Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Heyne Galaxy 03

Heyne Galaxy 03

Titel: Heyne Galaxy 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter (Hrsg.) Ernsting
Vom Netzwerk:
tausend Tonnen Erdbeerpflanzen und ein komplett eingerichtetes Fertighaus. Noch während er einen ersten Blick auf seine neue Heimat warf, schloß sich hinter ihm dumpf die Luke. Fast geräuschlos startete das schwere Schiff und verschwand Sekunden später im Hyperraum.
    Channing war allein.
    Der Planet besaß nur einen Kontinent, eigentlich mehr eine große Insel, aber sie würde genügen. Der Rest war Ozean, der fast die gesamte Oberfläche bedeckte. Mr. Folan hatte ihm gesagt, daß er für den geringen Preis nicht mehr erwarten konnte, wenigstens nicht dann, wenn er auf dem Erdtyp bestand.
    Fast eine Woche benötigte Channing, bis er mit den automatischen und ferngesteuerten Pflanzmaschinen zurechtkam. Einmal eingeschaltet, würden sie ihre Arbeit ohne jede Aufsicht oder Wartung verrichten. Und genau das geschah auch, als er den Mechanismus begriff. Die Bedienungsanweisungen waren sehr ausführlich und idiotensicher.
    Bald ratterten die Maschinen über die große Insel und pflanzten.
    Während Jim in der Sonne lag, badete oder auf dem Meer fischte, entstand auf dem Land eine riesige Erdbeerplantage.
    Vom Himmel schien eine gelbe, warme Sonne herab. Das Klima war wunderbar, und noch nie in seinem Leben hatte Channing sich so wohl gefühlt.
    Als der galaktische Handelsagent eintraf, warteten die Erdbeeren bereits auf ihn, fein säuberlich in blitzenden Kannen gestapelt. Der Agent war ein liebenswürdiger und sehr gesprächiger Mann, der froh war, sich wieder einmal mit jemand unterhalten zu können.
    »Nun, was haben Sie denn hier angepflanzt?« fragte er.
    »Erdbeeren.«
    Das freundliche Lächeln verschwand.
    »Erdbeeren? Wie es scheint, ist jeder Planetenbesitzer auf den gleichen Gedanken gekommen. Alle haben Erdbeeren angepflanzt. Es sind soviel, daß man sie nicht einmal verschenkt los wird.«
    »Aber ich dachte, die Kolonien im Großen Bären…«
    Der Agent schüttelte traurig den Kopf.
    »Das haben sie alle gedacht. Millionen Tonnen von Erdbeeren sind zu den Kolonien unterwegs, und ich weiß nicht, wem ich sie verkaufen soll. Ja, wenn das Upklinpflanzen wären …«
    »Upklin…?«
    Der Agent machte ein überraschtes Gesicht.
    »Wollen Sie damit sagen, daß Sie noch nie von Upklinpflanzen gehört haben?«
    »Noch nie in meinem Leben!«
    »Stimmt, Sie sind neu im Geschäft. Da wurde doch kürzlich eine neue Rasse in die Föderation aufgenommen. Man traf sie im Kohlensack. Und die sind so reich, daß es fast märchenhaft ist. Außerdem haben sie eine Vorliebe für die Upklinpflanze. Der Umstand ist nun der, daß diese Pflanze auf ihren Heimatplaneten nicht gedeiht. Darum zahlen sie phantastische Preise dafür. Ihrem Nachbarn auf dem vierten Planeten zahlte ich letzte Woche tausend Kredite für ein Bündel, und ich kaufte hundert Bündel.«
    Channing fiel es nicht schwer, das nachzurechnen. Hunderttausend Kredite für hundert lumpige Bündel! Das war ein Geschäft!
    »Ob ich auf meinem Planeten Upklinpflanzen anbauen kann?«
    »Leider nicht.« Der Agent schüttelte den Kopf. »Dazu ist ein Jupitertyp netwendig, außerdem flache Sümpfe.« Er sah Channing plötzlich an, dann begann er zu reden und machte ihm einen Vorschlag.
    Channing, der von diesen Dingen noch nie gehört hatte, war zuerst skeptisch, aber der Agent verstand es, ihn zu überzeugen. Als er schließlich fertig war, stieg er in sein Raumschiff und flog davon.
    Channing blieb allein zurück.
    Er starrte nachdenklich auf den Boden zu seinen Füßen.
    Am anderen Tag bereits verließ er seinen Planeten mit dem Raumboot und flog zum nächsten Hyperraum-Umschlagplatz. Wenige Stunden später stand er im Büro von Mr. Folan. Er brachte dort seine Wünsche vor, und als er damit fertig war, nickte Folan stumm, drückte auf einen Knopf und bat um Unterlagen.
    »Sie verstehen, Mr. Channing«, sagte er, »daß so eine Sache nicht billig ist. Sie ist sogar ausgesprochen teuer.«
    »Das weiß ich«, gab Jim Channing zu. »Aber Upklinpflanzen sind eine sichere Kapitalsanlage. Ich glaubte, Ihre Gesellschaft wäre vielleicht daran interessiert – gegen Beteiligung, natürlich.«
    Mr. Folan begann, sich Notizen zu machen und zu rechnen. Als er wieder aufsah, nickte er langsam.
    »Ja, Sie haben vielleicht recht. Gegen eine Beteiligung von siebzig Prozent wären wir bereit, Sie zu finanzieren.«
    »Siebzig Prozent?«
    »Ja. Die restlichen dreißig gehören natürlich Ihnen.«
    Channing sagte:
    »Das ist verdammt wenig – für mich.«
    In wohlgesetzten Worten

Weitere Kostenlose Bücher