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Heyne Galaxy 05

Heyne Galaxy 05

Titel: Heyne Galaxy 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter (Hrsg.) Ernsting
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es nun auch nicht mehr ändern. Arnold war sein Partner. Bis jetzt wenigstens. Sie hatten die Sache nun einmal angefangen, sie mußten sie auch gemeinsam zu Ende führen. Egal wie. Arnold saß dort, wo der Tisch gewesen war. Er hatte den Kopf in die Hände gestützt. An der Tür wurde geklopft. In der Vorhalle waren laute Stimmen zu hören.
    »Schließ die Tür ab«, sagte Arnold. Gregor tat ihm den Gefallen. Arnold dachte nach, dann stand er plötzlich auf.
    »Noch ist nicht alles verloren«, verkündete er im Tonfall eines Propheten. »Ich glaube, wir können doch noch reich werden.«
    »Ja, wenn wir die Maschine dort in den Ozean werfen, wo er besonders tief ist.«
    »Kommt nicht in Frage. Aber wir müssen uns beeilen. Wozu haben wir unser Raumschiff?«
    Die nun folgenden Tage waren für die beiden Inhaber des I.S.D. aufregend und voller Arbeit. Sie heuerten Arbeiter an, die das Geschäftsgebäude von Tangreese säuberten. Schlimm wurde es erst, als sie die Maschine ins Raumschiff bringen mußten, denn noch immer produzierte sie pflichtbewußt den grauen Strom Tangreese.
    Aber endlich war auch das geschafft.
    Die Maschine stand im Laderaum und begann, ihn langsam aber stetig mit dem grauen Pulver anzufüllen. Aber das Schiff hatte bereits das Sonnensystem verlassen und mit dem Hyperantrieb die Lichtgeschwindigkeit weit überschritten.
    »Ist doch die einzige logische Antwort«, erklärte Arnold später. »Ganz klar, daß wir auf der Erde Tangreese nur schlecht verkaufen können. Was sollen die Leute auch mit dem Zeug? Aber auf dem Planeten Meldge …«
    »Mir gefällt der Plan nicht.«
    »Es kann überhaupt nichts schiefgehen. Der Transport von Tangreese nach Meldge würde Unsummen verschlingen, also bringen wir gleich die ganze Fabrik hin und stellen sie dort auf. Wir produzieren Brot für die Bewohner von Meldge.«
    »Und wenn sie nur wenig zahlen wollen?«
    »Na, wie wenig schon? Tangreese ist Brot für die Meldger. Das brauchen sie immer. Wie tief können da die Preise schon sinken? Nein, wir gehen überhaupt kein Risiko ein.«
    Nach zwei Wochen erschien Meldge auf den Bildschirmen. Es war auch höchste Zeit, denn alle Laderäume waren mit Tangreese angefüllt. Zwar hatten die beiden Männer täglich tonnenweise das graue Pulver aus dem Schiff geschaufelt, aber die Maschine produzierte immer mehr.
    Langsam sanken sie dem Planeten entgegen.
    Kaum waren sie gelandet, kam auch schon ein Zollbeamter an Bord.
    »Willkommen auf Meldge«, sagte er freundlich. »Wir erhalten nur selten Besuch auf unserem kleinen und unbedeutenden Planeten und freuen uns sehr, Sie begrüßen zu dürfen. Beabsichtigen Sie, länger bei uns zu bleiben?«
    »Wahrscheinlich«, entgegnete Arnold. »Wir wollen ein Geschäft eröffnen.«
    »Ausgezeichnet«, freute sich der Zollbeamte. »Unsere Welt benötigt frisches Blut und neue Handelsbeziehungen. Darf ich fragen, was Sie zu verkaufen beabsichtigen?«
    »Wir werden Tangreese handeln, die Grundnahrung dieser Welt…«
    Das Gesicht des Meldgers wurde knallrot.
    »Womit wollen Sie handeln?«
    »Tangreese. Wir besitzen einen kostenlos arbeitenden Meldge-Produzenten und …«
    Der Zollbeamte drückte auf einen Knopf seiner Armbanduhr, oder was immer es auch war.
    »Tut mir leid, aber Sie müssen sofort wieder starten.«
    »Aber… wir haben ordentliche Pässe, eine Aufenthaltserlaubnis und Gesundheitspapiere …«
    »Und wir haben Gesetze! Sie müssen sofort starten und Ihren Meldge-Produzenten mitnehmen. Aber schnell!«
    »Nun hören Sie mal zu«, sagte Gregor etwas verwirrt. »Man hat uns versichert, daß auf Meldge der freie Handel …«
    »Freier Handel – ja! Tangreese – nein!«
    Draußen fuhren Panzer auf. Sie richteten ihre Geschütze drohend auf das letzte Eigentum des I.S.D. Der Zollbeamte verließ die Zentrale und machte, daß er zur Luftschleuse kam.
    »Warten Sie noch!« rief Gregor und rannte hinter ihm her. »Ich nehme an, Sie fürchten sich vor unlauterer Konkurrenz. Gut, Sie können die Maschine haben. Umsonst. Wir lassen Sie ihnen hier.«
    »Auf keinen Fall!« protestierte Arnold erschrocken.
    »Doch! Umsonst! Holen Sie ihn sich und füttern Sie die Armen mit Tangreese. Bei Gelegenheit können Sie uns ja ein Denkmal dafür errichten.«
    Eine zweite Welle von Panzerfahrzeugen schloß das Schiff ein. In der Luft tauchten Düsenjäger auf.
    »Starten Sie!« befahl der Zollbeamte hartnäckig. Er hatte die Schleuse verlassen und stand auf dem grauen Beton des Raumfeldes. »Wie

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