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HEYNE SCIENCE FICTION & FANTASY Band 06/5405

HEYNE SCIENCE FICTION & FANTASY Band 06/5405

Titel: HEYNE SCIENCE FICTION & FANTASY Band 06/5405 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: tina
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Lebensformen zu scannen, doch
    bevor sie dazu kam, gleißte weißes Licht durch den Kontrollraum. Sie hob die Hände, um sich die
    Augen abzuschirmen.
    »Schilde hoch! Alarmstufe Rot! Fähnrich Dvorak, nehmen Sie eine Spektralanalyse vor…«
    Die Voyager schüttelte sich, und das grelle Licht auf der Brücke schien zu pulsieren. Janeway spürte,
    wie sich das Brückendeck unter ihren Füßen hob und senkte; sie mußte sich an der Navigationskonsole
    festhalten.
    »Ein hochenergetischer Strahl kommt aus dem Innern des Zylinders!« rief Marta. »Meine Instrumente
    zeigen ein außerordentlich hohes Energieniveau sowie eine Subraum-Turbulenz an…«
    Das blendende Schimmern wurde zu einem matten Glühen, als jemand - vermutlich Harry Kim - die
    elektronischen Filter des zentralen Projektionsfelds aktivierte. Flecken zitterten vor Janeways Augen,
    lösten sich jedoch schon nach wenigen Sekunden auf. Die Brückenoffiziere um sie herum wirkten
    benommen, schienen jedoch unverletzt zu sein. Alle Systeme funktionierten einwandfrei. Offenbar galt
    der Strahl nicht uns, dachte Janeway erleichtert.
    17
    Sie drehte sich um und sah wieder zum Hauptschirm. Ein brodelnder, tausend Meter breiter
    Energiestrahl raste aus dem offenen Ende des Zylinders, an dem die Voyager gerade vorbeigeflogen
    war. Nur einige wenige Sekunden haben uns vor der völligen Vernichtung bewahrt, dachte Janeway.
    Mein sechster Sinn hat sich nicht getäuscht.
    »Die Raumstation hinter uns wird getroffen«, sagte Tuvok.
    »Auf den Schirm!« befahl Janeway.
    Kim betätigte Tasten, und einmal mehr wechselte das Bild im Projektionsfeld. Die Reste des
    komplexen Durastahlgerüsts der Raumstadt zerflossen zunächst in der enormen Hitze und
    verdampften dann. Hunderte von Kugeln lösten sich einfach auf. Andere schmolzen oder platzten
    auseinander. Der Strahl aus dem >Maul< des Zylinders schien die konzentrierte Energie einer
    Supernova zu enthalten. Janeway beobachtete das Geschehen entsetzt und empfand ihre Hilflosigkeit
    als schwere Laste - sie konnte nichts gegen die Zerstörung der Stadt im All unternehmen.
    Kapitel 4
     
    Janeway schüttelte die Benommenheit ab. »Analyse, Mr. Tuvok!«
    »Die Entladung scheint nicht gezielt gewesen zu sein«, sagte der Vulkanier. »Abgesehen von der
    Rotation um die Längsachse hat sich der Zylinder nicht bewegt. Ich vermute, daß die Raumstadt durch
    Zufall getroffen wurde.«
    »Sie sprechen von einer >Entladung<. Warum?«
    »Ich habe den Eindruck gewonnen, daß sich eine Menge Energie anstaute und nach einem Ventil
    suchte«, erläuterte Tuvok.
    »Soll das heißen, es handelt sich nicht um eine Waffe?« fragte Janeway verwirrt. Wenn der riesige
    Zylinder keine Waffe war - was dann?
    »Das destruktive Potential deutet tatsächlich auf eine Waffe hin«, räumte der Vulkanier ein. »Ich halte
    jedoch weitere Untersuchungen für erforderlich. Die von Fähnrich Dvorak gemessene starke Subraum-
    Turbulenz könnte ein Zeichen dafür sein, daß der Zylinder einen anderen, bisher unbekannten Zweck
    erfüllt.«
    »Was ist mit der Manövrierkapazität?« erkundigte sich Janeway und kehrte zum Kommandosessel
    zurück. Sie wollte bereit sein, wenn der Zylinder seinen Kurs änderte und erneut feuerte.
    »Das Objekt verfügt nur über kleine Manövriertriebwerke an beiden Enden«, sagte Marta. »
    Angesichts der großen Masse bedeutet das: Es ist nicht annähernd so wendig wie wir.«
    »Gut zu wissen. Lassen Sie das Gebilde nicht aus den Augen, Mr. Paris. Halten Sie uns von der
    Öffnung fern, wenn es in Bewegung gerät.«
    »Darauf können Sie sich verlassen«, erwiderte der Pilot.
    »Bringen Sie uns zunächst weiter fort von dem Zylinder«, sagte Janeway. »Es kann bestimmt nicht
    schaden, wenn wir auf sichere Distanz gehen. Impulskraft genügt.«
    »Aye, Captain. Kein Problem.« Paris berührte einige Schaltflächen, woraufhin die Voyager von dem
    Zylinder fortglitt. »Fünftausend Kilometer. Entfernung konstant.«
    Das Objekt feuerte auch weiterhin, ohne daß irgendeine Absicht erkennbar war. Janeway sah zum
    Chronometer. Fünfunddreißig Sekunden. Und auch weiterhin raste die tödliche Energie durchs All. Sie
    hätte genügt, um die Bordsysteme der Voyager mehrere Monate lang funktionieren zu lassen.
    Das Gebilde machte keine Anstalten, der Voyager zu folgen. Es verwüstete die Reste der Raumstadt,
    verdampfte Stahl und Kunststoff, verwandelte alles in eine Wolke aus ionisiertem Gas. In einigen
    Sekunden ist nur noch Schlacke übrig,

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