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Titel: Hide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Rush
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mit!«
    Der Mann wandte sich an Dad. »Halt dich da raus, Charles.«
    Dad bebte vor Zorn. »Ich bin keiner deiner dressierten Affen, Connor. Mich kannst du nicht einfach rumkommandieren.«
    Der Mann – Connor – sagte: »Ach, kann ich nicht? Und was genau willst du dagegen tun? Mir eine scheuern? Mich verkloppen? Mich schütteln? Meinen Kopf gegen die Wand rammen?«
    Dad zuckte zusammen.
    »Dann erinnere ich dich mal daran, wer ich bin. Ich bin nicht deine Frau. Ich bin nicht deine Tochter. Du bist mir nicht körperlich überlegen. Also halt dein verfluchtes Maul, Charles. Nimm dich gefälligst zurück und lass mich das hier regeln.«
    Connor hielt diesen ganzen Monolog mit zusammengebissenen Zähnen, das Lächeln dabei wie ins Gesicht gemeißelt.
    Das machte Dad nur noch wütender.
    Er stürzte sich auf Connor, die Pistole dabei hochgerissen wie einen Knüppel. Doch Connor wich aus und schlug Dad kräftig in die Seite. Dad brach zusammen, verlor die Waffe, die scheppernd zu Boden fiel. Mom und Dani sprinteten hinterher, aber Mom war schneller.
    Dani fing sich, ging in die Hocke und trat unserer Mutter mit einer schnellen Bewegung die Beine weg. Diese landete schwer auf dem Hintern, die Pistole aber noch fest im Griff. Sie zielte damit auf Dani, doch Cas war schon da und verpasste Mom einen Schlag.
    Ein Schuss löste sich aus der Waffe. Ich rang nach Luft.
    Nick presste sich beide Hände gegen den Bauch und Sam fing ihn auf, weil er schon taumelte.
    Nein. Nein. Nicht Nick.
    Ich rannte durch den Flur ins Bad und machte nicht einmal Licht. Ich kletterte auf den Klodeckel und riss mit einem Ächzen die Verkleidung vom Spülkasten. Unten im Wasser sah ich die Umrisse eines verschließbaren Plastikbeutels. Ich griff mit einer Hand danach, stöhnte, weil das Wasser so kalt war.
    Als ich den Beutel herausgefischt hatte und ihn in dem spärlichen Licht betrachtete, das durch den Flur hereinfiel, erkannte ich den Griff der Pistole, die Dani dort versteckt hatte, für den Fall, dass ich mal eine bräuchte. Das hatte sie mir erzählt. Ich wusste nicht, wieso ich mich daran erinnern konnte, aber ich konnte es. Und noch dazu erinnerte ich mich daran, dass sie mir gezeigt hatte, wie man sie benutzte.
    Ich zog die Waffe aus dem Beutel und prüfte, ob das Magazin voll geladen war.
    Dann flitzte ich durch den Flur zurück. Meine Füße konnten mich gar nicht schnell genug tragen.
    Nick lag auf dem Boden, eine Blutlache hatte sich um ihn gebildet. Cas konnte kaum noch aufrecht stehen, er hatte eine große Platzwunde an der Stirn, aus der er viel Blut verlor. Sam saß auf Connor, würgte ihn, bis er ohnmächtig wurde.
    Und Dad hatte seine Waffe auf Dani gerichtet.
    »Was ist nur aus dir geworden?«, fragte Dad. »Ein fürchterliches Miststück.«
    Ich streckte die Arme aus, die Waffe mit beiden Händen umschlossen.
    Was Dad nicht entging. Er fuhr zu mir herum, zielte jetzt auf mich. »Und du kommst ganz nach deiner Schwester.«
    Ich drückte ab. Und traf. Dad taumelte rückwärts, plumpste auf die Knie. Mom schrie. Sie rannte auf mich zu.
    Sie sah aus wie etwas Wildes. Ein Gespenst oder ein Monster oder sogar beides. Ganz blass, die Augen ausdruckslos und das Gesicht zu einer unmenschlichen Grimasse verzerrt.
    Ich drückte noch einmal ab.
    Ich atmete viel zu schnell, kniff die Augen zu und hörte Dad unterdrückt fluchen.
    Ich dachte, es wäre vorbei.
    Ich dachte, wir hätten es geschafft.
    »Nein!«, schrie Dani.
    Ein weiterer Schuss fiel. Ich öffnete genau in dem Moment die Augen, in dem die Kugel mich traf und zu Boden warf.
    »Du Arschloch!«, kreischte Dani.
    Meine Flanke brannte plötzlich, wurde warm und feucht und klebrig durch das viele Blut. Ich versuchte, mich aufzusetzen, aber weil ich meine Beine nicht unter Kontrolle bringen konnte, gelang es mir nicht.
    Dani kam zu mir. »Nein. Nein. Anna.« Ihre Hände schwebten zögernd über mir, als hätte sie Angst, mich zu berühren. »Kannst du mich hören, Spatz?«
    »Ja.«
    »Kannst du mich sehen?«
    Ich wandte den Kopf dahin, wo ihre Stimme herkam, konnte ihr Gesicht aber kaum erkennen. »Ist er tot?«, fragte ich aus Furcht, er könnte noch einmal auf mich schießen. Oder auf jemand anderen. Auf Dani.
    »Ja, ich glaube schon. Cas, schau mal nach.«
    Schritte. Dann sagte Cas: »Kein Puls.«
    Im Haus war es plötzlich still.
    Dani holte Luft und drückte mir dann die Hand gegen die Flanke. Der Schmerz schoss wie ein greller Blitz durch mich. Es tat so überwältigend weh,

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