Heyne - Das Science Fiction Jahr 2012
Direct-to-DVD/Blu-ray-Produktion nach dem klassischen Comic von Frank Miller zurückgreifen.
Wobei diese Geschichte ja kein echter Superhelden-Stoff ist, sondern die Geschichte von James Gordon, der nach Gotham City gerufen wurde, um hier mit der Polizeikorruption und der Herrschaft des Mob aufzuräumen. Schnell gelangt Gordon dabei an den Rand seiner Möglichkeiten und womöglich würde er verzweifeln und sich die Dienstwaffe in den Mund schieben, gäbe es da nicht diesen geheimnisvollen Vigilanten, der versucht, mit Gothams Unterwelt aufzuräumen. Denn was Gordon nicht weiß: Gleichzeitig mit ihm ist auch der Millionenerbe Bruce Wayne in seine Heimatstadt zurückgekehrt, auf der Suche nach etwas Sinn in seinem Leben und einer Bestimmung, der er folgen kann.
Ob ich mal zum Arzt muss? Ich sehe sprechende Fledermäuse … Batman: Year One
Millers Konzept vom Superhelden ohne Kostüm hat die Verantwortlichen von Time Warner/DC 1987 vier Monate lang in den Wahnsinn getrieben. Dass sich der Film nun so eng wie nur möglich an den harten Erzählstil von Frank Miller hält, ja sogar den rauen Zeichenstil von David Mazzucchelli beibehält, ist 25 Jahre später die reine Ironie. Denn dies macht auch die große Schwäche von Batman: Year One aus: Wer den Comic kennt, der braucht diese DVD definitiv nicht, zumal Batman: Year One keine erzählerischen Lücken schließt, wie vor vier Jahren die ebenfalls Direct-to-DVD-Produktion Gotham Knight , die als Prequel zu Nolans zweiten Batman-Film The Dark Knight diente. Aber dafür sind die Extras und Kurzfilme auf der Blu-ray wahnsinnig schön …
Lutz Göllner
CAPTAIN AMERICA
USA 2011 · Regie: Joe Johnston · Darsteller: Chris Evans, Tommy Lee Jones, Hugo Weaving
Ein gutes Jahr für Popcorn-Filme: Erst Super 8 , dann der Planet der Affen -Reboot und jetzt Captain America , der Rächer im Sternenbanner, dessen erste Aktion es 1941 gewesen ist, auf dem Heftcover dem Führer eins auf die Fresse zu verpassen.
Ursprungsgeschichten von Superhelden sind oft ermüdend, weil sie so lange brauchen, bis die Handlung endlich losgeht. Genau diese Falle umgeht Regie-Routinier Joe Johnston, indem er Cap wie eine Mischung aus Indiana Jones und James Bond behandelt. Und er macht damit alles richtig, was einige Wochen zuvor in Green Lantern falsch gemacht wurde (über den ersten Cap-Film von 1990 mit J.-D.-Salinger-Sohn Matt in der Titelrolle breitet man übrigens am besten den Mantel des Schweigens).
Steve Rogers (Chris Evans, zunächst als schmales Hemd) ist ein Junge, der für sein Land im Zweiten Weltkrieg kämpfen möchte und der darunter leidet, dass er für »untauglich« erklärt wurde. Bis er auf Professor Erskine trifft, der mit dem Erfinder Howard Stark an einem Serum für Supersoldaten bastelt. Bei Rogers schlägt
das Serum an, mit einem Zucken seiner Männerbrüste kann er nun jenen Attentäter (Richard Armitage, der bald in Der Hobbit zum Star wird) stellen, der Erskine nach dem Experiment erledigt.
Doch ach, Captain America, wie der Supersoldat jetzt heißt, wurde nicht zum Kämpfen erschaffen. Vielmehr tingelt er mit einem Frontballett über die Kriegsschauplätze. An dieser Stelle unterläuft Johnston alle Erwartungen geschickt und inszeniert vollkommen hemmungslos »Cap – Das Musical«. Aber dann nimmt des Führers rechte Hand, der ultrafiese Red Skull (Hugo Weaving lässt kein doofes Nazi-Klischee aus), ein US-Kommando gefangen – und Caps Stunde schlägt.
Das ist alles retro-futuristischer Nonsens, aber es will auch gar nichts anderes sein. Selbst der alte Grummler Tommy Lee Jones, der Caps Vorgesetzten gibt, hat Spaß. Und noch viel größer ist der Witz für echte Comic-Nerds, denn langsam wird die Schlinge zugezogen: Der Erfinder an Professor Erskines Seite ist der Vater von Tony »Iron Man« Stark, das Metall, aus dem Caps Schild gefertigt wurde, ist Adamantium, jene Legierung, mit der dreißig Jahre später Wolverines Knochen überzogen werden. Und ganz am Ende (und im Minifilm im Abspann) hat auch wieder Samuel L. Jackson seinen Gastauftritt als Nick Fury. Denn mit dem blau-weiß-roten Rächer, mit Thor, Iron Man und dem Hulk steht nun das Superheldenteam der Avengers unter der Regie von Joss Whedon.
Lutz Göllner
O du schööööner Weeeeesterwald. Captain America
Er hat mich Ahörnchen genannt, aber ich lasse mir nichts anmerken. Captain America
CONAN
USA 2011 · Regie: Marcus Nispel · Darsteller: Jason Momoa, Ron Perlman, Rose McGowan,
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