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Heyne Galaxy 05

Heyne Galaxy 05

Titel: Heyne Galaxy 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter (Hrsg.) Ernsting
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mußte also das fünfte daran hindern, das Schiff zu betreten.«
    »Schluß jetzt damit!« sagte Kane wütend. »Durchsuchen wir das Schiff. Wir werden die Kontrollräume finden, und dann kehren wir zur Erde zurück.«
    »Es ist sinnlos«, warnte das Schiff.
    Wir hörten nicht darauf. Fünf Stunden lang liefen wir durch die endlosen Korridore, ohne daß sich uns auch nur eine der vielen Türen öffnete. Wir besaßen nicht die Werkzeuge, um uns gewaltsamen Zutritt zu verschaffen. Wir fanden natürlich auch keine.
    Lediglich sechs Räume durften wir betreten. Alle anderen waren verschlossen – obwohl keine Schlösser zu sehen waren. Endlich gaben wir es auf.
    Es gab keine Möglichkeit, den Antrieb lahmzulegen oder gar unter Kontrolle zu bringen. Nur die leeren Korridore und die sechs erlaubten Kabinen standen uns zur Verfügung.
    Das Schiff behielt recht. Es war sinnlos.
    Die beiden Frauen gingen schlafen. Kane und ich begaben uns in die »Küche«. Wir öffneten einige Dosen und Flaschen, um uns dann an den Tisch zu setzen und über unsere Lage nachzudenken.
    »In die Falle gegangen«, knurrte Kane ärgerlich. »In einem Stahlgefängnis hält man uns fest.« Er schlug mit der Faust auf den Tisch. »Aber wir kommen wieder heraus, verlaß dich darauf! Jede Situation hat ihren Ausweg, jedes Problem seine Lösung.«
    »Bist du da so sicher?« fragte ich.
    »Wie meinst du das?«
    »Hat wirklich jedes Problem seine Lösung, meine ich? Ich glaube es nämlich nicht. Es gibt Probleme, die einfach zu groß für uns sind. Nimm als Beispiel den Fall eines Mörders auf der Erde. John Dee, oder wie immer er auch heißen mag, hat jemanden getötet. Sein Problem ist es nun, seinen Häschern zu entkommen und zu fliehen. Er hat die ganze Zivilisation gegen sich. Wir haben auch eine Zivilisation gegen uns, aber eine, die uns um Jahrtausende voraus ist. Wir stehen gegen eine ganze Rasse von Intelligenzen, die wir nicht einmal kennen. Nur wenig Mörder werden heute nicht erwischt, auch wenn sie die Möglichkeit haben, sich in großen Städten zu verbergen. Wir haben nicht einmal das. Wir sind in einem fremden Schiff gefangen. Um uns ist nichts als der unbekannte Weltraum. Wir haben keine Ahnung, wie sich das Schiff steuern läßt. Nein, Harry, wir haben keine Chance.«
    Meine Resignation verbesserte seine Laune nicht gerade.
    Es war seltsam, daß in dieser Situation jeder von uns anders reagierte. Kanes Frau hatte Angst und verbarg es nicht. Verana war die Ruhe selbst. Ich resignierte, und Kane gab einfach nicht auf.
    Wir aßen schweigend, und als wir damit fertig waren, nahm Kane eine der Flaschen, die eine braune Flüssigkeit enthielt, öffnete sie und setzte sie an den Mund. Er nahm einen kräftigen Schluck.
    Fast wäre er erstickt.
    »Whisky!« stieß er hervor.
    Die mechanische Stimme von irgendwoher sagte:
    »Meine Herren wußten, daß Sie eines Tages alkoholische Getränke herstellen würden. Schmeckt Ihnen die Probe?«
    Ich nahm einen Schluck.
    »Ein bißchen stärker als unserer«, erklärte ich. »Aber sonst eine ausgezeichnete Imitation.«
    Wir tranken, bis Kane in der Küche herumstolperte und Verwünschungen gegen die Außerirdischen und die unsichtbare Stimme ausstieß. Er hämmerte mit den Fäusten gegen die metallenen Wände, bis Blut aus seinen Fingerknöcheln tropfte.
    »Bitte, verletzen Sie sich nicht«, sagte das Schiff.
    »Warum nicht?« brüllte Karte unbeherrscht. »Warum sollte ich mich nicht verletzen?«
    »Meine Herren werden nicht mit mir zufrieden sein, wenn ihr nicht in heilem Zustand die Heimatwelt erreicht.«
    Kane rannte mit dem Kopf gegen die Wand, daß es nur so dröhnte. An seiner Stirn entstand sofort eine Beule. Ich sah, daß es in seinen Augen erregt aufblitzte und hielt mich zurück.
    »So, und wenn ich midi umbringe?« rief er. »Was kannst du dagegen tun?«
    »Nichts«, gab das Schiff zu. »Ich bin so konstruiert, daß ich nur telepathische oder sprachliche Verbindung aufnehmen kann. Zu mehr bin ich nicht fähig.«
    Ich brauchte fast eine Viertelstunde, bis ich Kane in seine Schlafkabine gezerrt hatte, wo sich Marie seiner annahm. Ich selbst ging zu Verana und streckte mich neben ihr aus. Ich war müde, aber ich dachte doch darüber nach, ob es nicht eine Lösung gäbe. Wir befanden uns in einem fremden Schiff, ohne Waffen oder Geräte. Eine sechsmonatige Reise lag vor uns. Sie hatte gerade erst begonnen.
    Eine Lösung?
    Nein, es gab einfach keine.
    Wie mochten die Fremden aussehen? Intelligent

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