22: Der Sohn des Hexers II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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ein weiteres Schlagloch und krachte wieder auf den Boden zurück. Howard biss sich auf die Zunge, verzog das Gesicht und spuckte ein wenig Blut aus, ehe er hinzufügte: »Aber wieso?«
    »Mann, Sie sind gut! Die halbe Stadt sucht nach Ihnen!«, antwortete der Fahrer. Er sprach nicht weiter, denn er brauchte seine ganze Konzentration, um dem glühenden Rest eines gewaltigen Stahlträgers auszuweichen, der quer über der Brücke lag und sie fast völlig blockierte, und Howard hielt erschrocken den Atem an. Der Wagen schoss kreischend und Funken sprühend an dem Hindernis vorbei und schlingerte dann wieder in die Mitte der Fahrbahn zurück. Jetzt war der Weg vor ihnen nahezu frei. Zwar loderten auch vor ihnen Brände, aber es fiel ihrem Chauffeur nicht schwer ihnen auszuweichen, ebenso wenig wie den Trümmerstücken, die auf der Straße lagen. Trotzdem zog Howard es vor, ihn nicht weiter anzusprechen. Stattdessen drehte er sich auf dem Sitz herum und sah auf den Fluss hinab. Das Schiff, das er vorhin beobachtet hatte, war mittlerweile vollends auf die Seite gestürzt. Sein Heck begann bereits im Wasser zu versinken und Howard sah eine Anzahl scheinbar winziger Gestalten, die sich von den Aufbauten herab in die Fluten stürzten und mit hektischen Schwimmbewegungen aus der Nähe des Schiffes zu entkommen versuchten. Aber im Wasser waren nicht nur Menschen. Dünne, schäumende Linien entstanden plötzlich auf seiner Oberfläche, sprudelnde Blasenspuren, als jagten unter Wasser Geschosse heran, die auf die verzweifelt um ihr Leben schwimmenden Männer zielten. Und wo sie auf die Matrosen trafen, spritzte das Wasser in schaumigen Explosionen auseinander und die Männer verschwanden.
    Dann wuchs plötzlich etwas Großes, Schwarzes hinter dem gekenterten Schiff in die Höhe. Ein Wust riesiger, peitschender Tentakel schmiegte sich gleich einer hundertfingrigen Hand um den Bug des Schiffes, während sich der aufgedunsene schwarze Balg des Ungeheuers weiter und weiter aus dem Wasser erhob. Howard konnte das Ungeheuer immer noch nicht wirklich erkennen, aber das war auch nicht nötig. Er wusste nur zu gut, was er da vor sich hatte. Er hatte Geschöpfe dieser Art bereits gesehen, wenn auch noch nie eines von solch ungeheuerlicher Größe.
    Sie erreichten das Ende der Brücke und Howard atmete auf, als unter den Rädern des Wagens wieder fester Stein war. Doch seine Erleichterung hielt nicht lange an. Auch auf dieser Seite der Themse wurde gekämpft, ebenso heftig und vielleicht noch verbissener als auf der anderen. Und nun sah er die Angreifer zum ersten Mal wirklich.
    Sie waren noch nicht einmal eine halbe Meile weit gekommen, als ihr Fahrer den Wagen plötzlich mit einem so harten Ruck zum Stillstand brachte, dass Howard unsanft nach vorne und gegen das metallene Armaturenbrett geschleudert wurde. Fluchend richtete er sich wieder auf, schluckte aber die zornige Bemerkung, die ihm auf der Zunge lag, herunter, als er den Grund dieser Notbremsung erkannte. Vor ihnen blockierten zwei der riesigen Kettenfahrzeuge (später sollte er erfahren, dass man sie Tanks nannte) die Straße. Hinter den gepanzerten metallenen Aufbauten hatte ein gutes Dutzend Männer Deckung gesucht, die aus Gewehren, Pistolen und den Howard schon bekannten kleinen Schnellfeuerwaffen auf eine Horde mit Schwertern, Knüppeln und Keulen bewaffneter Ungeheuer schossen, die sich wie eine glitzernde, lebende Flut heranschoben. Es waren zum größten Teil TIEFE WESEN, aber auch andere, bizarre Geschöpfe, die nichts glichen, was Howard jemals zu Gesicht bekommen hätte. Das Feuer der Männer riss furchtbare Breschen in ihre Reihen, schien ihren Vormarsch aber nicht aufhalten, ja, nicht einmal sichtlich verlangsamen zu können. Die Ungeheuer fielen zu Dutzenden, aber über die Leichen stürmten immer neue und neue Bestien heran. Trotz des furchtbaren Blutzolles, den das Feuer der Verteidiger von ihnen verlangte, hätten sie diese vermutlich binnen weniger Augenblicke einfach überrannt, hätten die Männer nicht in letzter Minute Unterstützung von unerwarteter Seite erhalten. Ein schrilles Heulen und Jaulen erklang, und plötzlich rasten drei der fliegenden Kampfmaschinen so dicht über die Straße hinweg, dass Howard instinktiv den Kopf zwischen die Schultern zog. Eine Anzahl kleiner, glitzernder Gegenstände löste sich von ihren Tragflächen und im nächsten Augenblick verschlang eine unerträglich grelle, brüllende Feuerwolke die Front der Ungeheuer.
    Die Wucht

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