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Heyne Galaxy 11

Heyne Galaxy 11

Titel: Heyne Galaxy 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter (Hrsg.) Ernsting
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wußte er? Der Druck in seinem Kopf verstärkte sich. Er hatte das Gefühl, als müßte ihm jeden Augenblick der Schädel platzen.
    »Er ist tot!« kreischte die alte Frau. »Seine Papiere sind mir abhanden gekommen, verstehen Sie?«
    »Wissen Sie, was das ist? Eine Nadelpistole!«
    »Raum 8944 ist geschlossen …«
    »Bitte nur eine kleine Sondermarke       «
    Howards barg seinen Kopf in den Händen und wußte nicht, ob er selbst schrie oder einen anderen schreien hörte.
    Willkommene Dunkelheit hielt ihn umfangen.
    »Bitte trinken Sie das. Sie werden sich sofort wieder besser fühlen.«
    Howards nahm die Tasse, die ihm der Prüfer hinhielt und stellte zu seiner Überraschung fest, daß er mit beiden Händen zugreifen mußte, um sie festzuhalten. Er bemerkte auch, daß seine Hände schweißnaß waren. Er trank langsam aus der Tasse, während man ihm den Helm abnahm, der, als er schnell nach oben blickte, eben in seiner Kammer in der Decke verschwand.
    »Die Prüfung! Geht es denn nicht weiter?«
    Der Prüfer lächelte und legte die Hände zusammen. »Eine ganz normale Reaktion«, bemerkte er. »Die Prüfung ist bereits beendet.«
    »Ich erinnere mich an nichts. Ich könnte schwören, daß der Helm erst vor einer Sekunde … Aber meine Hände sind ganz feucht…« Er studierte seine Hände. »Dann ist die Prüfung also vorüber? Und ich …«
    »Sie müssen Geduld haben«, sagte der Prüfer würdevoll. »Die Maschine muß sich die Ergebnisse ja erst erarbeiten. Vergleiche müssen gezogen, ein Bericht muß abgefaßt werden. Das kostet Zeit – auch bei einer elektronischen Prüfmaschine. Sie sollten sich nicht beklagen.«
    »Oh, ich beklage mich ja auch gar nicht«, sagte Howards schnell und senkte die Augen. »Ich bin Ihnen sogar sehr dankbar.«
    »Das sollten Sie auch. Denken Sie nur daran, wie solche Prüfungen früher abgewickelt wurden! Stundenlange schriftliche und mündliche Prüfungen, wobei die guten Noten nur an diejenigen gingen, die am besten pauken konnten. Aber eine Simulationsprüfung erbringt absolut einwandfreie Ergebnisse.«
    »Das weiß ich.«
    »Während einer kurzen Periode der Bewußtlosigkeit setzte die Maschine Sie an Ihren künftigen Arbeitsplatz und beurteilt Sie nach der Art und Weise, wie Sie auf eine Reihe von Situationen reagieren, in die jeder Schalterbeamte täglich kommen kann.«
    »Täglich, natürlich«, sagte Howards. Stirnrunzelnd betrachtete er seine Hände und wischte sie hastig an seiner Hose ab.
    Der Prüfer starrte auf einen Bildschirm, der eine Folge von Zahlenreihen zeigte.
    »Schlechter als ich gedacht hatte, Howards«, sagte er ernst. »Wir werden Sie in diesem Jahr noch nicht zum Schalterbeamten befördern können.«
    »Aber … ich war doch so sicher … beim zwölftenmal…«
    »Der Schalterdienst erfordert mehr als nur die bloße Kenntnis der Vorschriften. Ziehen Sie sich zurück. Lernen Sie. Melden Sie sich wieder. Ihr Dienstgrad ist im Augenblick ausreichend, um Sie noch ein weiteres Jahr als Student führen zu können. Arbeiten Sie noch mehr an sich. Es gibt allerdings nur wenige Studenten, die länger als fünfzehn Jahre studieren dürfen.«
    Howards erhob sich hilflos.
    »Meine Frau hätte so gern. Ich meine, wir werden nicht jünger … eine Erlaubnis für ein Kind       «
    »Das ist völlig ausgeschlossen. Erstens müssen wir die allgemeine Bevölkerungssituation berücksichtigen, sowie zweitens Ihren Status. Wenn Sie zum Schalterbeamten befördert würden, hätte Ihr Gesuch vielleicht eine Chance.«
    »Aber es gibt doch so wenig Schalterbeamte …«
    »Die freien Stellen sind eben selten, mein Freund. Seien Sie doch froh, daß Sie als registrierter Student keine Ernährungs- und Wohnungssorgen haben. Können Sie sich ein Leben als Arbeitsloser vorstellen?«
    »Ich danke Ihnen. Auf Wiedersehen.«
    Howards schloß die Tür hinter sich. Warum hatte er dauernd das Gefühl, seine Hände wären voller Blut? Er schüttelte den Kopf, um sich von dieser bedrückenden Vorstellung zu befreien.
    Es würde ihm schwerfallen, Doris die schlechte Nachricht mitzuteilen. Sie hatte so sehr auf ein positives Ergebnis gehofft.
    Aber er hatte ja immer noch seine Vorschriften, die er noch einmal auswendig lernen konnte. Und er hatte ein ganzes Jahr Zeit. Und dann die Änderungen und Ergänzungen – das war immer sehr interessant.
    Er wandte die Augen ab, als er das Postamt verließ.

Billiges Geld
    (THE SOUTH WATERFORD RUMPLE CLUB)
     
    Richard Wilson
     
     
    Um genau

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