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Hexer-Edition 23: Das Labyrinth von London

Hexer-Edition 23: Das Labyrinth von London

Titel: Hexer-Edition 23: Das Labyrinth von London Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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können. Niemand sonst würde es wagen, so etwas ohne meinen ausdrücklichen Befehl zu tun.« Seine Stimme klang so kalt, dass sogar Howard fröstelte. Aber es kam noch etwas dazu. Jetzt, nachdem er ihn eine Zeit lang hatte reden hören, kam ihm die Stimme trotz der Verfremdung durch die Maske vage bekannt vor, ohne dass er sie jemandem zuordnen konnte. Aber es konnte ebenso gut sein, dass er sich nur etwas einbildete.
    Der trotzige Ausdruck auf Elliots Gesicht wurde stärker. »Es stimmt, ich habe befohlen, ihn zu opfern«, bekannte er mit einer zornigen Geste auf den Lavasee. »Du weißt, wie hungrig jene in der Tiefe sind, und -«
    »Du bist und bleibst ein Dummkopf«, fiel ihm der Maskierte ins Wort. »Anscheinend habe ich mich in dir getäuscht, als ich dich zu meinem Stellvertreter machte. Das war jetzt bereits das dritte Mal innerhalb der letzten Wochen, dass du eigenmächtig gehandelt hast. Drei große Fehler. Das ist einer zuviel.«
    Elliot erbleichte, dann erwachte sein Trotz erneut. »Es wird immer schwerer, geeignete Opfer für das Ritual zu finden ohne Aufsehen zu erregen, das weißt du«, schnappte er. »Und jene in der Tiefe werden immer unmäßiger in ihrer Gier. Lovecraft war fast so etwas wie ein Geschenk des Himmels. Schließlich hast du doch Treymours Haus gerade deshalb überwachen lassen, weil du gehofft hast, dass ein Bekannter mit ähnlichen Kräften wie er selbst dort auftaucht. Und genau das ist ja auch geschehen.«
    »Aber nicht ausgerechnet Howard Lovecraft«, sagte der Maskierte eisig. »Du hast Recht, dass gerade er uns in die Arme gelaufen ist, war fast ein Geschenk des Himmels. Und du hattest nichts Besseres zu tun, als es beinahe zu vergeuden. Dieser Mann -«, er deutete auf Howard, »- besitzt nicht nur ein paar schwache magische Kräfte. Er ist ein Träger der Macht. Willst du mir erzählen, dass du das nicht gespürt hast?«
    »Ich habe es gespürt«, bekannte Elliot mit einer Mischung aus Trotz und wachsender Unsicherheit. Sein Blick irrte an Howard und dem Maskierten vorbei und saugte sich an dem Lavasee fest. Er schluckte. Nervös fuhr er sich mit der Zungenspitze über die Lippen. »Ich habe es gespürt«, sagte er noch einmal. »Gerade deshalb habe ich den Befehl gegeben, ihn jenen in der Tiefe zu opfern. Ein solches Opfer hätte ihre Kraft enorm gestärkt und ihre Gier auf lange Zeit befriedigt.«
    »Natürlich«, stieß der Maskierte hervor. »Aber lebend kann uns Lovecraft noch tausend Mal mehr nutzen. Nicht nur durch seine Macht, sondern auch durch sein Wissen. Und er ist der beste Freund und engste Verbündete Robert Cravens. Du weißt so gut wie ich, wie gefährlich Craven ist. Schon einmal ist es ihm gelungen, die Rückkehr jener in der Tiefe zu verhindern. Durch Lovecraft hingegen können wir alles über seine Aktivitäten erfahren und jeden seiner Schritte kontrollieren. Lovecraft wäre eine ungeheuer wichtige Bereicherung unseres Kreises. Wesentlich wichtiger als du es bist.« Er machte eine Pause, starrte Elliot einen Moment lang an und fuhr leiser, aber in lauerndem Tonfall fort: »Aber vielleicht war es ja auch gar keine Unfähigkeit, Bruder Elliot. Vielleicht bist du im Gegenteil schlauer, als ich bislang geahnt habe. Ich weiß, wie ehrgeizig du bist. Vielleicht wolltest du Lovecraft als einen potenziellen Anwärter auf deine Position ausschalten und zugleich vielleicht sogar diese Möglichkeit, uns Craven vom Hals zu schaffen, ganz bewusst vereiteln. Wenn es Craven gelingen sollte, unsere Pläne zu durchkreuzen, würde der Zorn jener in der Tiefe in erster Linie mich treffen und du könntest für einen erneuten Versuch an meine Stelle treten. War es etwa das, was du vorhattest, Bruder Elliot? War das dein Plan? Wenn ja, dann bist du ein größerer Narr, als ich gedacht habe, einen solchen Fehler zu begehen.«
    Elliot erbleichte noch mehr. »Das … das ist nicht wahr!«, keuchte er. Seine Hände begannen zu zittern. »Ich hatte nichts dergleichen im Sinn, Meister«, stammelte er. »Ich wollte jenen in der Tiefe nur ein Opfer darbieten, das sie für einige Zeit zufrieden gestellt hätte. Ich wollte -«
    Der Maskierte schnitt ihm mit einer zornigen Handbewegung das Wort ab.
    »Vielleicht hast du sogar recht, und wir sollten jenen in der Tiefe wirklich ein besonderes Opfer darbringen, um ihre Gier zu besänftigen«, sagte er ruhig. »Aber es wird ganz bestimmt nicht Lovecraft sein.«
    Elliot begriff erst einen Moment zu spät, was die Worte des Maskierten zu

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