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Heyne Galaxy 04

Heyne Galaxy 04

Titel: Heyne Galaxy 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter (Hrsg.) Ernsting
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genug, damit wir beginnen können, Pläne zu schmieden. Wir wollen nur wissen, woran wir sind und wie wir es gemeinsam anfangen können, die sogenannte Herrenrasse der Sunda vom Thron zu vertreiben.«
    Crownwall überlegte einen Augenblick, dann nickte er.
    »Nun gut, das kann nicht schaden. Als erstes muß ich zugeben, daß wir mit der neuen Methode überhaupt nicht durch den Raum reisen, daher war es auch unmöglich, daß eure Instrumente mich aufspürten. Wir reisen nicht durch den Raum, sondern durch die Zeit. Ich bin sicher, daß eine Rasse, so fortgeschritten wie die eure, wenigstens theoretisch erkannt hat, daß die Zeitreise möglich ist. Jedenfalls wissen wir es, obwohl wir längst nicht so fortgeschritten sind wie ihr.«
    »Wir haben über die Zeitreise nachgedacht«, gab Ffallk langsam zu, »uns aber nicht näher mit ihr befaßt. Allein der Gedanke schien uns nutzlos und auch gefährlich.«
    »Wir dachten ähnlich, aber dann brachtet ihr die Bombe auf unseren Planeten. Es ist ganz klar, daß es sehr verhängnisvoll werden kann, wenn jemand in seiner eigenen Vergangenheit herumforscht und gar versucht, Änderungen in ihr vorzunehmen. Es könnte sein, daß er plötzlich aufhört zu existieren. Das ist einer der Gründe, warum wir sehr vorsichtig waren und uns niemals in die Geschehnisse der Vergangenheit einmischten. Immerhin entdeckten wir, daß es nicht nur möglich ist, die Vergangenheit aufzusuchen, sondern auch einen ganz bestimmten Ort im Raum. Ich will versuchen, euch zu erklären, wie ich hierher gelangte. Ich ging in die Vergangenheit, weit genug, um mit der Erde ein Drittel des Weges auf der Umlaufbahn um die Milchstraße zurückzulegen. Dann verlegte ich den Raumbezugspunkt auf eine andere Galaxis, die sich mit der unseren durch das Universum bewegt. Während ich also weiter in die Vergangenheit zurückstieß, legte unsere Galaxis einen genau berechneten Weg zurück, und ich mit ihr. Dann verlegte ich den Bezugspunkt wieder, glitt erneut durch den Zeitstrom und sah endlich eure Sonne auftauchen und näherkommen. Ich wartete, bis die Zeit genau im Schnittpunkt eurer und meiner Position stand, ehe ich in die Gegenwart zurückkehrte. In Wirklichkeit legte ich so die sechsundzwanzig Lichtjahre zurück, ohne mich tatsächlich zu bewegen. Im Grunde genommen eine sehr einfache und sichere Methode. Ganz besonders hervorzuheben wäre noch, daß es unmöglich ist, sich selbst zu begegnen oder andere anachronistische Situationen heraufzubeschwören. Ob in der Vergangenheit oder Zukunft, man kann niemals in ihr bleiben und sie nicht beeinflussen.«
    »Bist du auch sicher«, fragte Ffallk sanft, »daß du uns schon nicht zuviel verraten hast?«
    »Ganz sicher. Wir können von Glück reden, daß wir die Zusammenhänge zwischen Zeitverlauf und Raumbezugspunkt entdeckten. Ich glaube nicht, daß ihr es in den nächsten zwei Millionen Jahren schaffen werdet.« Crownwall erhob sich. »Und nun, Strahlender, halte ich die Zeit für gekommen, mich von dir zu verabschieden. Ich werde mich in mein Schiff begeben und zur Erde zurückkehren. Dort werde ich Bericht erstatten. Sobald die Bomben eintreffen, werden wir uns weiter unterhalten und überlegen, was zu tun ist.«
    »Einverstanden.« Der Vizekönig erhob sich. »Ich werde dich bis zu deinem Schiff begleiten. Mein Volk hält nicht viel von Fremden.«
    »Das habe ich bereits bemerkt«, pflichtete Crownwall ihm trocken bei.
    »Außerdem halte ich die Gelegenheit für wichtig genug, daraus eine Staatsaffäre zu machen. Wenn schon kein Staatsempfang, dann wenigstens eine entsprechende Verabschiedung.«
    Ggaran ging hinaus auf den Korridor, pfiff den Wachen und gab seine Anordnungen. Wenig später formten die Soldaten eine Gasse vom Gemach des Strahlenden bis zum Ausgangsportal. Zwanzig Männer brachten eine riesige Sänfte und stellten sie vor dem Portal ab.
    »Natürlich ist die Zeremonie nicht genügend vorbereitet«, gab der Vizekönig etwas mißgestimmt zu, »aber es wird auch so gehen. Du stehst im Range eines Botschafters und kannst bei mir Platz nehmen. Ggaran darf hinter uns hergehen.«
    »Tut mir leid um ihn«, sagte Crownwall. »Schade, daß er nicht bei uns sitzen darf.«
    Er kletterte in die Sänfte und setzte sich neben Ffallk. Die Träger hoben an, und im langsamen Tempo ging es die Gleitrampe hinab in die Straßen der Hauptstadt. Trompetenstöße verkündeten das Ereignis und unterrichteten die Bewohner.
    Zum Erstaunen von Crownwall waren die Straßen

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