Heyne - Das Science Fiction Jahr 2012
Bilder, die sinnigerweise animiert sind, während die virtuelle Welt, die eine hügelige Steinwüsteist, real gefilmt ist. Von den tiefsinnigen Fragen, mit denen sich Oshii normalerweise beschäftigt, ist hier kaum etwas zu spüren, in Assault Girls geht es ausschließlich um Oberflächenreize. Und davon gibt es reichlich: Das sind zum einen die drei reizenden Assault Girls (unterstützt von einem deutlich weniger reizenden männlichen Kämpfer), dazu gigantische Waffen, mit denen die ebenso gigantische Kreaturen in Pixelteile zerschossen werden. Das ist angenehm sinnfrei und ziemlich unterhaltsam, wenngleich weit von der Brillanz eines Ghost in the Shell entfernt.
Michael Meyns
Brust raus, Bauch rein, bloß nicht lachen. Assault Girls
ATTACK THE BLOCK
UK/Frankreich 2011 · Regie: Joe Cornish · Darsteller: John Boyega, Jodie Whittaker, Alex Esmail, Nick Frost
Attack the Block ist bemerkenswert altmodisch. Ein typisches B-Movie, das mit einer einzigen halbwegs eigenen Idee auskommt: Die bösen Außerirdischen landen in South London, aber außer ein paar Ghetto-Kids kriegt es kaum jemand mit. Jetzt geht es um die Ehre. Das Leben ist eh schon beschissen genug, aber »unseren« Block, den kriegen die Biester nicht. Joe Cornish vermeidet trotz des Milieus Sozialkitsch und -kritik und macht schnell klar, dass es nicht um die großen Aussagen geht, sondern um den puren Spaß. Er manövriert seinen Film irgendwo zwischen Carpenters Assault on Precinct 13 und Spielbergs Prä- Schindlers-Liste -Phase, und dann lässt er den Dingen einfach ihren Lauf. Das es dabei Tote gibt, versteht sich von selbst, und natürlich erwischt es all die aus der Crew, deren Namen man sich nicht merken kann. Es gibt ein paar nette Running Gags, und am Schluss kriegen die Aliens einen Tritt in den Hintern. Fertig aus. Das ist alles ganz gewiss unterhaltsam, aber irgendwann unterwegs stellt man fest, dass doch etwas fehlt. Etwas Esprit, etwas Originalität, vielleicht sogar ein Schuss Anarchie und echter Biss. Cornish bleibt immer schön im Rahmen des Bekannten, unterschreitet nie ein gewisses Niveau, versucht aber auch nie, einen Akzent zu setzen. Das ist schade, denn eigentlich möchte man, dass Ghetto-Kids Aliens vermöbeln – aber vielleicht nicht ganz so lieb und nett.
Bernd Kronsbein
Jemand hat uns reingelegt, auf dieser Etage werden keine Pez-Apparate verteilt. Attack the Block
BATMAN DELIVERANCE
Frankreich 2011 · Regie: Pierre Desgranges · Darsteller: Erik Belkheir,
Pascal Breuil (Fan-Film)
Kein Jahr ohne neuen Batman-Fanfilm in den Weiten des World Wide Web, wie es scheint. Diesmal hat sich der Franzose Pierre Desgranges des Dunklen Ritters angenommen und holt ihn ein letztes Mal aus dem Ruhestand, den Bruce Wayne mit der Flasche in Griffweite verbringt, nachdem Gotham dem Verbrechen und der Gewalt anheimgefallen ist. Zwischen Christopher Nolan und Frank Miller schicken Desgranges und die Crew von Atomic Production schließlich einen eher mit Schwierigkeiten denn mit Würde gealterten Batman in seinen letzten großen Kampf – und zwar gegen niemand Geringeren als den krallenbewehrten X-Man Wolverine!
Auf der kleinen Bühne des nicht einmal zehn Minuten langen Schwarz-Weiß-Films gibt es also ein Crossover zwischen zwei Comic-Ikonen der großen US-Verlage DC und Marvel. Eine nette Idee, die sonst nirgends realisiert werden könnte und mit einer überzeugenden Bildsprache sowie viel Sinn für die Ästhetik des Film noir realisiert worden ist. Außerdem hat Batman sich in anderen Projekten dieser Art ja schon mit dem Predator prügeln dürfen und einige Erfahrung mit ambitionierten Kurzfilm-Crossovern dieser Art.
Batman Deliverance ist ein würdiger »Nachfolger« von Batman: City of Scars und Co. und hält den über die Jahre etablierten Qualitätsstandard für Bat-Streifen mit überschaubarem Budget und ebenso überschaubarer Länge. Ein passender Abgang für den Dunklen Ritter, bevor Christopher Nolan zum letzten Mal zeigt, was mit ein paar Millionen mehr möglich ist.
Christian Endres
Quiek wie ein Schwein! Batman Deliverance
BATMAN: YEAR ONE
USA 2011 · Regie: Sam Liu & Lauren Montgomery · Originalstimmen:
Bryan Cranston, Ben McKenzie, Eliza Dushku, Katee Sackhoff (DVD-Premiere)
Im Sommer 2012 kommt nach drei Jahren Pause ja endlich der lang erwartete letzte Teil von Christopher Nolans Batman -Trilogie in die Kinos. Um die Zeit bis dahin zu überbrücken, kann man guten Gewissens auf diese
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