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Heyne Galaxy 10

Heyne Galaxy 10

Titel: Heyne Galaxy 10 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter (Hrsg.) Ernsting
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Temperaturen, Druck, Geschwindigkeiten, Sättigungsgrad, Konzentrate, Absorptions-Koeffizienten – es schien alles in Ordnung zu sein.
    Er setzte seine Überprüfung mit einer Kontrolle der Fernseheinrichtung fort, mit deren Hilfe das leuchtende Innere des Höllenloches auf dem Hauptschirm enthüllt wurde. Die Fernsehkamera fing die Szene über ein System von Reflektoren ein, die zwischen gegeneinander versetzten, bleiverstärkten Mauern angebracht waren. Trotzdem mußte sie noch durch eine schwere Quarzscheibe gesichert werden.
    Diese Anlage war der Phantasie eines Public-Relations-Mannes entsprungen. Sie diente eigentlich keinem praktischen Zweck; die Instrumente, die den Technikern zur Verfügung standen, vermittelten wesentlich genauere Angaben. Aber der Werbefachmann hatte die Vorteile zu betonen gewußt, die eine solche Demonstration auf die zahlreichen Besucher haben mußte, die das Werk besichtigten. Und das Höllenloch war wirklich ein entsetzlicher Anblick; es war zweifellos der unheildrohendste Ort auf der ganzen Erde.
    Cooper setzte seine Runde fort und überprüfte die Reinigungstürme und schließlich die Hydrazin-Lager. Und als er schließlich wußte, daß alles in Ordnung war, wandte er sich um, trat zu den Männern an den Schirm und sagte: »Na, dann wollen wir mal sehen, was euch hier Kummer macht.«
    Er stellte sich vor den Schirm und betrachtete das Bild. Die Männer, die ihn umstanden, vergewisserten sich mit einem schnellen Blick, daß sich die Szene nicht verändert hatte; dann starrten sie ihm ins Gesicht.
    Doch Cooper tat ihnen den Gefallen nicht.
    Er schaute auf den Schirm, der das Innere des Höllenlochs zeigte. Neben einer der Kaskaden aus Katalysator-Flüssigkeit stand ein Mann und blickte sich offensichtlich höchst interessiert um. Er wirkte durchaus wie ein Mensch. Cooper beugte sich etwas vor, damit er die Gestalt besser erkennen konnte. Die Haut des Wesens zeigte kleine warzenähnliche Erhebungen, die den ganzen Körper bedeckten. Außer einem leuchtenden Lendenschurz trag er nichts. Haare schien er am ganzen Körper nicht zu haben. Sein Kopf war mehr breit als hoch. Anstelle von Ohren, Augen und Mund hatte er Schlitze. Eine Nase schien er nicht zu besitzen.
    Joe Beam sagte: »Eine Ammoniak- und Hydrazin-Atmosphäre unter null Grad und dazu eine Gammabestrahlung von mehr als 40 Megarads in der Stunde – das müßte jedes Lebewesen sofort umhauen! Und er steht da einfach herum, als ob er die Niagara-Fälle bewundert. Was ist das überhaupt für einer?«
    Beams erster Assistent, Kramer, meldete sich zu Wort: »Wir sollten den Druck nicht vergessen, Doug. Im Höllenloch herrscht ein derartiger Unterdruck, daß ich mich frage, warum er noch nicht explodiert ist!«
    Die Männer blickten auf Cooper, der zum erstenmal richtig lächelte. Und dieses Lächeln war für die Männer höchst beunruhigend, denn so etwas erlebte man bei Cooper niemals, ohne daß eine Katastrophe im Verzug war.
    Cooper sagte: »Wir scheinen da ein kleines Problem zu haben.
Wir müssen ums erst einmal damit vertraut machen und ein wenig darüber nachdenken, meine ich. Daher möchte ich nicht, daß
irgend jemand darüber spricht, auch nicht zu       …«
    In diesem Augenblick sprang die Tür des Kontrollraumes auf, und ein kleiner, dicker Mann mit einer dicken, schwarzen Zigarre kam hereingestürmt, gefolgt von sieben oder acht Männern und einer ausgesprochen gutgebauten Blondine. Der kleine Mann trat vor den Schirm und sagte: »Wo ist er? Wo ist der Mann im Höllenloch, von dem mir berichtet wurde? Was haben Sie da wieder …?«
    Er sah das Wesen auf dem Schirm und erstarrte. Sein Mund öffnete sich, und er gaffte wortlos auf den Bildschirm, während sich seine Gefolgschaft um ihn sammelte.
    Der Dicke war der ehrenwerte Charles Settler, seines Zeichens Beauftragter für den örtlichen Hydrazin-Komplex, auf Anraten des Senats vom Präsidenten der Vereinigten Staaten persönlich bestellt. In diesem Falle hätte sich der Senat seine Empfehlung lieber sparen sollen, aber leider war an seiner Entscheidung nichts mehr zu ändern.
    Settler sagte: »Wie… wie ist das möglich? Ist es nicht etwas problematisch, da drinnen zu atmen?«
    Aus der Gruppe der versammelten Chemie-Ingenieure kam ein unterdrücktes Hüsteln, und Beam sagte: »Ja, Sir. Eigentlich ist es völlig unmöglich, daß überhaupt ein Lebewesen da drinnen lebt.«
    »Und wie wollen Sie dann erklären, daß dieser Mann da im Höllenloch

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