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Hier ist was faul!

Hier ist was faul!

Titel: Hier ist was faul! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Lubar
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Spione. Deshalb, ja – wir haben dich bespitzelt. Und wir haben deine Internetgewohnheiten überwacht. Und, falls es notwendig gewesen wäre, hätte ich deinen Telefongesprächen zuhören, deine Mails lesen und auf deine schulischen Eintragungen zugreifen können. Ich muss das alles aber nicht wissen. Ich will etwas über deine Fähigkeiten erfahren. Was kannst du? Welchen Nutzen bringt dein Missgeschick? Bevor wir jedoch weiterreden, möchte ich dir einen guten Grund dafür zeigen, mit uns zusammenzuarbeiten.«
    Er stand auf und ging zur Tür hinaus. Ich konnte mir nicht mal ansatzweise vorstellen, was er mir wohl zeigen wollte. Ich war immer noch viel zu beeindruckt von der Tatsache, dass ich einen Hochgeschwindigkeitstrip durch einen Tunnel zu einer Geheimorganisation gemacht hatte. Momentan konnte mich nichts mehr schocken.
    Wir folgten dem Gang bis zu einem Raum, der dem Untersuchungszimmer eines Arztes ähnelte. In der Mitte des Raumes befand sich ein großer Tisch, auf dem irgendeine Maschine stand. Außerdem war noch eine Frau anwesend, die einen weißen Laborkittel anhatte. Ich war mir nicht sicher, ob mir das gefiel. Das letzte Mal, als ich in die Nähe einer Person mit Laborkittel gekommen war, war ich mit Verschwinde-Schmerz überschüttet und in einen Zombie verwandelt worden.
    »Wir hatten nicht sehr viel Zeit, um alle Wirkungen der Leichenblume zu untersuchen. Aber wir sind uns ziemlich sicher, dass deine Knochen brüchig werden«, erklärte Mr Murphy. »Das können wir beheben. Lass mich dir eine kleine Vorführung zeigen. Leg deine Hand hier hinein.« Er stellte einen großen Plastikbehälter mitten auf den Tisch.
    An der Maschine waren alle möglichen Kabel befestigt. Ich hatte den Eindruck, dass sie ziemlich schnell zusammengebaut worden war.
    »Es wird aber nicht explodieren, oder?«
    »Mach dich nicht lächerlich. Nicht alles, was wir bauen, explodiert«, sagte Mr Murphy.
    Es gab eigentlich keinen Grund, ihm nicht zu vertrauen. Außerdem konnte sich meine Lage kaum noch verschlechtern. Trotzdem zögerte ich.
    Die Frau lächelte mich an. »Entspann dich, Herzchen. Es wird nicht wehtun.« Sie war hübsch und hatte dunkles Haar und braune Augen. »Wir werden nur eine schwache Testdosis verwenden. Sie wird deine Finger kräftiger machen, wenn auch nur für kurze Zeit. Deinen gesamten Körper kann ich erst behandeln, wenn ich den Ausbau der Stromversorgung fertiggestellt habe.«
    Ich steckte meine Hand in den Behälter.
    »Fangen Sie an, Dr. Cushing«, sagte Mr Murphy.
    Dr. Cushing ging zu einem kleinen Kühlschrank in der Ecke und nahm eine Milchtüte heraus. Damit füllte sie den Behälter, bis meine Hand bedeckt war. Dann drückte sie ein paar Tasten und drehte an einem großen schwarzen Wählschalter. Ich hörte ein tiefes Brummen. Das Brummen wurde zu einem Heulen. Meine Hand begann zu kribbeln. Meine Finger fühlten sich zuerst warm und dann heiß an – aber nicht so heiß, dass sie schmerzten. An und für sich war es angenehm. Aus der Milch stiegen winzige Bläschen auf. Das Gefühl und das Brummen hielten ein oder zwei Minuten an. Dann ließ beides nach. Es war eigenartig, auch nur irgendeine Art wohligen Gefühls zu haben.
    Dr. Cushing zeigte auf das Waschbecken. »Du kannst deine Hand jetzt herausnehmen.«
    Ich nahm meine Hand aus der Milch und wusch sie ab.
    »Probier deine Finger aus«, sagte Mr Murphy.
    Ich griff meinen rechten kleinen Finger und krümmte ihn ein wenig. Er brach nicht ab. Ich krümmte ihn noch mehr. Er war so kräftig wie früher!
    »Das ist super«, sagte ich. Das war das Schlimmste an meinem Zombiezustand. Ich verlor einfach zu schnell Körperteile. Normalerweise versuchte ich, nicht darüber nachzudenken. Aber jetzt sah es so aus, als ob es Hoffnung gäbe. »Können Sie das mit meinem ganzen Körper machen?«
    Mr Murphy nickte. »Auf jeden Fall. Sobald du zustimmst, für uns zu arbeiten und uns einige Tests durchführen lässt.«
    »Das heißt, wenn ich nicht für Sie arbeite, helfen Sie mir auch nicht?«, fragte ich.
    Er zuckte mit den Schultern. »Sorry. So ist das eben. Wir streben zwar nach dem Wohl der freien Welt, sind aber keine Wohlfahrtseinrichtung.«
    Eigentlich gefiel mir die Vorstellung, Spion zu werden. Auch wenn ich mit Sicherheit keine Dokumente in meinem Körper schmuggeln wollte. Und ich fand Superhelden immer noch viel cooler. »Wenn ich zustimme, was passiert dann als Nächstes?«
    »Zuerst müssen wir einige Tests machen. Wir wollen

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