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Heyne Galaxy 08

Heyne Galaxy 08

Titel: Heyne Galaxy 08 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter (Hrsg.) Ernsting
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Und ich kann mir kaum vorstellen, daß sie sich in solch kurzer Zeit in diesem Punkt geändert hat.«
     
     
    6
     
    Als die Valkyrie den Normalraum erreichte, hatte sich die Ladung in das übliche Zahlungsmittel verwandelt – in Gold. Gold war gewiß nicht mehr das wertvollste Metall des Universums, doch es war immer noch zu verwenden. Die Goldladung im Bauch der Valkyrie würde wahrscheinlich so viel Geld erbringen, wie Mattern bei etwas Glück vielleicht in einigen Jahrzehnten zusammenbekommen hätte, wenn er wie früher mit Schiemann weitergearbeitet hätte.
    »Nun«, sagte der Kqyres, als Mattern auf seine blitzende Ladung starrte, »finden Sie die Bezahlung gerecht?«
    »Ja«, grunzte Mattern, »allerdings.« In seinem Kopf jagten sich die Gedanken. Captain Schiemann ist tot, ebenso Balas, und daran kann ich nichts mehr ändern.
    Ein Mann braucht irgendeine Art von Beschäftigung. Warum sollte ich den Handel mit den Xhindi nicht auf gleiche Weise fortsetzen, wo ich doch einer der wenigen vom Glück begünstigten Männer zu sein scheine, die dazu in der Lage sind? Außerdem, wenn die Mbretersha die Wahrheit gesagt hat, komme ich sowieso nicht mehr davon los, selbst wenn ich es wollte. Warum sollte ich also einen aussichtslosen Kampf kämpfen? Von der Ethik einmal abgesehen, ist es ein gutes Geschäft. Auf diese Weise würde ich mehr Geld verdienen als irgendwo sonst. Ich könnte eine Menge von Lyddy haben.
    Der graue Nebel, zu dem der Kqyres geworden war, bewegte sich.
    »Meine Gedanken entsprechen genau Ihren Wünschen, nicht wahr, Lord Njeri?«
    »Ihre Gedanken sind die eines sehr vernünftigen Wesens«, antwortete der Xhind.
    Wäre er allein gewesen, hätte er jetzt das Gold so schnell wie möglich abgesetzt, um sofort nach Erytheia zurückzukehren und sein Vermögen in einem Jahr mit Lyddy durchzubringen. Das war ungefähr ihr Preis.
    »Und was würden Sie dann tun?« erkundigte sich der Kqyres.
    »Nun, ich würde in den Hyperraum zurückkehren und mehr Geld verdienen, schätze ich. Ich weiß, daß das ein wenig verwirrend für Sie ist«, fügte er entschuldigend hinzu, »doch Sie wissen ja, wie das so ist; ich bin einfach verrückt nach dieser Frau.«
    Der Kqyres wußte offenbar nicht, wie das so ist, doch er unternahm einen Versuch, es zu verstehen. »Und in der Zwischenzeit wird sie dann zu – dem zurückkehren, was sie vorher gemacht hat, ich meine, mit anderen Männern?«
    Mattern runzelte die Stirn. »Ja, ich nehme an.«
    »Ist dieses Verhalten nach Ihren Kulturbegriffen nicht zu verwerfen?«
    »Nun«, sagte Mattern, »für Frauen wie Lyddy sicherlich nicht. Ich meine – oh, verflixt, es ist so schwer zu erklären.«
    »Aber es stört Sie doch nicht?«
    »In Ordnung«, sagte Mattern mürrisch, »es stört mich also. Was soll ich nun dagegen tun?«
    »Wäre es nicht klüger«, schlug der Kqyres vor, »wenn Sie so lange warten würden, bis Sie genügend Geld gespart hätten, um Sie ganz für sich zu haben? Wie lange würde es wohl schon dauern, bis Sie bei dieser Größenordnung die nötige Summe zusammen hätten?« Und der Kqyres deutete auf das Gold.
    »Das klingt einleuchtend.« Mattern wußte, daß der Xhind recht hatte. Es war wesentlich vernünftiger, noch einige Reisen in den Hyperraum zu machen und sich ein hübsches Bankkonto zuzulegen, ehe er sich um Lyddy bemühte. Auf diese Weise würde er sie niemals mehr mit einem anderen Mann zu teilen haben. So wie es im Augenblick stand, wäre es nur ein ewiges Hin und Her, das möglicherweise eines Tages über seine Kräfte gehen würde.
    Er setzte also das Gold ab und kehrte mit einer zweiten Ladung in den Hyperraum zurück. Bald folgten die dritte und die vierte Reise. Das Warten auf Lyddy war plötzlich nur halb so schlimm, wie er es sich vorgestellt hatte, weil er mit dem Kqyres über sie sprechen konnte. Er hatte niemals eine Person gehabt, mit der er sich wirklich aussprechen konnte; selbst Captain Schiemann war in dieser Hinsicht nie ein richtiger Kamerad gewesen. Der Kqyres schien stets sehr interessiert zu sein. Er sprach niemals viel über sich, doch er hörte geduldig zu, wenn Mattern die Fähigkeiten und den Charme Lyddys beschrieb, auch wenn der Kqyres als Nichtmensch manches, wenn überhaupt, so nur intellektuell verstehen konnte.
    Und er hörte nicht nur zu, indem das Gesagte zum einen Ohr herein und zum anderen gleich wieder hinaus ging. Er machte vielmehr nützliche Vorschläge und brachte Mattern zum Beispiel auf den Gedanken, sich

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