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Heyne Galaxy 03

Heyne Galaxy 03

Titel: Heyne Galaxy 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter (Hrsg.) Ernsting
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mußten jetzt aufwachen, ob es ihnen nun gefiel oder nicht.
    Es würde von Mensch zu Mensch variieren. Für den einen ein Hund, für den anderen ein wesentlich komplizierteres Trugbild, vielleicht eine heiratsfähige, menschliche Frau. Auf alle Fälle würde jeder mit seiner »Ausnahme« der tatsächlichen totalen Vernichtung versehen werden. Ein überlebendes Exemplar, das in Wirklichkeit vollkommen ausgerottet worden war. Nachforschungen in der Vergangenheit eines jeden Ingenieurs würden wertvolle Hinweise liefern – so wie es auch im Falle Milt Biskle geschehen war. Das Trugbild der Katze war schon Wochen vor seinem abrupten, panischen Aufbruch zur Erde fertiggestellt gewesen. Für Andre hatte man bereits einen künstlichen Papagei in Konstruktion. Wenn er seine Reise zur Erde machte, würde er bereit sein.
    »Ich werde es ›Donner‹ nennen«, erklärte Milt Biskle.
    »Ein hübscher Name«, bestätigte Dr. DeWinter – wie er sich in diesen Tagen nannte.
    Und er überlegte, daß es doch eigentlich eine Schande war, Milt nicht die wirkliche Lage auf der Erde zu zeigen. Und es war ferner interessant, daß Milt an das glaubte, was man ihm zu sehen gab. Denn eigentlich hätte er erkennen müssen, daß nichts, aber auch gar nichts, einen Krieg dieser Art überleben konnte. Offensichtlich hatte er verzweifelt gehofft, daß irgend etwas, und wenn es auch nur ein Schimmer vergangener Zeiten war, überlebt hatte. Aber, so dachte DeWinter, es ist doch typisch für den menschlichen Geist. Er klammert sich mit Vergnügen an Trugbilder. Vielleicht war das auch eine Erklärung für ihre Niederlage; sie waren einfach keine Realisten.
    »Diese Katze«, sagte Milt Biskle verträumt, »wird ein gefährlicher Gegner der marsianischen Kriechmäuse sein.«
    »Richtig«, stimmte Dr. DeWinter zu und überlegte: zumindest solange die Batterien reichen. Er streichelte ebenfalls dem Kätzchen über den Kopf.
    Ein Schalter rastete ein, und das Kätzchen schnurrte lauter.

Das kurze Glück des Jubes
    (Bad Memory)
     
    Patrick Fahy
     
     
    Ex-Kommandant Jim Channing ging mit festen Schritten zum Empfangs Schalter der Planeten Ver- und Ankaufsgesellschaft MBH.
    »Ich hätte gern«, sagte er zu der hübschen Sekretärin, die seine männlichen Züge mit besonderem Interesse musterte, »einen Planeten gekauft.«
    »Gern, Sir.« Ihr Interesse erlosch. Aus einem Fach nahm sie eine Karteikarte und reichte sie ihm. »Wenn Sie so freundlich sein wollen, sie auszufüllen …«
    Die Karte erwies sich als Fragebogen. Man wollte wissen, welche Art von Planet er wünsche, Typ, Größe, Position usw. Channings Schreibstift lief munter von Zeile zu Zeile, bis er die letzte Frage erreichte.
    Channing zögerte.
    Die Frage lautete: welchen Preis können Sie zahlen?
    Er überlegte einen Augenblick, dann schrieb er hin: einhunderttausend Kredite. Das war genau die Summe, die er als Bonus nach seiner Pensionierung erhalten hatte. Außerdem repräsentierte sie sein gesamtes Vermögen. Manche Leute überschätzten das Einkommen eines Raumschiffkommandanten, außerdem vergaßen sie, was man so unterwegs alles ausgeben konnte.
    Die hübsche und blonde Sekretärin nahm die Karte und schrieb einen Vermerk darauf. Sie lächelte, aber es war ein unpersönliches Lächeln. Natürlich gefiel ihr der schlanke und noch jugendlich wirkende Mann sehr gut. Er war braungebrannt von den vielen Sonnen, die er während seines sicherlich bewegten Lebens gesehen hatte, aber …
    Sie seufzte und sagte:
    »Wenn Sie mir bitte folgen wollen, Sir …«
    Das Schild auf seinem Tisch besagte, daß er »Mr. Folan« hieß, und er war ein freundlicher, umgänglicher Mann, mit dem sich reden ließ.
    »Ich glaube schon, daß wir Ihnen dienlich sein können, Kom-man… eh, Mr. Channing, wenn auch nicht so sehr, wie Sie vielleicht denken. Erdähnliche Welten sind rar, wie Sie sich leicht an den Fingern ausrechnen können, und sehr teuer. Wäre Ihnen der Siriustyp angenehm, oder ein Wegatyp …?«
    »Danke, nein«, unterbrach ihn Jim schnell. Er hatte zuviel von diesen lebensfeindlichen Typen gehört, um sich einen zu wünschen. »Nur ein Erdtyp kommt da in Frage, Mr. Folan.«
    »Na, dann wollen wir mal sehen, was ich für Sie tun kann.«
    Einen Monat nach dieser Unterredung öffnete sich die Luke der großen Zubringerrakete vor Channing. Channing betrat den dritten Planeten von Phylox Beta. Seine Ausrüstung wurde automatisch ausgeladen – ein kleines Raumboot, landwirtschaftliche Maschinen,

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