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Heyne Galaxy 13

Heyne Galaxy 13

Titel: Heyne Galaxy 13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter (Hrsg.) Ernsting
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ein Leben in Freiheit zu ermöglichen. Er konnte sich des Gefühls nicht erwehren, daß Madelain eine Möglichkeit gefunden hatte, seine weitere Verbindung mit Nancy zu verhindern.
    Wie sie so etwas hätte anstellen sollen, konnte er sich einfach nicht vorstellen, und je länger er darüber nachdachte, desto verwirrter wurde er, wozu auch die erheblichen Mengen Alkohol beitrugen, die er zu sich nahm. Als er sich schließlich ausreichend gewappnet fühlte, tat er das, wovon ihm jeder abgeraten hatte – er ging nach Hause.
    Es regnete. Das Taxi lieferte ihn vor der Haustür ab und verschwand. Einen Augenblick lang stand er in dem kleinen Vorgarten, das Gesicht in den Regen gehoben, und begrüßte das kalte Gefühl der Wirklichkeit, das mit den Regentropfen wieder die Oberhand gewann. Er versuchte seinen Schlüssel zuerst verkehrt ins Schloß zu stecken.
    Als er die widerspenstige Tür schließlich überwunden hatte, versuchte er das Licht anzuschalten, doch es geschah nichts, obwohl er das Klicken deutlich hörte. Verwirrt dachte er darüber nach, wieso Madelain die Sicherung ausgeschaltet hatte, ehe sie losgefahren war. Der Sicherungskasten befand sich in der Garage, doch Lowris war nicht gerade in der Lage, es mit den Garagentüren aufzunehmen – was eigentlich auch gar nicht notwendig war. Das durch die Flurfenster eindringende Licht der Straßenlaterne reichte aus. Auch im Schlafzimmer funktionierte das Licht nicht, aber er wußte, wo er das Bett suchen mußte. Er warf sich auf die Matratze.
    Schock!
    Finger näherten sich seinem Hals, und er sah die hellen Arme, die sich von der Kopfseite des Bettes nach ihm ausstreckten. Im nüchternen Zustand hätte er sich vielleicht noch losreißen können, aber er reagierte zu langsam, so daß sich die künstlichen Hände langsam um seinen Hals legten. Plötzlich wußte er, was ihn erwartete, und verzweifelt versuchte er das Gerät aus dem Gleichgewicht zu bringen.
    … die Knochen bestehen aus Vanadium-Stahl … die Muskeln … flexible Plastik-Gel-Solenoide … übertreffen die Kraft menschlicher Muskeln um mindestens das Fünffache … die Durchführung der Arbeiten entspricht dem Programm bis in alle Einzelheiten … jede einzelne Geste und Bewegungsnuance … identisch mit den Bewegungen des Programmierers …
    Technisch gesehen war es ein fehlerfreies Band. Die fließenden Bewegungen zeugten von stundenlangen Proben und reflektierten die Präzision und dramatische Eleganz, die Madelain eigen gewesen waren. Und nach einer Stunde ließen es die Hände sogar zu, daß er starb.
     
     

Bedienung inbegriffen
    (THE DECEIVERS)
     
    LARRY NIVEN
     
     
    Sie waren kaum gelandet, als ihnen auch schon ein Ober entgegenkam. Wie eine zum Leben erwachte Schachfigur glitt er durch den Raum, beschrieb am Rande des Landeplatzes eine elegante Kurve, wartete einen Augenblick, um ihre Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, und bewegte sich dann langsam in das Restaurant.
    Sein bodenlanger Rock erzeugte ein leises schabendes Geräusch. Er führte sie durch den Speiseraum des ›Roten Planeten‹, vorbei an leeren und besetzten Tischen, vorbei an Podesten mit dekorativen Schüsseln und Blumenarrangements, vorbei an anderen Robotkellnern. Am anderen Ende des Raumes machte er an einem Tisch für zwei halt und entfernte einen Stuhl, um für Lucas Garners Rollstuhl Platz zu schaffen. Irgendwie hatte er erkannt, daß sich Lucas nicht erheben konnte. Für Lloyd Masney rückte er den Stuhl zurecht.
    Der Wandschmuck des Restaurants leuchtete in dunkelroten und hellsilbernen Farben – ein Ray-Bradbury-Mars, dessen rote Sandwüsten angenehm mit den silbernen Türmen einer alten marsianischen Stadt kontrastierten. Zu beiden Seiten des Lokals verlor sich ein schnurgerader Kanal am Horizont und wurde durch einen echten Wasserlauf in der Mitte des Raumes überbrückt. Zerbrechlich wirkende Marsianer bewegten sich in den Straßen des Wandbildes. Zuweilen schienen sie den Gästen einen neugierigen Blick zuzuwerfen – Menschen, die in ihre Scheinwelt eingedrungen waren.
    »Seltsames Lokal«, sagte Masney. Er war ein großer, massiger Mann mit weißem Haar und einem buschigen weißen Schnurrbart.
    Luke antwortete nicht, und als Masney aufblickte, überraschte ihn der ernste Gesichtsausdruck seines Freundes, der in die Betrachtung des Robot-Oberkellners vertieft war.
    Der Ober war ein Standardfabrikat. Ein fast zylindrischer Körper trug einen schimmernden kugelförmigen Kopf. Die Arme, die Masneys Stuhl

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