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Heyne Galaxy 07

Heyne Galaxy 07

Titel: Heyne Galaxy 07 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter (Hrsg.) Ernsting
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Sarg? Oder niemand mehr?
    Dane benutzte die Schaufel als Hebel. Mit einem kräftigen Schwung öffnete er den Deckel und sorgte dafür, daß er nicht mehr zuklappen konnte. Mit zittrigen Händen nahm er die Kamera aus der Tasche.
    Aber bevor er die Aufnahme machte, kam der Mond heraus. Seine Strahlen fielen genau in den Sarg.
    Dane war zu spät gekommen.
    Der Sarg war leer.
    Der Überfall kam völlig überraschend.
    Plötzlich waren sie da und griffen ihn. Jemand legte ihm eine kräftige Hand auf den Mund, damit er nicht schreien konnte. Andere packten ihn und holten ihn aus dem Grab. Ein Streichholz flammte auf. Dane erkannte den Chefwärter von Dr. Buehl.
    »Hallo, Mr. Phillips. Wenn Sie sich ruhig verhalten, können wir Sie loslassen.« Dane nickte stumm. »Gut, laßt ihn los. Tom, macht das Grab wieder zu. Wir wollen keinen Ärger haben.«
    Eine dumpfe Stimme sagte überrascht:
    »Burke, in dem Sarg liegt keine Leiche.«
    Hoffnung glomm in Dane auf, aber der Funke wurde sofort wieder erstickt, als Burke unwillig sagte:
    »Na und? Noch nie etwas von einem Krematorium gehört? Eine Menge Leute lassen sich verbrennen und ihre Asche in einem Sarg beisetzen.«
    »Er wurde aber nicht verbrannt«, protestierte Dane. »Sie können das nachprüfen.«
    Er wußte, daß es sinnlos sein würde, Burke überzeugen zu wollen.
    »Aber ja. Mr. Phillips. Wir werden das nachprüfen.« Er sprach in beruhigendem Tonfall, so wie man mit einem Verrückten spricht, wenn man ihn nicht unnötig reizen will. »Und nun kommen Sie. Ihre Gattin und Dr. Buehl erwarten Sie im Hotel.«
    Das Haupttor war geöffnet, aber von einem Wärter war nichts zu bemerken. Sylvias Geld würde dafür gesorgt haben, daß er gerade an anderer Stelle zu tun hatte. Der Wagen wartete. Dane stieg ein und ließ sich in den Rücksitz fallen. Es wurde schon hell. Sie fuhren durch den Lindell Boulevard bis zum Hotel. Er fror, und Burke gab ihm aus einer Thermosflasche einen Schluck heißen Kaffee. In dem Kaffee war Brandy. Sie hatten wirklich an alles gedacht, sogar an einen Mantel, den sie ihm umlegten, bevor sie das Hotel betraten. Seine Kleider klebten vor Lehm.
    Buehl und Sylvia warteten in seinem Zimmer auf ihn.
    Sie mußte geweint haben, aber als sie jetzt auf ihn zukam und ihn küßte, waren keine Tränen in ihren Augen. Sie schien ihn immer noch zu lieben, so merkwürdig das auch war. Er liebte sie auch. Unter anderen Umständen hätten sie eine glückliche Ehe führen können.
    »Sie haben mich also gefunden?« sagte Dane zu Dr. Buehl, obwohl es mehr eine Feststellung als eine Frage war. Er handelte völlig automatisch. Der Fehlschlag dieser Nacht hatte ihn zermürbt. Aber zugleich besaß er nun auch Gewißheit. »Jordan hat Sie unterrichtet?«
    Buehl lächelte zurück.
    »Wir haben Sie nie aus den Augen gelassen, mein Lieber. Solange Sie normal handelten, hatten wir keinen Grund, einzugreifen. Außerdem hielten wir die Freiheit für den Genesungsprozeß besser als das Sanatorium. Zu dumm, daß wir Sie nicht rechtzeitig daran hindern konnten, den Friedhof aufzusuchen.«
    »Sie werden mich also in Ihre Klapsmühle zurückbringen?«
    Buehl nickte, ohne über die Bezeichnung beleidigt zu sein.
    »Ich fürchte, es gibt keine andere Wahl. Wenigstens für kurze Zeit, Dane. Sie finden Ihre Sachen nebenan im Badezimmer. Ein heißes Bad wird Ihnen guttun.«
    Dane wunderte sich, daß er allein gehen durfte. Aber aus dem Fenster konnte er nicht fliehen, und draußen warteten Buehl und seine Wärter. Es war also unnötig, daß ihn jemand begleitete.
    Er zog sich aus und ließ das Wasser laufen. Durch die Tür hörte er Stimmen. Vorsichtig legte er das Ohr gegen das Holz. Sylvia sprach gerade.
    »… sieht alles so schrecklich vernünftig aus, so logisch …«
    »Das ist ja gerade das Gefährliche«, versicherte Buehl, und seine Stimme war plötzlich ganz anders als sonst. Ihr fehlte jede Wärme. »Sie müssen sich damit abfinden, Sylvia. Nichts in der ganzen Welt kann ihn davon überzeugen, daß er unrecht hat. Keine Beweise erkennt er an. Er ist eben verrückt. Wir werden diesmal mit der Schockbehandlung beginnen. Alle seine Erinnerungen müssen gelöscht werden. Erst wenn das geschehen ist, besteht noch Hoffnung auf Gesundung.«
    Einen Augenblick war Schweigen, dann seufzte sie:
    »Vielleicht haben Sie wirklich recht, Doktor.«
    Dane verzichtete darauf, mehr zu hören. Also Schockbehandlung! Seine Erinnerung wollten sie auslöschen! Das hatte nichts mehr mit einer

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