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Hexer-Edition 24: Das Haus der bösen Träume

Hexer-Edition 24: Das Haus der bösen Träume

Titel: Hexer-Edition 24: Das Haus der bösen Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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ist es keine Maske, glaub mir.«
    Ich wusste, dass er die Wahrheit sagte, dazu hätte es nicht einmal meines besonderen Talents bedurft, Wahrheit von Lüge zu unterscheiden, das Teil meiner Hexerkräfte war. »Aber wie …«
    »Wie es kommt, dass ich noch lebe?«, führte er meinen Satz zu Ende und starrte mich verächtlich an. »Dein Verdienst ist es jedenfalls nicht, Robert.« Dass er mich nicht Vater, sondern bei meinem Vornamen nannte, war nur eine weitere kleine Bosheit, die mich treffen und noch mehr aus dem seelischen Gleichgewicht bringen sollte, aber obwohl ich es wusste, tat sie weh. »Crowley hat mich verraten und den GROSSEN ALTEN eine empfindliche Niederlage bereitet. Aber ich fand andere, nicht minder mächtige Herren. Sie nutzten Cthulhus Schwäche und verliehen mir ein neues Leben.«
    »Die Thul Saduun.« Noch immer fiel es mir schwer, zu denken, aber allmählich begann sich das Chaos in meinem Kopf ein wenig zu lichten.
    »O ja, die Thul Saduun. Vor Jahrmillionen wurden sie von den GROSSEN ALTEN besiegt, aber nicht einmal deren Macht reichte aus, jene in der Tiefe zu vernichten. Sie verbannten sie in ein Relief, das Cthulhu in seinem grenzenlosen Hochmut als Zeichen seines Triumphes in der Schwarzen Pyramide aufbewahrte. Nach Crowleys Verrat versank R’lyeh wieder im Strudel der Zeit, aber mit meiner Hilfe bewirkten die Thul Saduun, dass das Relief zurückblieb. Und nun ist die Zeit gekommen, jene in der Tiefe endgültig aus ihrem Kerker zu befreien.«
    »Aber … das Relief wurde zerstört. Ich war dabei, als es zerborsten ist.«
    »Ach das.« Joshua machte eine wegwerfende Handbewegung. »Nur ein unbedeutender kleiner Rückschlag. Der Plan mit den Ssaddit hat nicht geklappt, aber es gibt andere Möglichkeiten. Es macht auch nichts, dass das Relief in der Höhle verschüttet wurde. Freilich haben wir es längst geborgen. Erinnerst du dich noch an meine kleinen gefräßigen Freunde, die die Stollen geschaffen haben, durch die wir es nach London gebracht haben, ebenso wie den Lavapfuhl für die Ssaddit?«
    »Du hast …«, keuchte ich. »Du Wahnsinniger hast noch mehr dieser Würmer freigesetzt?«
    Joshua kicherte.
    »Mit ihrer Hilfe war es ein Kinderspiel, die Überreste des Reliefs freizulegen. Aber wenn es dich beruhigt: Ich habe sie wieder zerstört, nachdem sie nicht mehr gebraucht wurden. Nicht, dass es noch irgendeine Rolle spielen würde, denn heute Nacht werden die wahren Herrscher dieser Welt zurückkehren.«
    »Nein!«, stieß ich hervor. »Niemals. Du bist einmal gescheitert und du wirst es auch diesmal nicht schaffen. Dafür sorge ich.«
    Ein Lächeln glitt über Joshuas Gesicht; kalt, grausam und voller unmenschlicher Bosheit. »Aber nicht doch, Robert. Du wirst sogar noch etwas ganz anderes tun. Du wirst uns helfen, das Relief zu öffnen. Meine Kräfte allein reichen dazu nicht aus, aber gemeinsam wird es uns gelingen.«
    »Niemals!«, stieß ich noch einmal hervor. »Lieber sterbe ich.«
    »Nicht doch, Robert.« Joshua seufzte und schüttelte missbilligend den Kopf, als ob er mit einem kleinen Kind spräche und nicht umgekehrt. »Ich fürchte, diese Wahl bleibt dir nicht. Was meinst du, warum wir uns so viel Mühe mit dir gemacht haben? Wenn es uns nur um deinen Tod gegangen wäre, hätten wir das wesentlich einfacher und schneller haben können. Nein, du wirst uns helfen, ob du willst oder -«
    Ich ließ ihn nicht ausreden. Ohne jede Vorwarnung stieß ich mich von der Sitzbank ab und sprang auf ihn zu, aber trotzdem war ich nicht schnell genug. Offenbar hatte Joshua meinen Angriff erwartet. Er machte eine blitzschnelle, kompliziert aussehende Bewegung mit der rechten Hand, murmelte ein fremdartiges Wort und mitten im Sprung prallte ich gegen eine unsichtbare, jedoch nichtsdestotrotz äußerst massive Wand. Gleich darauf traf mich der Hieb einer gleichfalls unsichtbaren Faust und schleuderte mich auf die Sitzbank zurück.
    »Robert, Robert, du bist und bleibst ein hitzköpfiger Narr.« Tadelnd drohte Joshua mir mit dem Zeigefinger. »Manchmal fällt es mir äußerst schwer, zu glauben, dass du tatsächlich mein Vater bist. Früher hättest du es vielleicht mit mir aufnehmen können, aber heute bist du nur noch schwach und müde, während ich mit jedem Tag stärker werde. Also erspar es uns, den Held zu spielen, bevor ich gezwungen bin, dir noch ernsthaft wehzutun.«
    »Was dir natürlich ungeheuer Leid täte«, stieß ich hervor. Der schon den ganzen Abend über in mir brodelnde Zorn,

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